Lester Parkinson

Lester Parkinson

Lester Solomon Parkinson (* 19. Oktober 1883 in Louisiana; † 27. Februar 1934 bei New Orleans) war ein US-amerikanischer Jazz-Pianist.

Lester Parkinson war das einzige Kind des schwarzen Wanderpredigers Solomon Luther Parkinson und der Gospelsängerin Evelyn Parkinson geb. Schofield.

Schon in seiner Kindheit reiste Lester Parkinson mit seinen Eltern kreuz und quer durch Louisiana. In den Landkneipen verkündete der Vater Gottes Wort, und die Mutter sang Spirituals. Mit sieben Jahren begleitete der äußerst musikalische Lester seine Mutter auf dem Klavier und begann bald, nebenbei über die religiösen Lieder der Schwarzen zu improvisieren. Dabei entwickelte er einen rollenden, swingenden Stil, der mit dem damals gängigen New Orleans Jazz bald nicht mehr viel zu tun hatte und der für große Jazz-Pianisten am Anfang des 20. Jahrhunderts als Stride-Piano wegweisend werden sollte. Von Lester Parkinson gibt es keine Schallplatten oder andere Tonträger.

Parkinson hegte, wie viele Musiker seiner Zeit, eine große Abneigung gegen Grammophon und Radio als "leblose Tonkonserven" und war zeitlebens nicht zum Betreten eines Studios zu bewegen. Dennoch lauschten spätere Pianogrößen wie Art Tatum (1909-1956), Fats Waller (1904-1943), der junge Erroll Garner (1921-1977) u. a. seinen Auftritten vor kleinem Publikum in Theatern und Jazzlokalen. Diese Künstler bezeichneten Parkinson später als stilistisch prägendes Vorbild und etablierten seine einzigartige Spielweise, um sie in ihrer eigenen Musik weiterleben zu lassen. In den letzten Jahren seines Lebens verunmöglichte eine Nervenkrankheit Parkinson das Klavierspiel, worauf er in schwere Depressionen geriet und zunehmend vereinsamte. Lester Parkinson gründete nie eine eigene Familie und starb, in Vergessenheit geraten, am 27. Februar 1934 bei New Orleans.


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