Lonau

Lonau
Wappen von Lonau
West- und
Südost-Panorama von Lonau
Blick ins Mariental

Lonau ist ein Luftkurort und Ortsteil der Stadt Herzberg am Harz in Niedersachsen. Über Jahrzehnte wurde von Lonau aus die Wiedereinbürgerung des Auerhuhns im Harz unternommen - mangels Erfolgs musste dieses Projekt aber eingestellt werden. Im Schaugehege der Aufzuchtstation können jedoch einige Tiere angetroffen werden.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lonau liegt im Südharz, mitten im Nationalpark Harz auf einer Höhe von 355 bis 430 m ü. NN und hat 350 Einwohner (1. Januar 2011).

Das Dorf gliedert sich in die drei Dorfteile Unterdorf, Kirchtal und Mariental. Die St. Michaelis-Kirche befindet sich etwa in der Dorfmitte am Treffpunkt aller drei Ortsteile. Die „Kleine Lonau“ fließt im Mariental und die „Große Lonau“ im Kirchtal. Nach deren Zusammenfluss in der Dorfmitte wird der Fluss als „Lonau“ bezeichnet und fließt durch das Lonautal nach Herzberg ab.

Umliegende Berge sind der Heuer im Südwesten, der Braakberg im Westen und Norden, der Kargeskopf im Norden, der Franzosenkopf und der Große Mittelberg im Nordosten, der Langfast im Osten, der Hirtenberg im Südosten und der Große Teichtalskopf im Süden.[1]

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Lonau wird im Sommer hauptsächlich von Wanderurlaubern, im Winter von Skiläufern besucht. Die Hauptsehenswürdigkeiten Lonaus sind das Auerhahngehege, die Berggaststätte Hanskühnenburg, die den Ort umgebenden Buchenwälder, die Gemeindekirche und der Lonauer Wasserfall, der sich allerdings in Herzberg befindet. Urlaubern stehen neben einigen Restaurants ein Campingplatz, der Kurpark, ein Freibad und eine Minigolfanlage zur Verfügung. Von Lonau aus sind mindestens fünf Wanderziele erreichbar, die in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen sind: Kastanienplatz, Köte am Schindelkopf, Hanskühnenburg, Waidmannsruhe und der Große Knollen.

Geschichte

Kurz vor dem Jahr 1592 wurde in Lonau die Lonauer Eisenhütte errichtet, die über einen Hochofen mit einer angeschlossenen Gießereianlage verfügte. Eng damit verbunden ist die Geschichte der Lonauerhammerhütte.[2]

Lonau gehörte bis 1972 zum Landkreis Zellerfeld und wurde nach dessen Auflösung in den Landkreis Osterode am Harz übernommen.

Bedeutung des Ortsnamens

Es gibt zwei verschiedene Ansätze zur Deutung des Ortsnamens Lonau:[3]

  • In einer Urkunde aus dem Jahr 1260 wird die Schreibweise Lodenowe verwendet. Das Bestimmungswort Loden bedeutet junger Buchentrieb, Spross oder Zweig, während das Grundwort Owe oder Au ein Flusstal bedeutet.
  • Der Ortsname könnte sich aber auch vom älteren Gewässernamen Ludena ableiten, der in etwa die Schlammige, die Lehmige bedeuten würde und später auf die Siedlung übertragen wurde.

Politik

Wappen

Das Wappen von Lonau weist in Symbolen auf Gegenwärtiges und Vergangenes sowie auf Besonderheiten des Ortes hin. Im Ortsmittelpunkt des Dorfes mit der Kirche befindet sich der Zusammenfluss der Bäche aus dem Kirchtal und dem Mariental. Die blaue Wellendeichsel soll diese Situation darstellen. Die Lonauer Bevölkerung hat sich den Auerhahn zum Wappentier auserkoren. Nicht zuletzt deshalb, weil man sich hier stets mit der erfolgreichen Arbeit der Auerhahn-Aufzuchtstation zur Wiedereinbürgerung des Auerwildes im Harz seit 1972 identifiziert. Das Buchenblatt ist ein Hinweis auf die Forstwirtschaft und auf den Ortsnamen, denn „Lonau“ bedeutet soviel wie „ein mit Buchen bestandenes Flusstal“.

Seit dem 13. Jahrhundert wurde über Jahrhunderte bis 1753 in Lonau Eisen verhüttet. Gießkelle und Hammer erinnern daran.

Persönlichkeiten

Der Harzer Heimatdichter Ernst Füllgrabe (1888–1971), genannt „Brommes“, stammt aus Lonau. Eines seiner Gedichte findet man auf einer Tafel oberhalb des Dorfes am Heuerblick.

Verkehr

Lonau ist per Bus an den Stadtkern von Herzberg angebunden. Die von Herzberg nach Lonau führende Landstraße endet im Ort.

Einzelnachweise

  1. Topographische Karte 1:25000, Nr. 4328 Bad Lauterberg im Harz
  2. Hans-Heinrich Hillegeist, Die Geschichte der Lonauerhammerhütte bei Herzberg/Harz, Vandenhoeck&Ruprecht, Göttingen 1977, ISBN 3-525-36165-3, S. 19
  3. Uwe Ohainski und Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S. 103-105

Weblinks


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