- Lacluta
-
Subdistrikt Lacluta Hauptstadt Dilor Fläche 416,54 km²[1] Einwohnerzahl 5.853 (2010))[1] Sucos Einwohner (2010)[2] Ahic 436 Dilor 1.479 Laline 2.604 Uma Tolu 1.334 Übersichtskarte Lacluta ist ein osttimoresischer Ort und Subdistrikt im Westen des Distrikts Viqueque.
Inhaltsverzeichnis
Der Ort
Der Ort Lacluta liegt im Suco Ahic, etwa 44 km nordwestlich der Distrikthauptstadt Viqueque und etwa 24 km südöstlich von der Landeshauptstadt Dili. Lacluta liegt 303 Meter über dem Meer.[3]
Der Subdistrikt
Der Subdistrikt Lacluta liegt im Westen des Distrikts Viqueque, im Zentrum Osttimors. Im Osten und Süden grenzt er an den Subdistrikt Viqueque, im Westen an den Distrikt Manatuto und im Nordosten an den Distrikt Baucau.
Lacluta teilt sich in vier Sucos: Ahic, Dilor, Laline und Uma Tolu. Dilor ist der Hauptort und das Bevölkerungszentrum des Subdistrikts mit den meisten öffentlichen Einrichtungen. Laline ist flächenmäßig mit 212 km² der größte Suco Osttimors.[4]
Zwei der höchsten Berge sind der Aitana (1.203 m)[5] und der Cassacaic (1.024 m). Ein weiterer Gipfel erreicht 1.103 m. Durch die Mitte des gebirgigen Subdistrikts fließt der Fluss Luca und seine Nebenflüsse. Im Norden entspringen zudem die Flüsse Latatice und Tutoli und fließen in den Fluss Laleia. Im Nordwesten der Leec, der in den Dilor mündet. Der Dilor bildet die südwestliche Grenze zu Manatuto und ist der größte Fluss der Region.
Der Subdistrikt hat 5.853 Einwohner (2010,)[1] 2004: 5.187[6]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher des Tetum Terik-Dialekts der Amtssprache Tetum. Daneben wird auch Midiki gesprochen, dass zu den Kawaimina-Dialekten gezählt wird, die den Status einer Nationalsprache haben. Der Altersdurchschnitt beträgt 21,2 Jahre (2010,[1] 2004: 20,9 Jahre[7]).
60 % der Haushalte bauen Maniok an, 58 % Mais, 59 % Gemüse, 46 % Reis, 50 % Kokosnüsse und 35 % Kaffee. Lacluta ist damit das Zentrum des Kaffees im Distrikt.[2]
Zwischen dem Subdistrikt und der australischen Stadt Wangaratta besteht eine Städtepartnerschaft.
Geschichte
Siehe auch: Geschichte OsttimorsLacluta und Dilor waren traditionelle Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Lacluta erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte[8][9] und war bereits im 18. Jahrhundert ein Verbündeter Portugals. Dilor wird auf einer portugiesischen Liste von 1769 erwähnt.[10]
1811 rebellierte Lacluta gegen die Tributzahlungen an Portugal.[11]
1976 war Lacluta ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Lacluta, Ossu, Baucau und Viqueque bot. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört. Jene die sich hier ergaben wurden interniert und litten an Hunger. Sie konnten weder etwas anpflanzen, noch frisches Wasser holen. Vor allem Kinder und ältere Menschen starben.[12] Überlebende berichten:
„1979 ergaben wir uns in der alten Stadt von Lacluta. Etwa 500 Personen starben an Hunger und durch den Mangel an Medikamenten zur Bekämpfung von Tuberkulose, Marasmus und Durchfall. Viele die starben, hatten keine Familienmitglieder mehr, um sie zu beerdigen. Einige starben im Camp und einige während sie im Wald nach etwas zum Essen suchten. Wir überlebten von Essen wie:
- Sago aus der Bebakpalme
- Früchte des Gummibaums
- Guaven
- Blätter vom Ende der Kokosnuss
- Maek (eine Knolle)
- Kuan (eine kleine, fasrige Yamswurzel)
- Aidak (eine Art Lychee)
- Kangkung (grünes Gemüse)
- Bananenschößlinge
- Laho (Mäuse)
- Samea (Schlangen)
- Manduku (Frösche)
Zwischen 1970 und 1980 sank die Einwohnerzahl des Subdistrikts um 58,5 %.[12]
1981 sollten 700 Familien aus ganz Viqueque und aus Barique (Distrikt Manatuto) nach Atauro deportiert werden. Das Eingreifen des Subdistriktadministrators verhinderte letztlich, dass Familien aus Lacluta auf die Insel gehen mussten.[12]
Anfang März 1981 wurde Xanana Gusmão in Lacluta auf einer geheimen Nationalkonferenz zum Nachfolger des getöteten Nicolau dos Reis Lobatos als Chef der FALINTIL gewählt.
Im September 1981 endete die indonesische Operation Zaun aus Beinen in Lacluta. In Folge wurden am 7. September bis zu 500 Menschen, auch Frauen und Kinder, am St. Antonius-Schrein beim Berg Aitana, nahe Lacluta durch die indonesische Armee ermordet.[13]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
- ↑ a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
- ↑ Fallingrain - Lacluta
- ↑ Gouvernment of Timor-Leste: Administrative Division (englisch)
- ↑ Indexmundi
- ↑ Direcção Nacional de Estatística Census 2004
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
- ↑ TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
- ↑ East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
- ↑ Hans Hägerdal, Servião and Belu: Colonial conceptions and the geographical partition of Timor (PDF-Datei; 338 kB)
- ↑ Chronologie de l’histoire du Timor (1512-1945) suivie des événements récents (1975-1999) (französisch)
- ↑ a b c d „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ „Part 3: The History of the Conflict“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
Weblinks
- Friends of Lacluta (englisch)
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Viqueque (Distrikt) — Distrikt von Viqueque Daten Hauptstadt … Deutsch Wikipedia
Ahic — Suco Ahic Daten Fläche 151,81 km²[1] Einwohnerzahl 436 (2010) … Deutsch Wikipedia
Geschichte Osttimors — Flagge von Osttimor Die Lage Osttimors … Deutsch Wikipedia
Dilor — Suco Dilor Daten Fläche 36,84 km²[1] Einwohnerzahl 1.479 (20 … Deutsch Wikipedia
Laline — Suco Laline Daten Fläche 212,71 km²[1] Einwohnerzahl 2.604 (2010) … Deutsch Wikipedia
Uato-Carabau — Subdistrikt Watu Carbau DMS … Deutsch Wikipedia
Uato-Carbau — Subdistrikt Watu Carbau DMS … Deutsch Wikipedia
Uatocarbau — Subdistrikt Watu Carbau DMS … Deutsch Wikipedia
Uatolari — Subdistrikt Watu Lari DMS … Deutsch Wikipedia
Uatolári — Subdistrikt Watu Lari DMS … Deutsch Wikipedia