- Heimito von Doderer
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Franz Carl Heimito Ritter von Doderer (* 5. September 1896 in Hadersdorf-Weidlingau, heute in Wien; † 23. Dezember 1966 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller. Sein bekanntestes Werk ist der Roman Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre (erschienen 1951), sein umfangreichstes Die Dämonen (1956).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Herkunft
Doderers Eltern waren der Wiener Architekt und Ingenieur Wilhelm Carl von Doderer und die aus München stammende Wilhelmine (Willy) von Doderer, geborene von Hügel. Der erbliche Adel war Doderers Großvater, Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer (1825–1900), 1877 verliehen worden (Adelsbezeichnungen wurden in Österreich 1919 gesetzlich aufgehoben, doch als Künstlernamen toleriert).
Über die Ehefrau des Großvaters, Maria von Greisinger (1835–1914), war Heimito mit dem Dichter Nikolaus Lenau verwandt (Urgroßneffe). Der Vater Heimitos war katholisch getauft worden, die Mutter, Wilhelmine von Hügel, war protestantisch und bestimmte, wie damals üblich, auch die Konfession der Kinder. Wilhelmine war die Tochter des Bauunternehmers Heinrich von Hügel. Ihren späteren Mann, Wilhelm Carl von Doderer, lernte sie kennen, als er in Heinrich von Hügels Firma eintrat.
Doderers Vater wirkte in leitender Position mit beim Bau der Tauernbahn, der Karawankenbahn, beim Bau des Nord-Ostsee-Kanals, der Wienflussregulierung und der Wiener Stadtbahn. Die Familie zählte mit einem Vermögen von rund 12 Millionen Kronen zu den reichsten der Doppelmonarchie. Ihr Vermögen wurde aber im Verlauf des Ersten Weltkrieges durch kontinuierliche Zeichnung österreichischer Kriegsanleihen stark vermindert.
Heimito von Doderer war das jüngste von insgesamt sechs Geschwistern:
- Ilse (verh. Mayer) (1882–1979)
- Almuth (verh. Martinek) (1884–1978)
- Wilhelm (genannt Immo) (1886–1975)
- Helga (verh. Hauer) (1887–1927)
- Astri (verh. Stummer) (1893–1989)
Sein ungewöhnlicher Vorname rührt daher, dass seine Mutter bei einem Spanienurlaub Gefallen an dem Vornamen Jaime und insbesondere an dessen Koseform Jaimito gefunden hatte, den sie dann als „Heimito“ eindeutschte. Im Familien- und Freundeskreis wurde Doderer auch „Heimo“, „Heimerl“ oder „Heimchen“ genannt.
Ahnentafel von Heimito von DodererChristian Doderer
(1753–1814)Juditha Eisenmann
(1856–1831)Dr. Karl Vogel Maria Theresia Antonia Maygraber
(1771–1829)Franz Niembsch von Strehlenau
(1777–1807)Gottlieb Doderer
(1782–1832)Bernhardine Diruf (Dyruf)
(1790–1846)Gustav Adolf von Greisinger
(1793–1863)Maria Wilhelmine Vogel
(1811–?)Nikolaus Niembsch von Strehlenau (Nikolaus Lenau)
(1802–1850)Carl Gottlieb Doderer
(1826–1893)Carl Wilhelm von Doderer
(1825–1900)Maria von Greisinger
(1835–1914)Heinrich von Hügel
(1828–1899)Marie Luise Vietor
(1836–1890)Heinrich von Ferstel
(1828–1883)Bertha Michel
(1880–1957)Richard von Doderer
(1876–1955)Wilhelm Carl von Doderer
(1854–1932)Louise Wilhelmine (Willy) von Hügel
(1862–1946)Charlotte (Lollo) von Hügel
(1863–1949)Max von Ferstel
(1859–1936)Maria Emma Thoma
(1896–1984)Heimito von Doderer
(1896–1966)Auguste Leopoldine (Gusti) Hasterlik
(1896–1984)
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