- Lojsta
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Lojsta ist ein Kirchspiel (schwedisch socken) auf der schwedischen Insel Gotland. Es ist vor allem bekannt durch die etwa 150 km² große „Lojsta hajd“ (Heide) und die dort im „Russparken“ gehaltenen halbzahmen Russpferde. Historisch interessant ist Lojsta durch das eisenzeitliche Haus Lojsta hall, die Reste der mittelalterlichen Festungsanlage Lojsta slott aus dem 13. Jahrhundert, die Kirche von Lojsta mit Langhaus und Chor aus dem 13. Jahrhundert sowie eine 1000–jährige Eiche, den ältesten Baum auf Gotland. Der Name Lojsta wird als Løstum erstmals im Jahre 1422 erwähnt.[1]
In der Nähe von Lojsta befindet sich mit 83 m ö.h. der höchste Punkt der Insel Gotland. Im Zuge der postglazialen Landhebung kam hier vor 12.000 Jahren die erste Landspitze von Gotland aus der baltischen Eissee hervor. Die Umgebung von Lojsta bildet eine für Gotland untypische Hügellandschaft und ist geprägt von kleinen Seen, die den Rest eines großen Sees darstellen, der durch die Landhebung verschwand.
Inhaltsverzeichnis
Lojsta hall
Das eisenzeitliche Haus Lojsta hall datiert aus der Zeit um 0–500 n. Chr. Gerda Boëthius und John Nilén gruben das Fundament der Lojstahallen aus und datierte den Fund, insbesondere anhand der Keramik, auf die jüngere Eisenzeit. Unter Leitung von Gerda Boëthius und John Minien wurde 1932 ein Hallenbau rekonstruiert. Sein hohes, bis zum Boden reichendes Schilfgrasdach ist nachempfunden. Original sind dagegen die Pfostenreihen, der abgewetzte Schwellenstein und die Herdsteine.
Lojsta slott
Für die Reste der mittelalterlichen Befestigungsanlage Lojsta slott gehen die aufgefundenen Datierungen bis in das 13. Jahrhundert zurück. Die strategischen Gegebenheiten waren indes so günstig, dass auch hier Vorgängeranlagen möglich sind. Der Platz wird mit den Vitalienbrüdern in Verbindung gebracht.
Kirche von Lojsta
Die Kirche von Lojsta mit Langhaus und Chor aus dem 13. Jahrhundert ist wegen der Wand- und besonders der Glasmalereien, des Schnitzaltars (Retabel), des stark beschädigten Taufsteins und des Triumphkreuzes von kulturgeschichtlicher Bedeutung.
Literatur
- Ulrich Quack: Gotland: die größte Insel der Ostsee. DuMont, Köln 1991, ISBN 3-7701-2415-4
- Claus Ahrens: Wiederaufgebaute Vorzeit. Wachholtz 1990
Einzelnachweise
- ↑ Svenskt ortnamnslexikon. Språk- och folkminnesinstitutet, Uppsala 2003, S. 197, ISBN 91-7229-020-X.
57.31118.36923Koordinaten: 57° 19′ N, 18° 22′ O
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