- Litha
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Das Lithafest ist einer der 8 Hexensabbate und ein Fest, das an der Sommersonnwende am 20. oder 21. Juni gefeiert wird. Dieses Fest wird neben den traditionellen Mittsommerfeiern in Skandinavien auch im deutschsprachigen Raum begangen. Insbesondere in der Wicca Religion aber auch bei Hexen hat dieser Festtag einen hohen Stellenwert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Litha ist wahrscheinlich ursprünglich ein nordisches Fest gewesen, könnte aber auch von den Sachsen übernommen worden sein.
Inhaltlich ist es eng mit dem lettischen Līgo-Fest verwandt. Die lettischen Dainas liefern einen sehr detaillierten Einblick in die archaischen indoeuropäischen Mittsommer-Bräuche: von den ca. 2 Mio. lettischen Dainas sind 2652 dieser mündlich überlieferter Vierzeiler allein diesem Fest gewidmet. "Līgo, Līgo" ist der traditionelle Refrain an diesem Fest. (s. auch Lettische Mythologie)
Das Fest wurde von der Kirche als "heidnisch" eingestuft, und lange Zeit verunglimpft und bekämpft. Schließlich wurde seitens der Kirche der sogenannte Johannistag am 24. Juni eingeführt in der Hoffnung hierdurch das Lithafest zu assimilieren.
Riten und Bräuche
Kräuter
Es ist üblich, dass junge Mädchen sieben verschiedene Kräuter pflücken. Hierbei dürfen sie nicht sprechen. Die Blumen werden in der Nacht unter das Kopfkissen gelegt, und sollen bewirken, dass das Mädchen von ihrem zukünftigen Mann träumt. Auch ist es Tradition an Litha selbstgebrautes Met zu trinken und Säckchen, die mit Kräutern gefüllt und mit einem roten Band verschlossen wurden, zu verbrennen, als Symbol für Sorgen und Probleme, die damit verschwinden sollen.
Die Kräuter, die in der Mittsommernacht gesammelt werden, sollen eine sehr starke Wirkung haben. Typische Mittsommerkräuter sind:
- Johanniskraut: Die wohl wichtigste Pflanze dieser Nacht. Sie soll ein sehr starkes Schutzkraut sein und wird vor Allem für Liebesomen und zur Weissagung genutzt. Als Heilkraut wird es zur Beruhigung und gegen Depressionen eingesetzt. Es ist dem Gott Baldur geweiht.
- Beifuß: Diese Pflanze soll die Fähigkeit des Hellesehens steigern und vor Krankheiten schützen, die mit Blut zu tun haben. Wirft man Beifuß ins Feuer, so entsteht eine violette Flamme durch die man springen kann. Das Kraut ist ein sogenanntes „Frauenkraut“, weil es vor allem bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt wird.
- Schwertlilie: Diese Blume bindet die Kraft aller Pflanzen, soll Schutz geben, das Hellsehen unterstützen und wird bei Liebeszaubern eingesetzt.
- Kamille: Kamille soll Frieden, Harmonie, Liebe, Schlaf und Reinigung bringen.
- Ringelblumen: Ringelblumen werden hauptsächlich für Liebeszauber verwendet.
- Holunder: Holunder wird eine große Wirkung bei Friedens- und Glückszaubern zugeschrieben. Des Weiteren soll er bei Reinigungs-, Schutz- und Liebeszaubern wirken.
- Margeriten: Margeriten werden für Liebesomen eingesetzt.
- Lavendel: Lavendel hat eine entspannende Wirkung und wird bei Liebes-, Schutz- und Reinigungszaubern eingesetzt.
- Basilikum: Basilikum soll Wohlstand und Harmonie bringen und böse Geister vertreiben.
- Salbei: Diese Pflanze soll für ein langes Leben sorgen, sie steht für Weisheit, Gesundheit und Schönheit.
Feuer
Des Weiteren wird ein großes Feuer entzündet, da die Sommersonnwende dazu dient, den Sonnengott zu ehren. Es ist gebräuchlich um dieses Feuer zu sitzen, zu tanzen oder auch darüber zu springen, was bei Pärchen, die sich dabei an der Hand halten und während des Sprunges nicht loslassen, als Zeichen für eine dauerhafte Liebe gilt. Des Weiteren soll die Höhe des Sprunges anzeigen, ob die kommende Ernte gut oder schlecht ausfällt. Der Rauch dieses Feuers gilt als reinigend und soll böse Geister vertreiben.
Oft werden auch brennende Feuerräder einen Berghügel hinabgerollt, was die ewige Drehung des Jahresrades symbolisieren soll.
Wasser
Auch dem Wasser wird in dieser Nacht eine besonders große Kraft zugesprochen. So sollte sie dazu benutzt werden, Halbedelsteine aufzuladen und Wasser zu weihen. Auch soll der Tau, der sich in dieser Nacht gebildet hat, besondere Heilkräfte besitzen.
Sonstiges
Litha ist auch Anlass für viele heidnische Paare zu heiraten, da die Sonne und der Mond - als Symbole für Tag und Nacht - dies an diesem Tag auch tun.
Manche glauben auch, an diesem Tag könne man Feen beobachten, wenn man ihnen Milch und Honig zur Besänftigung opfere.
Quellen
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