Luca (Viqueque)

Luca (Viqueque)
Suco Luca
Der Suco Luca liegt im Südwesten des Subdistrikts Viqueque.
Daten
Fläche 119,44 km²[1]
Einwohnerzahl 2.272 (2010)[2]
Chefe de Suco Francisco A. F. A. Guterres
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Canlor 8° 56′ S, 126° 15′ O-8.93126.2566666666780 80 m
Iramer (Ost) 8° 56′ S, 126° 15′ O-8.9311111111111126.2569444444480 80 m
Iramer (West) 8° 56′ S, 126° 8′ O-8.9332989011111126.13497734083[4] ?
Uma Boot (Ost) 8° 56′ S, 126° 15′ O-8.93126.2558333333380 80 m
Uma Boot (West) 8° 57′ S, 126° 12′ O-8.9497477011111126.19761228556[4] ?
Uma Lor 8° 56′ S, 126° 15′ O-8.9311111111111126.2558333333380 80 m
Uma Boot (Osttimor)
Uma Boot
Uma Boot

Luca (Luka, Kibular, Quibular) ist ein osttimoresischer Suco im Subdistrikt Viqueque (gleichnamigen Distrikts). Im Suco leben 2.272 Einwohner (2010,[2] 2004: 2.892[5]). In der Region wird traditionell das östliche Tetum gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Suco liegt im Südwesten des Subdistrikts Viqueque, am Ufer der Timorsee im Süden. Luca hat eine Fläche von 119,44 km².[1] Östlich liegen die Sucos Bahalarauain und Bibileo, nördlich der Subdistrikt Lacluta mit seinen Sucos Ahic und Uma Tolu. Im Westen grenzt Luca an den Subdistrikt Barique (Distrikt Manatuto) mit seinen Sucos Aubeon und Fatuwaque. Die Grenze bildet der größte Fluss der Region, der Dilor. Das Kap Ponta de Luca im Osten liegt bereits in Bibileo. An der Ostgrenze des Sucos liegt der See Lagoa Uafau, im Zentrum der Lagoa Cailao und an der Nordwestgrenze der Lagoa Fukira. Aus dem Cailao fließt ein Fluss, der in den Nunuc fließt. Der Nunuc mündet im Suco in die Timorsee, ebenso wie weiter östlich der Luca.[6]

Quer durch den Suco führt die südliche Küstenstraße, eine der wichtigsten Verkehrswege von Osttimor. An ihr liegen die größeren Siedlungen Lucas, An der östlichen Grenze des Sucos zum Nachbar-Suco Bibileo liegen mehrere Orte, die zusammen eine geschlossenes Siedlungszentrum bilden: Dies sind Canlor, Uma Lor (Umalor), nach einigen Quellen außerdem Iramer und Uma Boot (Umabot, Uma Bot).[3] Eine Quelle benennt den Ort im Zentrum, nah dem Lagoa Cailao, Uma Boot und nahe dem Lagoa Fukira, Iramer.[6] Eine zweite Quelle legt die Orte zwar in das östliche Siedlungszentrum, legt aber auf die Lage des westlichen Iramer eine Grundschule und eine prä-sekundäre Schule und auf das Uma Boot im Zentrum eine Grundschule.[7] Außerdem gibt es im östlichen Siedlungszentrum eine Grundschule und im Westen eine medizinische Station.[7]

Im Suco befinden sich die vier Aldeias Canlor, Iramer, Uma Boot und Uma Lor.[8]

Geschichte

Die Reiche auf Timor um 1700

Luca erscheint auch auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche im Ostteil der Insel aufführte, die von einem Liurai (timoresischen Kleinkönig) regiert wurden.[9][10]

Nach den europäischen Quellen der damaligen Zeit beherrschte Luca oder Likusaen (heute: Liquiçá) den Osten der Insel. Sicher scheint, dass der Einfluss Lucas bis in den Norden der Insel ins heutige Baucau reichte.

Der Dominikaner Manuel de Santo António ließ sich um 1700 hier nieder und bekehrte erfolgreich die Herrscher der Region zum Christentum. 1701 wurde er zum Bischof von Malakka ernannt. Seinen Sitz behielt er auf Timor und war somit der erste Bischof auf der Insel.[11]

1781 erhob sich das Reich von Luca, aufgrund von Repressionen gegen die traditionelle Religion Timors, in einer mehreren Jahre dauernden Revolte gegen die portugiesischen Kolonialherren, die der „Krieg der Verrückten“ (port.: guerra de loucas, auch guerra de doidas) genannt wurde. Anführer der Rebellen war ein so genannter „Prophet“ oder „maniaco“ (Verrückter), der sich für unverwundbar hielt. Die Rebellion wurde von Gouverneur João Baptista Vieira Godinho (1785 bis 1788) erfolgreich niedergeschlagen.

1868 unterstützte Luca mit Truppen die portugiesischen Kolonialherren bei der Niederschlagung der Rebellion in Cowa. Im April 1896 schloss Luca mit Portugal einen schriftlichen Vertrag über seinen Vasallenstatus.

1982 wurden die Einwohner von Uma Tolu von den indonesischen Besatzern erst nach Dilor und dann nach Uma Lor zwangsdeportiert.[12]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Francisco A. F. A. Guterres zum Chefe de Suco gewählt[13] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[14]

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. a b Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. a b Get Coordinate - Wiki Koordinaten ermitteln
  5. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  6. a b Timor-Leste GIS-Portal
  7. a b UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  8. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  9. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
  10. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
  11. Instituto Camões
  12. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  14. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

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