- Litauisches Polnisch
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Das litauische Polnisch (polnisch polszczyzna litewska) ist ein ostpolnischer Dialekt in der Umgebung von Vilnius, dem weißrussisches und litauisches Substrat zugrunde liegt. Es gibt noch ca. 250.000 Sprecher. Daneben gibt es in Litauen noch vereinzelt Polnischsprechende, die aus Familien stammen, welche Ende 19., Anfang 20. Jh. als Kolonisten aus verschiedenen polnischen Regionen übersiedelten.
Die meisten Sprecher bestehen auf ihren spezifischen Dialekt, um ihre Zugehörigkeit zu der litauischen Polonia zu betonen. Wobei zu beobachten ist, dass höher gebildete Sprecher sich immer mehr des normierten Polnisch bedienen. Unter der Jugend wird ebenfalls der Dialekt gebraucht, anders als bei eher "offiziellen" Situationen, wie zum Beispiel beim Polnisch-Unterricht in der Schule, in der Universität oder bei einem Familientreffen mit Verwandten aus Polen.
In dem litausch-polnischen Slang ist die riesige Auswahl an verschiedenen Wörtern für nur eine einzige Sache auffällig. Zum Beispiel zur Begrüßung (cześć, priwiet, zdarow, łabas, chaj/hi, salut, hello, hej, ku-ku, ahoj), bei der Verabschiedung (paka, cześć, czao/cziau, pa, by, bywaj, iki, adiu, atia, trzymaj się, ariwederczi) oder für das Wort 'Schule' (buda, szula, chata, więzienie, zona, saraj, dziura, skul). Dieser Slang hat eine nicht unerhebliche Anzahl an Lehnwörtern, die meist aus dem russischen, aber auch aus dem Litauischen, Weißrussischen, Italienischen, Französischen, Deutschen und Englischen entliehen werden.
Charakteristische Eigenschaften der Mundart sind:
- e > i/y, z. B. kobita, pirog, srybro;
- Schwund oder Zerlegung von Nasalen, z. B. piechoto, myślo; chcem, z naukom;
- unbetontes o wird zu a, z. B. skawronek, pieczywa;
- weiches ľ in allen Positionen, z. B. ľas, ľato;
- ch ist weich, z. B. chitry, chiba, marchiew;
- entpalatarisiertes ń, z. B. Minsk, łacinski, słonce,
- häufiges Suffix -uk, z. B. dzieciuk,
- Pronomina każden, któren;
- Akkusativ weiblicher Substantive und Adjektive gleicht dem Nominativ, z. B. rura w rura, każden jeden człowiek ma swoja dola;
- Umschreibung von mieć (haben) als u+być (bei...ist, nach (weiß-)russischem Muster), z. B. u niej jest;
- w statt do bei Richtungsangaben, z. B. włożyć w kieszeń;
- aktives Perfektpartizip (auch von durativen Verben, z. B. bywszy, jadszy, miawszy, czytawszy, wiedziawszy) in attributiver sowie prädikativer Stellung, z. B. spleśniawszy bochenek, a gdzie ona poszedszy;
- Vergangenheitsformen vom Typ ja milczał, my czekali, już mnie gadano.
Literatur
- Barbara Dwilewicz: Język mieszkańców wsi Bujwidze na Wileńszczyźnie. Warszawa 1997, ISBN 83-7181-048-2.
Weblinks
- O języku polski na Litwie Konspekt über die polnische Sprache in Litauen (polnisch)
- Kresowe odmiany polszczyzny Gwary polskie über Ostpolnisch (polnisch)
Kategorien:- Polnische Sprache
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- Kultur (Litauen)
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