- Ludwig Landerer
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Ludwig Landerer, gerufen "Wiggerl" (* 31. Mai 1937) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.
Inhaltsverzeichnis
Laufbahn
Jugend
Über die Stationen FC Penzberg und Amicitia München kam Ludwig Landerer 1953 in die Jugendabteilung des FC Bayern München. In der Saison 1954/55 vertrat er im April den DFB beim FIFA-Turnier der A-Junioren in Italien bei den Spielen gegen Portugal und Italien. Mit der Amateurauswahl von Bayern gewann der 18-Jährige im Sommer 1955 den Länderpokal mit 5:2 Toren gegen Westfalen. Beim FC Bayern wurde er im letzten A-Jugendjahr in neun Spielen in der Oberliga Süd in dieser Runde zum Einsatz gebracht. Den Abstieg in die 2. Liga Süd verhinderte dies aber nicht.
FC Bayern München, 1954 bis 1960
In der 2. Liga Süd belegte der FC Bayern in der Runde 1955/56 den 2. Platz und stieg deshalb sogleich wieder in die Oberliga Süd auf. Als Angehöriger dieses Vereins spielte er an der Seite von Max Schwall und Karl Hoffmann am 19. Mai 1956 beim Länderspiel der Amateuernationalmannschaft beim 3:3 Unentschieden in Freiburg gegen Frankreich. Mit Bernhard Wirth und Fritz Semmelmann bildete er am 21. Mai 1956 in München beim Länderspiel gegen Schottland erneut die Lauferreihe. Diesmal gewann man 4:1. In der Runde 1956/57 feierte er mit 20 Jahren den Sieg im DFB-Pokal. Zuerst gewannen die Bayern mit dem Talent auf der zentralen Mittelläuferposition den Süddeutschen Pokal am 26. Juni 1957 in München mit 4:1 Toren gegen Schweinfurt 05. Über den Qualifikationsgegner Spandauer SV gelangte Bayern München in das Halbfinale gegen den 1. FC Saarbrücken. Da das Spiel erst am 4. August 1957 stattfand, kamen die Neuzugänge der Runde 1957/58, Gerhard Siedl und Kurt Sommerlatt, beide vom Karlsruher SC gekommen, zum Einsatz und das Spiel wurde 3:1 nach Verlängerung gewonnen. Auch im Finale stand Landerer auf der Mittelläuferposition. Das Endspiel fand am 29. Dezember 1957 in Augsburg gegen Fortuna Düsseldorf statt. Die Münchner gewannen das Spiel mit 1:0. Der hochaufgeschossene, schlaksige Abwehrspieler bestritt von 1954 bis 1960 für Bayern München 101 Spiele in der Oberliga Süd. Im Sommer 1960 wechselte er zu Ulm 1846.
TSG Ulm 1846, Eintracht Frankfurt, 1960 bis 1966
Die Zeit in Ulm stand unter keinem guten Stern für Landerer. Infolge Verletzungsfolgen bestritt er in der Runde 1960/61 kein Verbandsspiel für die "Spatzen". Als er am Ende der Runde bei Eintracht Frankfurt unterschrieb, verweigerten die Ulmer die Freigabe und der Bayer war somit für ein Jahr gesperrt. Erst in der Saison 1962/63 konnte er wieder in der Oberliga Süd Pflichtspiele bestreiten. In allen 30 Oberligaspielen stand er in der Defensivzentrale der Eintracht seinen Mann und hatte damit wesentlichen Anteil an dem erreichten 4. Rang. Am Starttag der neuen Fußball-Bundesliga, am 24. August 1963, stand er auch in der Eintracht-Formation die im heimischen Waldstadion 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern spielte. Jetzt holten ihn wieder Verletzungen ein und er konnte nur in insgesamt 13 Spielen die Eintracht-Farben vertreten. Im DFB-Pokal war Landerer aber in den erfolgreichen Spielen gegen Hessen Kassel, Schalke 04 und im Halbfinale gegen Hertha BSC Berlin dabei und zog somit mit Eintracht Frankfurt in das Endspiel am 13. Juni 1964 in Stuttgart gegen den TSV 1860 München ein. Die "Löwen" gewannen aber den Pokal mit 2:0 Toren gegen den Dritten der ersten Bundesliga-Saison. Sein letztes Bundesligaspiel bestritt Landerer am 4. September 1965 bei der 1:4 Niederlage bei Hannover 96 an der Seite von Torhüter Peter Kunter und den Abwehrspielern Peter Blusch, Friedel Lutz und Karl-Heinz Wirth.
Weitere Auswahlberufungen
1958 hatte der Bayern-Spieler einen Einsatz in der U-23 Nationalmannschaft gegen Bulgarien. Als Eintracht-Spieler wurde er vor dem Länderspiel am 23. Dezember 1962 in Karlsruhe gegen die Schweiz zu einem DFB-Lehrgang berufen. Am 12. Dezember bildete er zusammen mit Max Lorenz und Stefan Reisch die Läuferreihe in einer Junioren-Auswahl bei einem Testspiel gegen die Nationalmannschaft. Beim Länderspiel am 5. Mai 1963 in Hamburg gegen Brasilien gehörte er dem Nationalmannschaftsaufgebot von Bundestrainer Sepp Herberger an.
Ende der Laufbahn
Zur Runde 1966/67 wechselte er zum FSV Frankfurt in die Regionalliga Süd. Er konnte aber verletzungsbedingt nur vier Spiele bestreiten. Deshalb wechselte er in seine Heimat nach München zurück und übernahm beim Amateurverein ESV München ab der Runde 1967/68 das Amt des Spieler-Trainers.
Literatur
- Spielerlexikon 1890-1963, Knieriem/Grüne, AGON, 2006, ISBN 3-89784-148-7
- Deutsche Pokalgeschichte, AGON, 2000, ISBN 3-89784-146-0
- Als Morlock noch den Mondschein traf, Die Geschichte der Oberliga Süd, Klartext Verlag, 1993, ISBN 3-88474-055-5
Kategorien:- Mann
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