- Luis Fernando Castillo Mendez
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Luis Fernando Castillo Méndez (* 4. Dezember 1922 in Caracas; † 29. Oktober 2009 in Brasília) war der brasilianische Patriarch der Katholisch-Apostolischen Kirche Brasiliens (ICAB – Igreja Católica Abostólica Brasileira).
Diese Kirche besteht nach eigenen Angaben aus 48 Bistümern und ist die Mutterkirche der Worldwide Communion of Catholic Apostolic National Churches (ICAN – Igrejas Católicas Apostólicas Nacionais). Die ICAN besteht nach eigenen Angaben aus Kirchen in 14 verschiedenen Ländern mit rund 2 bis 3 Millionen Kirchenmitgliedern.
Leben
Méndez wurde in Caracas geboren. Nach seinem Studium an einem römisch-katholischen Seminar in Caracas wurde er als römisch-katholischer Priester am 10. August 1944 durch Bischof Comellas y Santamaría im spanischen Solsona, Katalonien, geweiht.
Nach seiner Rückkehr aus Spanien nach Venezuela wurde er als Priester in seinem Land in die Bewegung der Curas Criollos involviert. Er hörte von der brasilianischen Kirchenreformbewegung, die Carlos Duarte Costa anführte. Costa hatte 1945 die unabhängige Katholisch-Apostolische Kirche Brasiliens gegründet. Méndez trat in Korrespondenz mit Duarte Costa.[1]
1947 gründete Méndez in Venezuela gemeinsam mit drei anderen römisch-katholischen Geistlichen die Kirche Venezuelan Apostolic Church. Ebenso wie die Katholisch-Apostolische Kirche Brasiliens war diese Kirche unabhängig vom Vatikan. In dieser Kirche wurde Spanisch anstatt Latein in der Liturgie verwandt und dem Klerus der Kirche wurde erlaubt zu heiraten.
Der venezulanische Innenminister stellte sich in diesem Kirchenschisma auf die Seite des römisch-katholischen Bischofs in Caracas und verbot Méndez, mit den Insignien der römisch-katholischen Kirche im Lande aufzutreten.[2] Méndez und seine Anhänger der neu gegründeten Kirche erhielten 1947 hingegen Unterstützung im Land durch die sozialdemokratisch ausgerichtete Partei Acción Democrática und kommunistische Parteien.[3] Am 8. März 1947 wurde Méndez gemeinsam mit drei weiteren Geistlichen von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert.
Am 3. Mai 1948 traf Méndez in der Panamakanalzone Costa. Costa ordinierte Méndez als Bischof von Caracas und Primas von Venezuela. Die Ordiniation von Méndez führte seitens der venezulanischen Regierung zu einem Einreiseverbot von Méndez in Venezuela. Méndez reiste nach Brasilien, wo er in den 1950er lebte. Er wurde Bischof in der Katholisch-Apostolischen Kirche Brasiliens im Bundesstaat Minas Gerais. 1957 zog er nach Rio de Janeiro, wo er als Weihbischof tätig war. Danach wurde er Bischof im Bundesstaat von Goias.[4] 1961 erlangte er die brasilianische Staatsbürgerschaft. Als 1961 Duarte Costa starb, wurde Méndez nach einigen Jahren der inneren Kirchenkrise an der Spitze der nächste Patriarch.[5] Méndez verstarb am 29. Oktober 2009, vermutlich in Brasilia.[6]
Einzelnachweise
- ↑ Tiosam:Luis Fernando Castillo Méndez
- ↑ Venezuelan Schism Hit: Archbishop Declares Excommunication of 4 Priests in Move", The New York Times, 9. März 9 1947, Seite 5
- ↑ El Ucabista, 1998, Seite 36: "Donis, Manuel. "Yépez Castillo: un historiador didáctico"
- ↑ "Patriarch Luis Fernando Castillo Mendez" auf der Webseite von CANC-UK
- ↑ Peter Anson, Bishops At Large, London: Faber & Faber, 1964, Seiten 534-535
- ↑ Patriarch's Death
Weblinks
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