- Lorenzo Bartolini
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Lorenzo Bartolini (* 7. Januar 1777 in Vaiano (Ortsteil Savignano), Toskana; † 20. Januar 1850 in Florenz) war ein italienischer Bildhauer.
Leben
Bartolini entstammt einer einfachen Handwerkerfamilie. Schon als Kind kam er nach Florenz in eine der Fabriken, welche aus Alabaster (Gips) Kunsthandwerk in Serie herstellten. Später wechselte Bartolini nach Volterra, wo er ebenfalls als Alabastrajo arbeitete. Mit 20 Jahren ging er nach Paris, um dort Kunst zu studieren. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich in dieser Zeit mit der Herstellung von Nippes, ähnlich dem aus seiner Fabrikzeit.
Dort in Paris schloss er bald Freundschaft mit Jean Auguste Dominique Ingres und kam durch dessen Vermittlung an die Académie des Beaux-Arts. Als Bartolini mit seinem Relief Kleobis und Biton bei einem akademischen Wettbewerb einen zweiten Preis gewann, wurde Dominique Denon auf ihn aufmerksam. Denon, der Generalinspektor aller Pariser Museen, empfahl ihn weiter und in Folge bekam Bartolini einige sehr lukrative Staatsaufträge.
Napoléon Bonaparte entsandte ihn 1808 nach Carrara, um dort eine Schule für Bildhauerei zu gründen. Bis 1814 sein Dienstherr Napoleon abdanken musste, war er mit der Leitung dieser Schule betraut. Als wütende Bürger aus Carrara Bartolini aus der Stadt jagten, ging er nach Paris zurück und begleitete seinen Kaiser nach Elba.
Im Juni 1815, nach der Schlacht bei Waterloo, ging Bartolini zurück nach Italien und ließ sich als freier Künstler in Florenz nieder. Dort berief man ihn 1839 als Nachfolger von Paolo Ricci zum Dozenten der Akademie der bildenden Künste.
Im Alter von 73 Jahren starb Prof. Lorenzo Bartolini am 20. Januar 1850 in Florenz.
Bartolinis Richtung ist durch die akademische Manier der Davidschen Schule bestimmt und nähert sich auch zum Teil der Auffassung Canovas. In seiner langen und einflussreichen Lehrtätigkeit an der Florentiner Akademie machte er sich besonders dadurch verdient, dass er die Arbeit nach dem lebenden Modell wieder einführte.
Weblinks
Commons: Lorenzo Bartolini – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienDieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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