- Leverpull
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Ein Korkenzieher ist ein Werkzeug, mit dem ein Korken aus einer Flasche gezogen wird.
In der Schweiz ist die Bezeichnung Zapfenzieher üblicher, während in Österreich auch Stoppelzieher gebräuchlich ist.
Die verbreitetste Bauart hat eine metallene Schraubenspindel oder einen gewendelten dünnen Metallstab mit jeweils einer Dreh- und Zugvorrichtung. Letzteres ist im einfachsten Falle in einem Quergriff zusammengefasst. Aufgrund der bislang weiten Verbreitung des Korkenverschlusses von Flaschen wurden zahlreiche verschiedene Typen entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Einfacher Korkenzieher
Einfache Korkenzieher mit Seele ohne Seele Er besteht aus einer Wendel oder einer Schraube mit Spitze, die an einem Griff befestigt ist. Der Freiraum in der Mitte der Wendel wird dabei als „Seele“ bezeichnet. Diese Konstruktion soll vermeiden, dass nur ein Loch in den Korken gebohrt wird ohne ihn beim Herausziehen mitzunehmen. Ferner verhindert die Seele, dass der Korken dabei zerkrümelt. Der einfache Korkenzieher wird in den Korken gedreht und der Korken wird dann am Griff aus der Flasche gezogen. Ein derartiger Korkenzieher ist auch sehr häufig bei Taschenmessern zu finden. Ein moderner Korkenzieher hat eine teflonbeschichtete Wendel mit Seele. Die Wendel sollte den Korken unten nicht durchstoßen, damit der Korken nicht in den Wein bröselt. Außerdem muss der Korkenzieher auch einwandfrei bei Kunststoffkorken funktionieren und mit geringem Kraftaufwand diesen senkrecht nach oben aus der Flasche ziehen.
Kellnermesser
In der Gastronomie wird fast ausschließlich mit diesem Modell oder Abwandlungen davon gearbeitet. Der Deutsche Carl F.A. Weinke ließ sich 1883 diese Erfindung patentieren. Mit einem kleinen Messer kann die Kapsel des Weins am Flaschenhals abgetrennt werden. Die Spindel wird dann zunächst in einem leichtem Winkel in der Mitte des Korkens angesetzt. Dann wird sie aufgerichtet und gerade so weit wie möglich eingedreht. Dabei sollte der Korken nicht durchstochen werden, damit keine Korkstücke in den Wein geraten. Dann wird der Hebel an den Flaschenhals angesetzt, und der Korken kann mit Hilfe der Hebelwirkung sanft und trotzdem schnell aus der Flasche befördert werden. In der gehobenen Gastronomie betreuen speziell ausgebildete Sommeliers die jeweiligen Weinkeller und besitzen in der Regel ihre eigenen speziellen Sommeliermesser, in der Ausführung sehr ähnlich dem abgebildeten Kellnermesser, nur sehr viel eleganter und edler in der Verarbeitung. Die Haken am Ansatz des Hebels sind zum Öffnen von Kronenkorken.
- Das Kellnermesser wird zwischenzeitlich auch mit einem Gelenk am Hebel bzw. einem Doppelhebel als sinnvolle Erweiterung angeboten. Das Kellnermesser kann so zweimal angesetzt werden, und lange Korken (die vor allem bei hochwertigen Weinen verwendet werden) brechen nicht so leicht ab.
- Diese Variante wurde von Bottletool entwickelt. Der Griff, der den Hebel verlängert, verhindert ein Abrutschen vom Flaschenhals.
Tischkorkenzieher
Der Tischkorkenzieher ist dazu geeignet, schnell eine große Anzahl von Flaschen zu öffnen. Er ist fest mit der Tisch- oder Arbeitsplatte verbunden. Die Flasche wird von unten gegen den Korkenzieher gedrückt. Dann wird der Hebel nach vorne bewegt, wobei sich eine Spindel in den Korken bohrt. Im letzten Schritt wird der Hebel zurückgelegt und der Korken löst sich aus der Flasche.
Flügelkorkenzieher
Der Flügelkorkenzieher ist ein einfach zu handhabender Korkenzieher. Der Vorgang geht wie folgt:
- Den Ring auf den Flaschenhals aufsetzen.
- Die Spindel in den Korken hinein drehen; die Hebel (Flügel) bewegen sich an beiden Seiten nach oben.
- Die Flügel nach unten drücken, das Gewinde kommt mit dem Korken heraus.
Wie auch beim Kellnermesser besteht der Vorteil bei der Benutzung des Flügelkorkenziehers in der Kraftersparnis. Beide Korkenzieher bedienen sich des Hebelgesetzes zur Verringerung des Kraftaufwandes.
Hebelkorkenzieher
Das System ist das gleiche wie beim Tischkorkenzieher. Der Unterschied liegt darin, dass der Hebelkorkenzieher ein mobiles Handgerät ist. Er hat eine zangenartige Vorrichtung, die mit einer Hand dazu benutzt wird, um die Flasche zu fixieren. Mit der anderen Hand wird der Hebel bedient.
Überdruckkorkenzieher
Ein Dorn wird durch den Korken in die Flasche gestoßen. Durch diesen wird dann Gas in die Flasche gepumpt und ein Überdruck entsteht, der den Korken aus der Flasche drückt. Dadurch, dass der Dorn aus dem unteren Ende des Korkens herausragt, kann es bei Ungeübten durch relativ unkontrolliertes Herausschnellen des Korkens zu Verletzungen kommen.
Spindel- oder Glockenkorkenzieher
Bei diesem Modell ist die Schneide in Verlängerung eines gegenläufigen Gewindes ausgeführt. Die Spindel wird in den Korken gedreht. Ist sie vollständig eingedreht, so wird durch einen Umschaltmechanismus der Drehgriff am oberen Ende auf das Gewinde geschaltet und der Korken wird herausgezogen.
Eine Variante des Glocken-Korkenziehers enthält nicht zwei Arten von Gewinde, sondern nur eine durchgehende mit Teflon beschichtete Schneide "mit Seele", also eine Wendel. Nach dem Aufsetzen dreht man zunächst die Wendel so lange in den Korken bis die Glocke aufsetzt. Beim Weiterdrehen der Wendel durch den Korken zieht diese Wendel den Korken dann aus der Flasche.
Federzungen-Korkenzieher
Er besteht aus zwei unterschiedlich langen Zungen aus Federstahl im Abstand der Weite eines Flaschenhalses an der Innenseite. Mit dem Federzungen-Korkenzieher kann man nicht nur einen Korken entfernen, sondern man kann damit auch einen Korken in die Flasche einsetzen. Der Korken bleibt bei beiden Vorgängen unbeschädigt.
Der Vorgang des Korkenziehens geschieht wie folgt:
- Die Zungen rechts und links zwischen Korken und Flaschenhals ansetzen.
- Die Zungen in einer wippenden Bewegung zwischen Korken und Hals ganz hineinbewegen.
- Den Korken unter Zug aus der Flasche herausdrehen.
Und umgekehrt: Setzt man einen Korken zwischen die Zungen, so kann man diesen in die Flasche hineindrehen und danach den Korkenzieher wieder herauswippen.
Siehe auch
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