- Lichtloch
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Ein Lichtloch ist ein zur Verbesserung der Belüftung (Bewetterung) bei Bau oder Betrieb längerer Stollen, Tunnel, Kanäle oder Wasserleitungen dienender Schacht.
Die in der Frühzeit des Bergbaus fast ausschließlich angewendete Wetterführung durch natürlichen Luftzug per Kamineffekt stößt bei Auffahrung längerer Stollen, Tunnel und dergleichen rasch an ihre Grenzen. Da frühe Versuche, die Wetterführung durch Lutten, Wettertonnen[1], Ventilatoren, Schwenken von Tüchern[2] und dergleichen zu beeinflussen mitunter sehr unbefriedigend verliefen, unzuverlässig arbeiteten oder von hohem Aufwand geprägt waren, stellte das einzig dauerhaft zuverlässige Verfahren das Niederbringen von Schächten in Bereichen mangelhafter Wetterqualität dar, um erneut für natürlichen Luftzug zu sorgen. Beim weiteren Vortrieb der Stollen wurden nicht mehr benötigte Lichtlöcher schon kurz nach der Entstehung abgedeckt, wenn ein neues Lichtloch in besserer Lage installiert war.
Die Notwendigkeit zum Niederbringen mehrerer Lichtlöcher stellte speziell beim Vortrieb längerer Stollen oder Tunnel einen nicht unbeträchtlichen Kostenfaktor dar.
Die Bezeichnung Lichtloch geht nicht, wie man vielleicht annehmen möchte, auf das Einfallen von Tageslicht ins Bergwerk zurück, sondern darauf, dass es die zum Brennen des Geleuchts notwendigen Frischwetter zur Verfügung stellt.
Fußnoten
- ↑ Wettertonne: Über Schächten aufgestellte geschlitzte Tonnen oder ähnliche Konstrukte zur Einleitung äußerer Luftbewegungen in Grubenbauten.
- ↑ Belegt etwa in: Georgius Agricola, De re metallica libri XII, 1556
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