- Lichttherapie
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Eine Lichttherapie ist ein von der wissenschaftlichen Medizin anerkanntes Verfahren zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. Mit Lichttherapie behandelt werden Depressionen und die damit häufig verbundenen Schlafstörungen, die für die Betroffenen einen Stressfaktor darstellen können. Als Phototherapie wird die Behandlung mit Licht bei schweren Beeinträchtigungen der Haut wie beispielsweise bei Neurodermitis und Psoriasis bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Exemplarische Vorgehensweise
Therapeutisch werden die Patienten dabei hellem Kunstlicht ausgesetzt, man spricht hier auch von einer Lichtdusche. Der Patient schaut täglich aus mindestens 1 m Abstand für etwa 20 bis 60 Minuten — am besten direkt nach dem Erwachen — in eine Tageslichtlampe oder vergleichbar helle Lichtquelle. Die Wirksamkeit ist gut nachgewiesen bei einer Exposition von 10.000 Lux für eine halbe Stunde oder 2.500 Lux für zwei Stunden. Wichtig ist, dass das Licht auf die Netzhaut fällt, der Patient muss aber nicht direkt in die Lichtquelle sehen.
Alternativ wird ein der Lichttherapie ähnliches Verfahren auch zur Vorbeugung des Jetlag eingesetzt. So bieten manche Fluggesellschaften ihren Langstreckenpassagieren spezielle Kopfbedeckungen an, an denen eine helle Lichtquelle befestigt ist.
Wirkung
Neuere Untersuchungen beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Lichttherapie und circadianen Rhythmen, zum Beispiel mit der Kombination von Lichttherapie und Schlafentzugstherapie (sog. Wachtherapie) und der Schlafphasenvorverlagerung. Ein bedeutsamer biologischer Vorgang scheint zu sein, dass besonders in der zweiten Nachthälfte Melatonin im Gehirn produziert wird. Melatonin wird mit einer depressiogenen Wirkung in Verbindung gebracht. Wird die Lichttherapie unmittelbar nach dem morgendlichen Aufwachen angewandt, also möglichst früh, dann wird die Produktion von Melatonin beendet bzw. Melatonin abgebaut, so dass es zu einem positiven Stimmungsumschwung kommt. Es ist auch nachgewiesen, dass Licht den Melatoninhaushalt hemmend beeinflusst.
Anders als früher angenommen scheint es daher wichtig, die Lichttherapie nicht irgendwann vormittags, sondern möglichst gleich nach dem Aufstehen anzuwenden. Empirisch am besten gesichert und uneingeschränkt anerkannt ist die Lichttherapie bei der saisonal bedingten Depression, die auch als Winterdepression bezeichnet wird. Es gibt neuerdings aber immer mehr Daten, die dafür sprechen, dass die Lichttherapie bei allen Formen der Depression wirksam ist.[1][2] Einige Fluggesellschaften setzten die Lichttherapie mittlerweile sogar gegen den Jetlag Ihres Flug-Personals ein.[3] Wirksam ist normales weißes Licht, das dem Spektrum des Sonnenlichts entspricht. Natürlich muss kein künstliches Licht (Lichttherapielampe) verwendet werden. In Studien zeigt sich aber, dass der Mensch sich heute zu wenig im Freien aufhält, um sich der genannten Lichtmenge auszusetzen. Besonders der blaue kurzwellige Bereich des Lichtspektrums hat Einfluss auf die Steuerung des circadianen Rhythmus.[4]
Licht wirkt über Vitamin D förderlich auf das Immunsystem, so bei der traditionellen Licht/Sonnentherapie bei Tuberkulose.[5][6] UV-Anteile des Lichts können direkt keimtötend wirken.
Literatur
- Jürgen Zulley, Anna Wirz-Justice: Lichttherapie. Roderer, Regensburg, 1999, ISBN 3-89783-020-5
Weblinks
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Commons: Lichttherapie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- International Light Association Verein internationaler Lichttherapeuten
- Warum Lichttherapien funktionieren www.wissenschaft.de: Helligkeit setzt Hormone frei und beeinflusst so Stresszustände
Einzelnachweise
- ↑ http://www.cet.org/documents/pdf/terman/Terman%202005%20CNS%20Spectrums.pdf
- ↑ http://www.sciencenews.org/articles/20050423/fob7.asp
- ↑ http://www.depressionen-abc.com/lichttherapie-depressionen
- ↑ http://www.ergonomic.de/files/lichtmehr_als_nur_sehen.pdf
- ↑ Krutzik SR,J Immunol. 2008 Nov 15;181(10):7115-20.induced macrophage differentiation to the vitamin D-dependent antimicrobial pathway
- ↑ Adams JS : Vitamin D in defense of the human immune response. in Ann N Y Acad Sci. 2007 Nov;1117:94-105. 2007
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