- Liebesgrüße aus Moskau (Roman)
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Liebesgrüße aus Moskau Originaltitel From Russia with Love Deutsche(r) Titel Liebesgrüße aus Moskau Autor Ian Fleming Vorheriger Roman Diamantenfieber Nachfolgender Roman James Bond jagt Dr. No Liebesgrüße aus Moskau ist der fünfte Roman aus der von Ian Fleming geschriebenen James-Bond-Reihe. Er erschien 1957 als Nachfolgeroman von Diamantenfieber.
Liebesgrüße aus Moskau gilt als einer der besten Bond-Romane und besiegelte den finanziellen Durchbruch Ian Flemings in den Vereinigten Staaten, nachdem Präsident John F. Kennedy den Roman unter seinen zehn Lieblingsbüchern einreihte.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
James Bond soll mit Hilfe einer Dechiffriermaschine, genannt Spektor (in der Verfilmung zu Lector umgewandelt), angelockt werden, damit ihn die sowjetische Gegenspionageorganisation SMERSH, die in Bond eine Bedrohung sieht, eliminieren kann. Als Agent 007 beauftragt wird, diese zu beschaffen, gerät er in mehrere Anschläge und Attentate, die von dem aus Nordirland stammenden Chefkiller SMERSHs, Donovan Grants, der vorher unter dem Decknamen Krassno Granitski für dieselbe Organisation arbeitete und dessen mörderische Stimmungen von Mondzyklen beeinflusst werden, verübt werden.
In Istanbul trifft er eine Spezialistin für Dechiffriermaschinen, Tatjana Romanova. Sie hatte früher Ballett studiert, wurde jedoch nicht angenommen, da sie zwei Zentimeter zu groß war. Sie arbeitet in der Dechiffrierabteilung des russischen Konsulats in Istanbul. Vorher war sie Mitglied in der englischen Decodiergruppe im KGB-Zentralregister. Mit ihr beginnt er eine Romanze. Auch begegnet er Darko Kerim, der die Tätigkeit beim Zirkus nutzt, um bei Ostblockreisen die Sowjets auszuspionieren. Kerim lädt Bond ein, doch im Auftrag SMERSHs wird das Lager von dem Bulgaren Krilencu, der geheim für die Russen arbeitet, überfallen. Um sich dafür zu rächen, erschießt der angeschossene Kerim mit Hilfe Bonds Krilencu, der zu fliehen versucht, als Bond und Kerim sein Versteck ausfindig machen. 007 erkennt, dass die Spektor ein Lockmittel ist.
Mit dem Orientexpress fährt Bond zusammen mit Tatjana und Kerim durch Jugoslawien. Während der Fahrt überraschen sie Benz, einen Agenten der Russen (ob er geheim auch für SMERSH arbeitet, erfährt man nicht), der Bonds Vorhaben auskundschaften soll, und nehmen ihn gefangen. Kerim bewacht ihn, doch Donovan Grant ist noch aktiv und tötet beide im Zugabteil.
Indessen hat SMERSH Rosa Klebb, eine der gefürchtetsten Frauen der ganzen Sowjetunion beauftragt, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Sie ist während des Spanischen Bürgerkriegs 1936 auf sowjetischer Seite aufgestiegen und wurde 1953 Einsatzleiterin für Otydel II, SMERSH, wo sie sich erwiesenermaßen an jeder einzelnen Folter beteiligte und einen speziellen blutbespritzten Kittel dafür besaß. Von ihr wird berichtet, sie habe die meisten Menschen der Welt getötet oder deren Tötung angeordnet. Klebb hat außerdem das Vertrauen Tatjanas, die glaubt, SMERSH sei ein sowjetischer Mordapparat, keine kriminelle Terrororganisation. Im Roman sowie in der Verfilmung ist sie bisexuell und macht Romanova krude Avancen. Außerdem wird der Schachgroßmeister Kronsteen auf Bond angesetzt. Er ist ein hohes Tier bei SMERSH und hat sich durch seinen emotionslosen Schachstil zweimal die Schachmeisterschaft Moskaus erspielt. Er spielt jedoch keine weitere Rolle.
Nachdem Bond Donovan Grant im Orientexpress fachgerecht eliminiert hat, fliehen Tatjana und er nach Paris. Dort angekommen, ereignet sich das Finale des Romans. Tatjana hat gerade das Hotel „Ritz“ verlassen, als Rosa Klebb, nun persönlich auf Bonds Ermordung angesetzt, dessen Zimmer betritt. Sie gibt Bond vergiftete Stricknadeln. Bond erkennt sie aber aufgrund eines Fotos, das Tatjana ihm Tage zuvor gezeigt hatte, und der Plan misslingt. Bond überwältigt Klebb und liefert sie der französischen Polizei aus. Fast schafft es Klebb während ihrer Festnahme, sich loszureißen und Bond mit der Giftspritze in ihrem Schuh zu töten. Dieser Versuch schlägt ebenfalls fehl. Nachdem Bond zurück nach England gereist ist, erfährt er von M, dem Stationsleiter des MI6, dass Rosa Klebb kurz nach ihrer Festnahme in der Haft gestorben ist.
Verfilmung
1963 wurde der Roman unter der Regie von Terence Young mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt. Connery hatte seinen zweiten Auftritt als Agent 007.
Unterschiede in den Sprachversionen
Als scheinbar unwichtiges Detail wurde in der deutschen Übersetzung bei der einleitenden Beschreibung Donovan Grants weggelassen, dass seine Armbanduhr die Mondphasen anzeigt.
Unterschiede des Romans zum Film
- Darko Kerim heißt in der Verfilmung Ali Kerim Bey und hat eine andere Vorgeschichte.
- Rosa Klebb hat ebenfalls eine andere Vorgeschichte, im Film ist sie eine übergelaufene KGB-Agentin.
- Donovan Grant heißt im Film Donald Red Grant.
- Das Finale spielt sich anders ab: Rosa Klebb bedroht Bond mit einer Pistole und versucht dann, ihn mit einer vergifteten Schuhspitze zu töten, wird jedoch von Tatjana Romanova erschossen.
Ansonsten wurde die Handlung (zumindest laut Albert R. Broccoli und Harry Saltzman, den Produzenten des Films) so nah wie möglich am Roman orientiert. Die Änderungen wurden laut ihnen nur vorgenommen, um den Film etwas kinoreifer als die genaue Übernahme des Romans zu machen. Das bemerkt man schon am Finale, das wesentlich actionreicher und spannender gestaltet ist als das des Romans.
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