Ljusternik

Ljusternik

Lasar Aronowitsch Ljusternik (russisch Лазарь Аронович Люстерник; * 19. Dezemberjul./ 31. Dezember 1899greg. in Zdunska Wola; 23. Juli 1981 in Moskau) war ein russischer Mathematiker, der sich mit Topologie, Differentialgeometrie und Geometrie beschäftigte.

Ljusternik wurde 1926 an der Lomonossow-Universität in Moskau bei Nikolai Lusin promoviert über direkte Methoden in der Variationsrechnung.

Ljusternik wandte mit Lew Schnirelmann Ende der 1920er Jahre Variationsmethoden in der Differentialgeometrie und Topologie an, womit sie unter anderem ein offenes Problem von Henri Poincaré über geodätische Kurven auf geschlossenen Flächen lösten. 1946 erhielt Ljusternik dafür den sowjetischen Staatspreis. Er verallgemeinerte auch 1935 das Brunn-Minkowski-Theorem und schrieb einige wichtige Arbeiten über Funktionalanalysis, die ihn zu einem der Begründer der russischen Schule auf diesem Gebiet machten. Nach 1942 beschäftigte er sich hauptsächlich mit der Theorie der Algorithmen und war Leiter eines der führenden sowjetischen Rechenzentren.

Zu seinen Doktoranden zählt Wladimir Sobolew, mit dem er ein Lehrbuch über Funktionalanalysis schrieb. Er schrieb auch 1935 ein Lehrbuch über die Grundlagen der Variationsrechnung mit Lawrentijew und ein populäres Buch über einfache Variationsprobleme.

Literatur

  • Pawel Alexandrow und andere: L. A. Ljusternik (zu seinem 60. Geburtstag), Russian Mathematical Surveys, Bd.15, 1960, S.153, sowie Alexandrow, Andrei Kolmogorow und andere in Bd. 35, 1980 (zu seinem 80. Geburtstag), und Nachruf von Alexandrow in Bd.37, 1982, S.145.
  • Lasar Aronowitsch Ljusternik: Kürzeste Linien- eine Einführung in die Variationsrechnung. Berlin, VEB Verlag der Wissenschaften 1957.
  • Lasar Aronowitsch Ljusternik, Wladimir Sobolew: Elemente der Funktionalanalysis. Berlin, Akademie Verlag 1955, 6. Auflage, Harri Deutsch 1979.
  • Lasar Aronowitsch Ljusternik: The topology of the calculus of variations in the large. AMS 1966.
  • Lasar Aronowitsch Ljusternik: Convex figures and polyhedra. Boston 1966.

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