- Ludwig Friedrich Wilhelm Hoffmann
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Ludwig Friedrich Wilhelm Hoffmann (* 30. Oktober 1806 in Leonberg, Württemberg; † 28. August 1873 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Leben und Wirken
Hoffmann, Sohn des Gottlieb Wilhelm Hoffmann und Bruder von Christoph Hoffmann, bekleidete erst verschiedene geistliche Ämter im Württembergischen, führte 1839–50 die Inspektion über die Missionsanstalt zu Basel und hielt seit 1843 zugleich als Professor der Theologie Vorlesungen an der Universität.
Er wurde dann als Professor für Altes Testament und Ephorus des Theologischen Stifts nach Tübingen, 1852 als Hof- und Domprediger nach Berlin berufen, wo er seit 1853 auch als Mitglied des evangelischen Oberkirchenrats, Generalsuperintendent der Kurmark (Preußische Landeskirche (1853–1873), Oberkonsistorialrat und auch Ephorus des von ihm begründeten Domkandidatenstifts (1854–1873), seit 1855 als Brandenburger Domherr, seit 1871 an der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin als erster Hofprediger mit dem Rang eines Geheimrats erster Klasse wirksam war.
Er genoss in hohem Grade das Vertrauen Friedrich Wilhelms IV. und hatte bis zu seinem 28. August 1873 erfolgten Tod vielleicht den größten Einfluss auf die innern Verhältnisse der protestantischen Kirche.
Als Theologe war er ohne entscheidende Bedeutung. Es rühren von ihm eine Reihe von Schriften über Missionswesen und Missionsgeschichte (Missionsstunden und Vorträge, Stuttgart 1847–51) und mehrere Sammlungen von Predigten her. Hoffmann kämpfte gegen die Erstarrung des religiösen Lebens und die Verweltlichung des Staates. Seine Stärke waren seine Predigten und seine Menschenführung, durch die er werbend und mahnend die christlichen Maximen verfocht.
Sein Grab befindet sich auf dem Domfriedhof in der Berliner Liesenstraße. Sein Leben beschrieb sein Sohn Karl Hoffmann.
Werke
- Ruf zum Herrn, Berlin 1854–58
- Die Haustafel, Berlin 1859–63
- Ein Jahr der Gnade, Berlin 1864
- Deutschland einst und jetzt im Lichte des Reiches Gottes, Berlin 1868
- Deutschland und Europa im Lichte der Weltgeschichte, Berlin 1869
Literatur
- Karl Hoffmann: Leben und Wirken des Dr. Ludwig Friedrich Wilhelm Hoffmann. Berlin: Wiegandt & Grieben, 1878–80.
- Bruno Doehring, Das Domkandidatenstift zu Berlin. Ein geschichtlicher Rückblick, Berlin, 1954
- O. von Ranke: Hoffmann, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 417–424.
- Heinrich Fausel: Hoffmann, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 394.
- Michael Hanst: Hoffmann, Ludwig Friedrich Wilhelm. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 966–968.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Hoffmann, Wilhelm. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 968–970.
PND: Datensatz zu Wilhelm Hoffmann (Theologe) bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 29. Februar 2008 Personendaten NAME Hoffmann, Wilhelm ALTERNATIVNAMEN Ludwig Friedrich Wilhelm KURZBESCHREIBUNG Kanzelredner und Kirchenpolitiker GEBURTSDATUM 30. Oktober 1806 GEBURTSORT Leonberg STERBEDATUM 28. August 1873 STERBEORT Berlin
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