London Metal Exchange

London Metal Exchange

Während in ihrer großen Schwester, der Londoner Börse, überwiegend Aktien gehandelt werden, beinhaltet die Londoner Metallbörse (Englisch: London Metal Exchange, auch LME genannt), den Markt für Kassageschäfte und Termingeschäfte in unedlen und sonstigen Metallen. Damit gehört sie, neben den Metallbörsen in Singapur (SIMEX) und New York (COMEX an der New York Mercantile Exchange), zu den weltgrößten Metallhandelsplätzen. Die Börse ermittelt täglich weltweite Referenz- bzw. Kassakurse für Metalle, bietet Hedgegeschäfte an und ermöglicht auch die mit dem Handel verbundenen, physischen Lagerungen.

Die Adresse lautet: 56 Leadenhall Street, London, EC3A 2DX, UK

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die verantwortliche Börsenhandelsgesellschaft London Metal Market and Exchange Company wurde im Jahr 1877 gegründet. Allerdings gibt es Wurzeln zurück in das Jahr 1571 und zur Eröffnung der Royal Exchange.

Wurde zuerst nur Kupfer gehandelt, so kamen bald Blei und Zink in den Handel, auch wenn diese erst seit 1920 offiziell gehandelt werden. Während des zweiten Weltkriegs und bis 1952 war die LME geschlossen. Der Handel wurde darauf hin erweitert auf Aluminium (1978), Nickel (1979) und Aluminium-Legierungen (1992). Weitere unedle Metalle werden durch die LME seit 2000 gehandelt. Das gesamte Handelsvolumen wird auf ca. 2.000 Milliarden $ jährlich geschätzt.

Börsenhandel an der LME

Es gibt zwar einen durchgängigen Handel durch das sog. London Clearing House, aber ein guter Teil des Handels wird nach wie vor durch Ausrufen bzw. Präsenzhandel durch Makler in einem offenen Ring durchgeführt. Es gibt zwei Handelsrunden, eine morgens, eine nachmittags. Jede der acht Metallgruppen wird in zwei Blöcken mit einem jeweiligen fünfminütigen Aufruf gehandelt (die Sitzungen dauern von 11:40 Uhr bis 13:15 Uhr und von 15:10 Uhr bis 16:35 Uhr, jeder Block enthält eine 10minütige Pause). Der zweite Handelsblock am Morgen liefert die Basis für die Bestimmung des täglichen offiziellen Metallhandelskurses. Nach den offiziellen Handelsblöcken stehen noch fünfzehn Minuten für den Handel im Freiverkehr (Termingeschäfte, Optionen, TAPOs (Traded Average Price Options, eine spezielle Asiatische Option)) zur Verfügung.

Lediglich zwölf Maklergesellschaften haben eine exklusive Zulassung, in diesem Ring zu handeln.[1] Sie gelten als Mittler oder Broker für ca. 100 weitere Gesellschaften, die indirekt an der LME handeln, in Deutschland gehören zu letzteren zum Beispiel die Wieland-Werke in Ulm oder Südkupfer in Wolfschlugen.

Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme werden Edelmetalle wie etwa Gold oder Silber nicht an der LME, sondern eher am London Bullion Market oder an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) gehandelt.

Weblinks

Fußnoten

  1. http://lme.com/membership_ringdealing.asp

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