- Lothar Streblow
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Lothar Streblow (* 10. Oktober 1929 in Gera) ist ein deutscher Schriftsteller. Er verfasste mehrere Dutzend Jugendbücher, von denen ein Teil Bestandteil von Serien ist. Des Weiteren schrieb er Science-Fiction und erotische Literatur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
In Abendkursen holte er nach dem Wehrdienst sein Abitur nach und studierte in der DDR Regie, Dramaturgie und Ästhetik. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent für Ästhetik, aber auch Regisseur, Dramaturg und künstlerischer Leiter eines literarischen Kabaretts, für das er auch Texte schrieb. 1955 siedelte Lothar Streblow in die Bundesrepublik Deutschland um, wo er als freier Schriftsteller und Mitarbeiter von Rundfunkanstalten lebt. Auf vielen Reisen im In- und Ausland befasste er sich mit Studien über Tiere, Verhaltensforschung und Ökologie. Er verfasste zahlreiche Radiosendungen, Hörspiele, Essays, Umwelt-, Abenteuer-, Reise- und Tier-Erzählungen und eine Reihe erfolgreicher Kinder- und Jugendbücher. 1997 erschienen seine bislang letzten Buchveröffentlichungen als Sachbücher für den Grundschulbereich.
Werke
Jugendbücher
In den siebziger Jahren wurde er im Jugendbuchbereich u. a. durch seine „Raumschiff Pollux“-Serie bekannt, in der ein Raumschiff neue Nahrungsquellen auf unbekannten Planeten zu erschließen versucht und dabei viele Abenteuer erlebt. Die Serie behandelt Probleme ökologischer und auch politischer Natur, so werden Konflikte zwischen militärischen und zivilen Interessen thematisiert. Die Besatzung ist betont international (der Kommandant ist z. B. Chinese) und lebt ein Ideal des friedlichen Zusammenlebens aller irdischen Völker vor. Allerdings fällt auf, dass über ganze Serie hinweg trotz ihres ansonsten fortschrittlichen Charakters nur eine Frau an Bord der Besatzung erwähnt wird, und dann auch nur als zierliche Assistentin. Die Serie, für die Streblow mehrfach mit Auszeichnungen bedacht wurde, erschien im Rahmen der Weltraumabenteuerreihe des Boje-Verlags. Die Titelbilder der Serie zeichnete Klaus Bürgle.
Anfang der achtziger Jahre startete Lothar Streblow eine weitere SF-Jugendbuch-Reihe, die sich um die Abenteuer eines einzelnen Raumschiffs drehte, „Raumkreuzer Runa“. Diese Reihe erschien im Kibu-Verlag, konnte aber nicht mehr an den Erfolg der Pollux-Serie anknüpfen.
Außerhalb der Science-Fiction schrieb er auch eine Reihe von Tiergeschichten.
Erwachsenenliteratur
Vor der überwiegenden Zahl seiner Jugendbücher brachte der Lichtenberg-Verlag in seiner Sexualwissenschaftsreihe 1968 sein Buch Erotik, Sex, Pornographie heraus.
Im Verlag Wilhelm Heyne erschienen 1977 sein Roman „Der Planet der bunten Damen“ und 1984 eine SF-Kurzgeschichtensammlung unter dem Titel „Sundera“. In beiden Büchern thematisiert er wieder die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen durch Profitgier und Krieg. Insbesondere in seinem Roman mit starken erotischen Einschlägen erkennt man ein für die Zeit typisches Geschlechterverständnis, in der die Lösung vieler Konflikte durch eine stärkere Macht für – in ihrer „friedlichen“ Geschlechterrolle aufgegangenen – Frauen postuliert wird.
Bibliographie
Raumschiff Pollux
- Die Bewohner des grünen Planeten ISBN 3-8328-1358-6
- Zielplanet Rondir II ISBN 3-8328-1359-4
- Der Computerplanet ISBN 3-8328-1360-8
- Meslan IV in Gefahr ISBN 3-8328-1361-6
- Der Wasserplanet ISBN 3-8328-1362-4
Raumkreuzer Runa
- Planet der weißen Wölfe ISBN 3-88101-660-0
- Die Revolte der Kyborgs ISBN 3-88101-691-0
- Das Rätsel von Sonkul ISBN 3-88101-721-6
- Die Ruinen von Luru ISBN 3-88101-745-3
Auszeichnungen
- Hörspielpreis der ARD 1972 für das Hörspiel „Der Fisch“
- Deutscher Jugendbuchpreis – Auswahlliste 1976
- Umweltschutz-Medaille 1978
- Studienpreis zum Kogge-Literaturpreis der Stadt Minden 1979
- Landeskundlicher Jugendbuchpreis 1980
Weblinks
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