Anton Kratky-Baschik

Anton Kratky-Baschik
Anton Kratky-Baschik

Anton Kratky-Baschik (* 6. November 1810[1] in Prag; † 28. August 1889 in Wien) war ein Zauberkünstler und Schausteller sowie ein Erfinder von Musikinstrumenten.

Leben

Anton Kratky-Baschik begann als Musiker und trat bereits mit 16 Jahren als Mundharmonikaspieler in Prag auf. In Berlin traf er auf einen der populärsten und bekanntesten deutschen Zauberkünstler des 19. Jahrhunderts Bellachini, welcher ihn für sein Abendprogramm verpflichtete.

Darauf begann sich Kratky-Baschik mit physikalischen Experimenten zu beschäftigen. Er beschloss, selbst Zauberkünstler zu werden und beschäftigte sich ab 1850 mit Zauberkunststücken. Er reiste mit dem ältesten Sohn seines Bruders als Gehilfen durch Deutschland. Für zwei Jahre trat er ab 1854 mit dem amerikanischen Zirkuspionier Phineas Taylor Barnum auch in England und Amerika auf, wobei er sich ursprünglich auf Gespenstervorführungen spezialisierte.

Schließlich ließ er sich 1862/1863 in Wien nieder und eröffnete 1864 im Wiener Prater sein erstes festes Zaubertheater, das sich jedoch nur ein Jahr hielt, da Kratky-Baschik eine Tournee durch Böhmen, Ungarn und die weitere Donaumonarchie sowie durch Serbien unternahm. 1868 kehrte er nach Wien zurück und erbaute zur Wiener Weltausstellung 1873 im Wiener Prater sein zweites Zaubertheater („Theater für Zauberei“), wobei er als einer der ersten Geißler'sche Röhren benutzte. Es hatte nahezu 1000 Sitzplätze und galt damals als eines der größten Zaubertheater der Welt.

Vermächtnis

Laut „Österreichisches Biographisches Lexikon“ wurde sein 2. Theater, welches er im Jahre 1873 im Wiener Prater errichtete, von seinem Neffen Mathias Kratky und sodann ab 1898 vom Zauberkünstler Ottokar Fischer (1873-1940, Präsident des Magischen Klubs Wien) bis 1911 weitergeführt.

In Andenken an Anton Kratky-Baschik ist im zweiten Wiener Gemeindebezirk im Bereich des Wiener Praters der „Kratky-Baschik-Weg“ nach ihm benannt.

In Heimito von Doderers 1956 entstandener Erzählung "Ein anderer Kratky-Baschik" wird auf ihn Bezug genommen.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hinsichtlich seines Geburtsdatums und seines Geburtsortes gibt es widersprüchliche Angaben. Das Österreichische Biographische Lexikon gibt den 11. Jänner 1810 in Kozlány an, das Artisten-Lexikon den 6. November 1820 in Prag. Die Inschrift auf der Tafel der Gruft "Kratky-Baschik" auf dem Wiener Zentralfriedhof gibt 1822 an. Und das Gräberverzeichnis der Verwaltung des Wiener Zentralfriedhofes aus dem Jahre 1889 gibt sein Gesamtalter mit 69 Jahren an.

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