- Linzertorte
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Die Linzer Torte ist eine Torte aus Mürbteig mit einem hohen Anteil an gemahlenen Haselnüssen, mit einer einfachen Füllung aus Marmelade und einem Teiggitter als oberste Lage. Linzer Torte ist eine Gattungsbezeichnung und keine Herkunftsbezeichnung.
Heute wird in Österreich traditionell Ribiselgelee (Gelee der Roten Johannisbeere) benutzt. Der Geleebelag der Linzer Torte wird schon vor dem Backen aufgetragen. Damit hat die Linzer Torte mehr Ähnlichkeit mit einem Kuchen. Bei modernen Torten ist es dagegen üblich, dass sie erst nach dem Backen fertiggestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Torten mit ähnlichen Zutaten und Erscheinungsbild sind bereits aus dem römischen Reich überliefert. Vereinzelt wird behauptet, ein Wiener Konditor namens Linzer hätte die Linzer Torte erfunden.[1] Diese Behauptung geht vermutlich auf Alfred Polgar zurück, der sie in der Glosse Städte, die ich nie erreichte „seinem gelehrten Freund Jakob Frank“ in den Mund legt. Da aber weder ein Freund Polgars namens Jakob Frank noch ein Wiener Zuckerbäcker namens Linzer historisch nachweisbar sind und die historische Namensgebung von Speisen ursprünglich nach geographischen Gesichtspunkten erfolgte, ist es viel wahrscheinlicher, dass der Name Linzer Torte sich von der Stadt Linz ableitet.[2][3]
Das älteste überlieferte Rezept stammt aus dem 17. Jahrhundert, es ist damit das älteste bekannte Tortenrezept der Welt. Vier Rezepte, die alle bereits den Namen Linz im Titel haben, stehen im Kochbuch der Gräfin Anna Margarita Sagramosa (Verona) aus dem Jahr 1653. Dieses Buch mit dem Titel Buech von allerley Eingemachten Sachen, also Zuggerwerckh, Gewürtz, Khütten und sonsten allerhandt Obst wie auch andere guett und nützlich Ding etc. Durch die Frau Anna Margarita Sagramosin, geborne Gräffin Paradeiserin, mit grossen Fleisß mühe arbeit wie unkosten, vil Jar nach einander zusamen, geklaubt und beschreiben lassen wird im Stiftsarchiv Admont als Codex 35/31 aufbewahrt und 2005 von Waltraud Faißner, der Leiterin der Bibliotheken der oberösterreichischen Landesmuseen, entdeckt.[2] Davor galt ein Rezept von 1696 aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek als das älteste aufgezeichnete.
Oft wird Johann Konrad Vogel (1796-1883) als Erfinder der Linzer Torte genannt. Johann Konrad Vogel wanderte 1822 ursprünglich aus dem mittelfränkischen Weihenzell stammend nach Linz ein und heiratete eine Linzer Zuckerbäckerswitwe. Sein Verdienst besteht zwar nicht darin, Erfinder der Linzer Torte zu sein, er hat sie aber durch Massenproduktion und Versand populär gemacht.
Bereits im Jahr 1856 wurde die Torte vom Linzer Auswanderer, dem Maler, Dichter, Komponisten und Dirigenten Franz Hölzlhuber nach Amerika gebracht, wo er sie in Milwaukee, Wisconsin, einführte. Er hatte sich in finanzieller, beruflicher Notlage der elterlichen zuckerbäckerischen Wurzeln erinnert.
Quellen
- ↑ Wiener Erfinder der Linzertorte
- ↑ a b http://www.landesmuseum.at/de/lm/pages.php?page_id=135 (16. Nov. 2007)
- ↑ Genussland Oberösterreich, Pressemeldung vom 06.03.2006
Literatur
- Klinger, Stephan: Die Linzer Torte - die süße Botschafterin aus Oberösterreich, Residenz Verlag, 2005, ISBN 385326395X
- Wie mann die Linzer Dortten macht. Lesebuch - Historischhe Rezepte zur "Linzer Torte", Bibliothek der Provinz Verlag für Literatur, Kunst und Muskikalien, 2004, ISBN 3902414103
- Liselotte Schlager: Linzer Torte - Drei Jahrhunderte Kulturgeschichte um ein Backwerk, Landesverlag Linz, 1.Auflage 1990, ISBN 3852145392
Weblinks
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