- Luigi Bianchi
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Luigi Bianchi (* 18. Januar 1856 in Parma; † 6. Juni 1928 in Pisa) war ein italienischer Mathematiker, der sich vor allem mit Differentialgeometrie beschäftigte.
Er studierte in Pisa bei Enrico Betti und Ulisse Dini zusammen mit seinem Freund Gregorio Ricci-Curbastro, der ebenfalls ein bedeutender Differentialgeometer werden sollte und auch ein späterer Kollege in Pisa war. 1877 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab. Nach seiner Promotion ging er an die Universitäten von Monaco und zu Felix Klein nach Göttingen. 1881 wurde er Professor an seiner Universität in Pisa, der Scuola Normale Superiore, wo er 1890 eine volle Professur erhielt. Einer seiner Schüler war Guido Fubini.
1898 klassifizierte er die dreidimensionalen Liegruppen von Isometrien (Abstands-erhaltende Abbildungen) Riemannscher Mannigfaltigkeiten (und damit die dreidimensionalen reellen Liealgebren). Diese neun Bianchi-Gruppen spielten auch später eine Rolle in der Symmetrie-Klassifikation von kosmologischen Lösungen der Allgemeinen Relativitätstheorie. 1902 entdeckte er die Bianchi-Identitäten für den Riemannschen Krümmungstensor (die anscheinend schon Ricci 1880 entdeckte, was aber auch für ihn selbst in Vergessenheit geraten war), die ebenfalls eine Rolle in der Allgemeinen Relativitätstheorie spielen (sie drücken die Energieerhaltung aus). Bianchi beschäftigte sich auch mit Zahlentheorie.
Bianchi war seit 1887 korrespondierendes Mitglied der Accademia dei Lincei und wurde 1893 zum socio nazionale gewählt. Er gab lange Zeit die Annali di Matematica heraus.
Literatur
- Bianchi Lezioni di geometria differenziale, 3 Bde., Pisa 1894, 1902, 1909, Online
- Bianchi Vorlesungen über Differentialgeometrie, Leipzig 1899
- Bianchis Vorlesungen über Substitutionsgruppen, analytische Geometrie und Funktionentheorie sind hier: [1]
- Bianchi Lezioni sulla teoria dei gruppi continui finiti di trasformazioni, Pisa 1900
- ders. Lezioni sulla teoria dei gruppi di sostituzioni e delle equazioni algebriche secondo Galois, Pisa 1899
- ders. Vorlesungen über die Theorie der kontinuierlichen Gruppen (italienisch), 1918
- ders. Lezioni sulla teoria delle funzioni di variabile complessa e delle funzioni ellitiche 1916
- ders. Lezioni di teoria del nombre algebriche, 1923
- Bianchi Geometrische Darstellung der Gruppen linearer Substitutionen.. nebst Anwendung auf die Zahlentheorie, Mathematische Annalen 1891
- Wilhelm Blaschke Luigi Bianchi e la geometria differenziale, Ann.Scuola Normale Superiore Pisa, Bd.8, 1954, S.43
- Hilton Luigi Bianchi. J. London Math. Soc. Bd.4, 1929, S.79–80.
Weblinks
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