- Luigi Cornaro
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Luigi Cornaro (* 1467 in Venedig; † 1565 in Padua) war ein italienischer Philosoph.
Leben und Werk
Luigi Cornaro gehört zu den Musterbeispielen von Individualisten in der Epoche der Renaissance und machte durch seinen Traktat Vom mäßigen Leben (Discorsi della vita sobria) von sich Reden. In dieser Autobiographie, die er 83-jährig verfasste, pries er die Freuden seines Alters gegenüber jenen, die ein weit geringeres Lebensalter verschmähten. Die gesundheitliche Voraussetzung für das Erreichen eines hohen Alters sah er in der Befolgung einer strengen Diät, zu der er sich im Erleiden früherer Krankheiten, und sie überwindend, entschloss. In seinen Besitzungen engagierte er sich durch das Trockenlegen von Sümpfen und der Gewinnung von Kulturland und setzte sich für die Erhaltung der Lagunenlandschaft ein. In seinem Traktat führte er als Beweis für das Glück seines Alters an – und daran orientier(t)en sich Generationen von Nachahmern –, er könne trotz seines hohen Alters querfeldein laufen, reiten, jagen, singen wie nie zuvor, wäre heiter und kerngesund, umgäbe sich stets mit anregenden Zeitgenossen, wohne abwechselnd in zwei prächtigen Villen, passend entworfen für den Genuss der Jahreszeiten, reise viel, besuche Freunde und träfe dort Fachleute aller Wissenssparten, höre nicht auf, von Eindrücken und aus Begegnungen zu lernen, erfreue sich seiner elf gesunden und gebildeten Enkel und habe kürzlich sogar eine Komödie verfasst, was man alten Leuten nicht mehr zutraue ... Mit 95 Jahren konnte Cornaro die Freude über den Einfluss seines Traktates genießen. Cornaro starb fast 100-jährig in Padua.
Leistungen
Cornaro hat selbstbewusst das Leben eines agilen Hochbetagten wie kein anderer ausgelobt. In der Landschaftspflege hat er sich um die Erhaltung von Lagunen und die Gewinnung von Kulturland verdient gemacht.
Literatur
- Jacob Burckhardt: Die Kultur der Renaissance in Italien. 1860 (11. Auflage, Stuttgart 1988, ISBN 3-520-05311-X, S. 245–247)
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