- Luftzug
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Ein Luftzug ist eine Luftbewegung infolge einer Luftdruckdifferenz. Während mit Wind eine gerichtete, stärkere Luftbewegung in der freien Atmosphäre bezeichnet wird, wird mit Luftzug oder Zug meist eine schwächere Luftbewegung und dies vor allem innerhalb von geschlossenen Räumen oder innerhalb von technischen Anlagen (Kamin, Feuerungsanlage) bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Nach der Beaufortskala spricht man von einem „leisen Zug“, wenn die Windgeschwindigkeit 1 Beaufort beträgt. Dies entspricht 0,5 bis 2,1 Meter pro Sekunde bzw. 1,9 bis 7,4 Kilometer pro Stunde. Ein noch schwächerer Wind wird als „windstill“, ein stärkerer Wind als „leichte Brise“ klassifiziert.
Zugluft in Räumen
„Zugluft“ kann verbrauchte Luft austauschen.
Zugluft kann unter anderem auftreten
- in undichten Räumen,
- durch Öffnen von Fenstern und Türen,
- durch Klimaanlagen und/oder
durch hohe (vertikale oder horizontale) Temperaturunterschiede im Gebäude.
Durch Zugluft in schlecht abgedichteten Gebäuden (so genannte Fugenlüftung) kommt es zu Wärmeverlust und Energieverschwendung. Die Luftdichtheit in Gebäuden kann durch Differenzdruck-Messverfahren („Blower-Door-Test“) gemessen werden. Passivhäuser haben eine besonders dichte Gebäudehülle.
Im deutschsprachigen Raum ist die Annahme verbreitet, dass Zugluft, je nach Temperaturunterschied, Dauer und Intensität, Erkältungen verursachen, auslösen bzw. begünstigen könnte. Tatsächlich kann eine Erkältung (welche eine Infektion darstellt) ohne Viren und ein geschwächtes Immunsystem nicht auftreten. In einem solchen Fall schwächt die durch Zugluft entstehende Kälte das Immunsystem zusätzlich. Einem gesunden Menschen kann Zugluft alleine in der Regel nichts anhaben.[1] Eine entsprechende Annahme ist in den meisten nichtdeutschsprachigen Kulturräumen unbekannt.
Schutz vor Zugluft
Durch bauliche Maßnahmen, insbesondere den Einbau von Türen in offenen mehrgeschossigen Einfamilienhäusern, kann der Luftzug reduziert werden. Zugluft an Eingangstüren lässt sich durch Drehtüren oder doppelte Eingangstüren (in Form von Eingangsschleusen) reduzieren.
Auch passgenaue Türen und Fenster bzw. Fensterrahmen verhindern Zugluft. Lücken schließen evtl. Gummidichtungen und/oder längliche Filzstreifen, die, an die Unterkante von Türen geklebt, den Boden berühren, sowie Leisten, die nach unten Borsten bzw. Haare haben oder Gardinen aus dichtem Stoff. Dies sind Materialien, die sich auch gut an Unebenheiten des Bodens anpassen, wenn man die Tür bewegt. Eine weitere Möglichkeit, sich vor Zugluft zu schützen, ist das umgangssprachlich so genannte Zuglufttier: eine meist runde, längliche, einem Tier nachempfundene Stoffrolle mit einem Durchmesser von einigen Zentimetern, die vor Tür- oder Fenster-Spalten gelegt wird.
Durchzug
Durchzug ist in der Alltagssprache eine Luftströmung in Innenräumen. Sie wird häufig als störend empfunden und gelegentlich zum Zwecke schnelleren Luftaustauschs absichtlich herbeigeführt. ("Lüften")
Typischerweise handelt es sich dabei um relativ gleichförmige Luftströmungen, die durch ein Druckgefälle zwischen mindestens zwei Öffnungen (z. B. Fenster, Türen, Undichtigkeiten) eines Gebäudes nach außen hervorgerufen werden. Ein solches Druckgefälle besteht bereits bei schwachem Wind, wenn Fenster auf gegenüberliegenden Seiten eines Bauwerks geöffnet werden ("Querlüften").
Dass eine anhaltende Luftströmung die Auskühlung angeströmter Körperteile zur Folge haben kann, erklärt womöglich negative Empfindungen des Phänomens „Durchzug“.
Eine durch Konvektion verursachte vertikale Variante des Durchzugs ist der ebenso nützlich wie schädlich auftretende Kamineffekt, der auch z. B. in verglasten Treppenhäusern bei Sonneneinstrahlung als Durchzug wahrgenommen werden kann.
In Heizungen mit Feuerungsanlagen ist der Durchzug von Luft einen unerläßliche Voraussetzung für den Betrieb, da sie in der Regel den Sauerstoff für die Verbrennung herbeiführt. Zur Erhöhung der Effektivität wird teilweise zusätzlich zum Kamineffekt ein forcierter Durchzug geschaffen, so etwa mit dem Blasrohr im Rauchabzug von Dampflokomotiven.
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