- Leprakolonie
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In einer Leprakolonie (auch Leprosorium oder Leprosenhaus) wurden vom Mittelalter bis in die Neuzeit an Lepra Erkrankte vom Rest der Bevölkerung isoliert, um eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Im Jahre 583 beschloss ein Bischofskonzil in Lyon die Einrichtung von Leprosorien. Durch diese Häuser sollen die Aussätzigen isoliert werden und außerhalb von Klostern und Städten leben. Die ältesten Leprosorien in Mitteleuropa standen in Metz, Verdun und Maastricht.
Lage
Ursprünglich waren die Leprosorien Holzhütten, die um eine Kapelle gebaut wurden. Später befanden sie sich oft in isolierter Lage, etwa auf Inseln wie Molokaʻi oder auch an verkehrsreichen Straßen oder Pilgerwegen, damit die Kranken, deren einzige Einnahmequelle die Mildtätigkeit ihrer Mitbürger war, bessere Möglichkeiten zum Betteln vorfanden.
Versorgung der Kranken
Die Versorgung der Kranken oblag in erster Linie der Kirche, die sich um Nahrung und Kleidung für die Kranken kümmerte.
Kennzeichnung
Damit die Kranken als solche erkannt wurden, mussten sie besondere Kleidung tragen, häufig auch Hörner, Schellen oder Klappern.
Spätere Zeit
Die letzte Leprakolonie Europas war in Tichilești am Rande des Donau-Deltas in Rumänien.
Weblink
siehe auch
- Behkadeh Raji, 1961 im Iran als sich selbst versorgende Dorfgemeinschaft errichtet
Kategorien:- Krankenhauswesen
- Epidemiologie
- Ehemaliges Krankenhaus
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