- Friedrich Wilhelm von Reden (Statistiker)
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Friedrich Wilhelm Otto Ludwig Freiherr von Reden (Pseudonym Friedrich Wiemund) (* 11. Februar 1802 auf Gut Wendlingshausen (Lippe); † 12. Dezember 1857 in Wien) war ein deutscher Statistiker und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Reden war Sohn des hannoverschen Oberstleutnants Klaus von Reden und seiner Frau Philippine Auguste Amalie, geb. von Knigge. Reden besuchte Schulen in Lemgo und Detmold und studierte Rechtswissenschaften und Kameralwissenschaften in Göttingen. In Göttingen wurde er Mitglied des Corps Lunaburgia. Dort promovierte er auch 1823 zum Dr. iur. Im Jahr 1824 trat Reden in den hannoverschen Staatsdienst ein. Dort stieg es bis 1831 zum Hilfsreferenten im Handelsministerium auf. Seit 1832 gehörte Reden der ersten Kammer der hannoverschen Ständeversammlung an. Ein Jahr später war er der stellvertretende Generalsekretär und Redakteur der öffentlichen Mitteilungen der Kammerverhandlungen.
Politik
Im Parlament stellte Reden 1833 den Antrag Verhandlungen über den Beitritt Hannovers zum Deutschen Zollverein aufzunehmen. Ein Jahr später war er einer der Mitbegründer des Hannoverschen Gewerbevereins. Bis 1840 amtierte er als Generalsekretär dieser Organisation. Aus Protest gegen die Aufhebung der Verfassung im Jahr 1837 schied Reden aus dem Staatsdienst aus. In der Folgezeit war er als Autor tätig und unternahm Reisen durch Europa. Zwischen 1841 und 1843 war er Spezialdirektor, mithin leitender Angestellter, der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft. Im Jahr 1843 trat Reden als Referent für industrielle und Handelsangelegenheiten in das preußische Außenministerium ein. Er war einer der Organisatoren der Deutschen Gewerbeausstellung von 1844 in Berlin. Im Jahr 1846 war Reden Mitbegründer des Vereins für deutsche Statistik und war Redakteur des Vereinsblattes.
Nach dem Beginn der Revolution von 1848 wurde Reden in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Dort war er Mitglied der Fraktion Westendhall. Er war u. a. Mitglied im Volkswirtschaftlichen Ausschuss. Reden war auch Berichterstatter für die deutsche Gewerbegesetzgebung im Plenum des Parlaments. In dieser Zeit war er vorübergehend auch Mitglied der zweiten Kammer des hannoverschen Parlamentes. Nachdem sich Reden auch nach dem Beginn der Gegenrevolution in Preußen für die Annahme der Paulskirchenverfassung einsetzte, wurde er als Beamter zunächst auf Wartegeld gesetzt.
Seither war Reden als freier Autor tätig und lebte seit 1854 in Wien. Dort nahm er 1857 kurz vor seinem Tod auch am internationalen Kongress für Statistik teil. Er gilt als ein Pionier der Statistik insgesamt und insbesondere der Finanzstatistik. Im Zentrum seiner Veröffentlichungen stand die Wirtschaftstatistik und insbesondere die Eisenbahnstatistik.
Reden gehörte – wie sein Großvater Adolph Freiherr Knigge – dem Bund der Freimaurer an.[1]
Im Jahr 1955 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Redengasse nach ihm benannt.
Literatur
- Karl Wippermann: Reden, Friedrich Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 513–515.
- Egbert Weiß: „Corpsstudenten in der Paulskirche“, in: Einst und Jetzt, Sonderheft 1990, München 1990, S. 33
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Wilhelm von Reden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich Wilhelm von Reden (Statistiker). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 241.
Einzelnachweise
- ↑ Hoffmann, Stefan-Ludwig: The Politics of Sociability: Freemasonry and German Civil Society, 1840-1918. University of Michigan Press, ISBN 9780472115730, S. 314 ([1]).
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