Liddell-Scott

Liddell-Scott

A Greek-English Lexicon (englisch für: „Griechisch-Englisches Lexikon“) ist ein altgriechisch-englisches Wörterbuch. Im englischsprachigen Raum gilt es als Standardwerk. Nach seinen Begründern, den britischen Altphilologen Henry George Liddell und Robert Scott, und dem zweiten Bearbeiter Henry Stuart Jones wird es auch „Liddell-Scott“ oder „Liddell-Scott-Jones“ (kurz LSJ) genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Lexikon entstand als Neubearbeitung des Handwörterbuchs der griechischen Sprache von Franz Passow, dessen Bearbeitung nach Passows Tod 1833 zum Erliegen kam. Die Oxforder Altphilologen Henry George Liddell (1811–1898) und Robert Scott (1811–1887) brachten bei der Oxford University Press gemeinsam sieben Auflagen ihres Wörterbuchs heraus (1843, 1845, 1849, 1855, 1861, 1869 und 1882). Zur gleichen Zeit entstand auch das Latin Dictionary von Charlton T. Lewis und Charles Short, das 1879 vollendet wurde. Die siebte Auflage von 1882 erschien 1889 in gekürzter Form als Intermediate Greek-English Lexicon und dient als Handwörterbuch. Nach dem Tod Scotts besorgte Liddell die achte Auflage des griechischen Lexikons 1897 allein.

Nach Liddells Tod 1898 übernahmen nach einer längeren Brachezeit 1911 Henry Stuart Jones (1867–1939) und Roderick McKenzie die Bearbeitung. Im Vorwort der neunten Auflage 1925 würdigten sie die Verdienste von Liddell und Scott.

Nach dem Tod der Bearbeiter Jones und McKenzie erschien 1940 eine neue Auflage des Lexikons, der allerdings noch eine Liste zu korrigierender und hinzuzufügender Einträge anhing. 1968 erschien ein Supplement, das von Martin L. West bearbeitet wurde. 1981 wurde P. G. W. Glare Herausgeber des Supplements, der schon das Oxford Latin Dictionary bearbeitet hatte. Seit 1988 ist Anne A. Thompson Mitherausgeberin. Die Redaktion des Supplements arbeitet mit einem Siglenapparat, der Korrekturen, Hinzufügungen und Streichungen unterscheidet. Die jüngst erschienene Auflage ist die neunte von 1996. Im Vorwort kündigen die Herausgeber an, künftig Einträge in Linear B nach der Interpretation von Michael Ventris zu integrieren.

Bedeutung

Durch seine Stellung als umfassendstes, konkurrenzloses altgriechisch-englisches Wörterbuch ist der Liddell-Scott-Jones ein einzigartiges Werk seiner Art und hat weit über den englischsprachigen Raum hinaus Rezeption erfahren. Er dient als Vorlage für das laufende Diccionario Griego-Español. Seit der Aufgabe des Passow’schen Wörterbuchs im mittleren 19. Jahrhundert ist im deutschsprachigen Raum kein gleichrangiges griechisches Wörterbuch erschienen, während für die lateinische Sprache das Schul- und Handwörterbuch von Karl Ernst Georges seit Beginn des 20. Jahrhunderts als Standardwerk gilt. In Ermangelung eines gleichwertigen umfassenden Wörterbuchs wird der Liddell-Scott-Jones auch im deutschsprachigen Raum verwendet, auch wenn kleinere deutsch-griechische Wörterbücher erschienen sind, etwa das Griechisch-Deutsche Schul- und Handwörterbuch von Wilhelm Gemoll.

Ausgaben

  • A Greek-English lexicon: With a revised supplement. Compiled by Henry George Liddell and Robert Scott. Revised and augmented throughout by Henry Stuart Jones with the assistence of Roderick McKenzie and with the cooperation of many scholars. 9. Auflage, Clarendon Press Oxford 1996, ISBN 0-19-864226-1

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