Luftloch

Luftloch

Luftloch ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die kurzfristige Höhenänderung eines Luftfahrzeugs beim Durchfliegen von Fallböen, Thermik oder Leewellen, verursacht durch Schwerewellen oder deren Rotoren. Das Luftloch hat also nichts mit abfallendem Luftdruck oder gar dem kurzzeitigen Durchfliegen eines Vakuums zu tun. Die Passagiere eines Luftfahrzeugs spüren eine Veränderung der Kraft, mit der sie aus dem Sitz des Luftfahrzeugs gehoben oder in den Sitz gedrückt werden.

Im Geradeausflug ist diese Kraft gleich der Gewichtskraft.

Der menschliche Körper reagiert sehr feinfühlig auf Veränderungen der Gewichtskraft, insbesondere auf deren Nachlassen. Wenn das Luftfahrzeug das Zentrum einer aufsteigenden Luftströmung durchflogen hat, verringert sich die Kraft, mit der es selbst nach oben beschleunigt wird, und damit die Kraft, mit der es seinerseits die Passagiere beschleunigt. Dies nehmen die Passagiere als Nachlassen der Gewichtskraft wahr und haben schon den Eindruck zu fallen, obwohl sie sich tatsächlich auf Grund der Trägheit noch nach oben bewegen. Die Erhöhung der Gewichtskraft nach dem Durchfliegen des Zentrums der absteigenden Luft wird von den Passagieren weniger stark und in der Regel auch nicht als unangenehm empfunden.

Je geringer die Fluggeschwindigkeit ist, desto sanfter wirken diese Vertikalböen auf die Passagiere. Eine große Masse (beziehungsweise Flächenbelastung) des Flugzeuges sorgt ebenfalls für eine verringerte Wirkung auf die Passagiere, da es selbst auf Grund seiner größeren Trägheit seine Höhe (vertikale Geschwindigkeit) weniger ändert als ein leichtes Flugzeug.

Die Wirkung der vertikalen Luftströmung auf das Luftfahrzeug selbst ist von dessen Geschwindigkeit weitgehend unabhängig. Ungewöhnlich hohe Belastungen können auftreten, wenn die Geschwindigkeit der Luftströmung stark variiert und das Luftfahrzeug an verschiedenen Stellen unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten oder gar unterschiedlichen Strömungsrichtungen ausgesetzt ist. In Bodennähe, also beim Start, aber besonders bei der Landung kann eine durch starke vertikale Luftströmung hervorgerufene erhebliche Verringerung der Flughöhe dazu führen, dass das Luftfahrzeug ungewollte Bodenberührung hat.

Durch die Wirkung dieser derzeit nicht vorhersehbaren Beschleunigungen wurden schon Menschen verletzt und sogar getötet. Es wird deshalb empfohlen, in Passagierflugzeugen stets angeschnallt zu bleiben.

Andere störende Luftströmungen im Flugverkehr sind Turbulenzen.

Weitere Verwendung des Begriffs

  1. In der Umgangssprache wird manchmal ein Loch zur Belüftung oder ein luftgefüllter Hohlraum als Luftloch bezeichnet.
  2. Im Schach wird eine Räumung, die dem König eine Ausweichmöglichkeit vor einem drohenden Schachmatt öffnet, als Luftloch bezeichnet.
  3. Im Fußball wird das Verfehlen des Balles mit "Luftloch schlagen" umschrieben. Die Bezeichnung wird dabei meist bei missglückten Schussversuchen verwendet.

Siehe auch


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