- Lichtzeitpegel
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Lichtzeitpegel ist die Bezeichnung der Uhrenlichtskulptur des Künstlers Horst H. Baumann am Düsseldorfer Rheinturm.
Entstehung
Baumann hatte 1974 erfahren, dass das Signal des Zeitzeichens DCF77 der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) BCD-kodiert übertragen wurde. Er wollte daher die Zeit ebenfalls in einer BCD-kodierten Uhr anzeigen.
Dieses Prinzip konnte dann 1974/75 nicht auf dem hierfür vorgesehen Brückenpylon der Düsseldorfer Oberkasseler Rheinbrücke übersetzt werden, weil dieser lediglich 21 Leuchten zuließ, die zudem als Natriumdampflampe aufgrund ihrer Trägheit nicht im Sekundenrhythmus geschaltet werden konnten.
Im Zusammenhang mit den Publikationen über den von Prof. Harald Deilmann geplanten Rheinturm mit seinen 62 Bullaugen stellte Baumann fest, dass die für den Turm vorgeschriebenen Flugbefeuerungen in ca. 80 und 120 Metern Höhe bei dem Abstand von je 2,5 Meter zwischen den Bullaugen es ergaben, dass diese mittlere Gruppe exakt die dezimalen Minuten aufnehmen konnte (9 Einer, 1 Trennung, 5 Zehner).
Die darunter liegenden Sekunden (ebenfalls 9 Einer, 1 Trennung, 5 Zehner) signalisieren durch ihren Puls-ähnlichen Schaltrhythmus das Prinzip der dezimalen Zeitanzeige. Die über der Minutengruppe liegende Stundengruppe (9 Einer, 1 Trennung, nur 2 Zehner) tut im Stundenrhythmus das Gleiche. Einer- und Zehnergruppen sind stets durch eine Trennleuchte markiert. Aus Gründen der Konformität mit dem Erscheinungsbild der Düsseldorfer Brückenfamilie strahlen daher die Zeitleuchten weiß, während die Trennleuchten gelb-orange sind.
Baubedingt verfügt der Rheinturm über insgesamt 62 Leuchten, von denen nur 39 für die eigentliche Zeitanzeige (weiß) benötigt werden. Die anderen 23 Leuchten dienen nur für die Trennung der Gruppen intern bzw. untereinander (je 2 Trennleuchten zwischen Stunden, Minuten, Sekunden) sowie die Komplettierung der gesamten Leuchtenanzahl.
Anders als bei Peter Herthas Linear-Uhr werden die Trennleuchten des Lichtzeitpegels zur Akzentuierung der vollen Minute für eine Sekunde geschaltet. Entsprechend signalisieren sie die volle Stunde für eine komplette Minute.
Die Außenanzeige des Lichtzeitpegel als lokale Zeitanzeige wird im Foyer des Rheinturms mit der globalen Zeitanzeige des Weltzeitfoyers ergänzt. Hierzu wurden zweimal 24 gläserne Zeitfacetten und Datumslinie mit lokalen Zeitzonen-Anzeigen von Baumann gestaltet. Sie relativieren lokale und globale Zeit, deren Präzision heute wortwörtlich das Maß aller Dinge geworden ist.
2003 wurde der Lichtzeitpegel von den ursprünglichen 100-Watt-Ampel-Glühbirnen auf 12-Watt-RGB-LED-Arrays umgerüstet. Die Energieersparnis von 88 % wird es zukünftig erlauben, den gesamten Lichtzeitpegel über einige Quadratmeter Photovoltaik komplett autonom zu versorgen.
Andere Varianten
Varianten der dezimalen Zeitskala realisierten Peter Hertha mit seiner Linear-Uhr in Kassel sowie Dieter Binninger als Berlin-Uhr.
Weblinks
51.2177777777786.7616666666667Koordinaten: 51° 13′ 4″ N, 6° 45′ 42″ OKategorien:- Einzeluhr
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