- Minas Gerais
-
Minas Gerais Symbole Wappen Flagge Basisdaten Staat Brasilien Hauptstadt Belo Horizonte Fläche 588.383,6 km² Einwohner 19.159.260 (2006) Dichte 32,6 Einwohner pro km² ISO 3166-2 BR-MG Wirtschaft BIP 166.600 Mio. R$
8.771 R$ pro Kopf
(2001)Der Bundesstaat Minas Gerais (Kurzzeichen: MG) liegt im Südosten Brasiliens; seine Hauptstadt ist Belo Horizonte. Er wird verkürzt auch oft nur Minas genannt. Die Bewohner nennt man „Mineiros“.
Gouverneur seit 2003 ist Aécio Neves.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Minas Gerais ist mit 588.383 km² in etwa so groß wie Frankreich und mit rund 20,9 Mio. Einwohnern (IBGE/2006; Bevölkerungsdichte 30,5 Einwohner/km²) nach São Paulo der bevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens.
Minas Gerais grenzt (im Uhrzeigersinn von Südosten gesehen) an Rio de Janeiro, São Paulo, Mato Grosso do Sul, Goiás, Bahia und Espírito Santo; ein kleiner Teil grenzt auch an den Bundesdistrikt.
Die Hauptstadt ist Belo Horizonte. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts anstelle der alten Hauptstadt Ouro Preto angelegt, die an hohen Feiertagen diese Funktion allerdings symbolisch zurückerhält. Weitere Städte in Minas Gerais sind u.a. Contagem, Uberlândia und Juiz de Fora.
Höchste Erhebung ist der Pico da Bandeira in der Serra do Caparaó mit 2.889 m. Er ist der dritthöchste Berg Brasiliens und liegt auf der Grenze zum Nachbarstaat Espírito Santo. Die bedeutendsten Flüsse sind São Francisco, Jequitinhonha, Doce, Grande, Paranaíba, Mucuri und Pardo.
Wirtschaft und Landwirtschaft
Der Name des Bundesstaates Minas Gerais heißt so viel wie „allgemeine Minen“. Tatsächlich finden sich hier zahlreiche Minen und Abbaugebiete unterschiedlicher Erze sowie von Phosphaten. Es werden Aluminium und Zink produziert. In Minas Gerais gibt es zudem große Vorkommen an verschiedenen Mineralen und Gesteinen. Die historischen Goldreserven, die einst Reichtum und Macht dieses Bundesstaates begründeten, sind heute weitestgehend ausgeschöpft. In den alten Goldminen werden heute jedoch umfangreiche Diamantvorkommen ausgebeutet.
Außer Gold und Diamanten werden an Mineralen noch zahlreiche weitere abgebaut. Insgesamt wurden im Gebiet von Minas Gerais bisher (Stand: 2011) rund 670 Minerale und ihre Varietäten gefunden. Dazu gehören unter anderem die Schmucksteine bekannten Beryllvarietäten Smaragd und Aquamarin sowie Jadeit, Muskovit, Rosenquarz und Spodumen, von dem die Schmucksteinvarietät Kunzit bekannt ist.
Für 35 Minerale ist das Gebiet zudem als Typlokalität registriert, so unter anderem für Brasilianit aus der Córrego Frio Mine bei Linópolis, Goyazit aus Diamantina, Lindbergit aus Sapucaia do Norte (Galiléia), Minasgeraisite-(Y) aus der José Miranda Mine bei Jaguaraçu, Palladium aus dem Bom Sucesso Creek (Serro) und Tavorit aus der Sapucaia Mine (Sapucaia do Norte).[1]
An Gesteinen werden unter anderem Dolomit und Itakolumit gefunden.
Die Erde von Minas Gerais ist so eisenhaltig, dass feiner roter Lateritboden die Überlandstraßen überzieht und Flüsse rotbraun färbt.
Die Landwirtschaft von Minas Gerais produziert unter anderem Mais, Soja, Reis, Bohnen und Kaffee. Der Anbau von Baumwolle ist eine wichtige Voraussetzung für die lokale Textilindustrie.
Geschichte und Kultur
Um 1695 wurde in Minas Gerais Gold gefunden. Als auch Diamanten entdeckt wurden, boomte die Region. Sklaven aus Afrika wurden hierher gebracht, um in den Minen zu arbeiten, und zahlreiche Siedler und Händler aus Europa ließen sich hier nieder.[2]
Im Bundesstaat wurde der Sauropode Maxakalisaurus topai entdeckt, die größte der bislang (2006) in Brasilien entdeckten 15 Arten von Dinosauriern.
Er ist Sitz der Universidade do Estado de Minas Gerais.
Städte
Die größten Städte sind mit ihren Einwohnerzahlen vom 1. Juli 2004:
- Belo Horizonte – 2.350.564
- Contagem – 583.386
- Uberlândia – 570.042
- Juiz de Fora – 493.121
- Betim – 376.318
- Montes Claros – 336.132
- Ribeirão das Neves – 299.687
- Uberaba – 274.988
- Governador Valadares – 255.651
- Ipatinga – 229.133
- Santa Luzia – 209.057
- Sete Lagoas – 205.833
- Divinópolis – 200.636
- Ibirite – 161.208
- Poços de Caldas – 148.712
- Patos de Minas – 134.622
- Sabará – 128.492
- Teófilo Otoni – 128.109
- Barbacena – 121.397
- Varginha – 119.760
- Pouso Alegre – 119.572
- Conselheiro Lafaiete – 113.019
- Araguari – 109.876
- Itabira – 107.721
- Passos – 103.670
- Coronel Fabriciano – 102.588
- Muriaé – 97.628
- Uba – 94.584
- Ituiutaba – 91.407
- Vespasiano – 91.009
- Timóteo – 79.735
- Ouro Preto – 67.436
- Mariana – 54.689
- Itabirito – 45.000
Wappen
Das Wappen von Minas Gerais besteht aus einem roten Stern mit zwei im Vordergrund gekreuzten silbernen Pickeln und einer silbernen Grubenlampe, umgeben von zwei blühenden Kaffeezweigen. Die Devise „Libertas Quae Sera Tamen“ steht über dem Stern, auf einem grünen Band am Fuße des Sterns steht in schwarzen Lettern „Estado de Minas Gerais“ mit dem Datum 15. Juni 1891. Der rote Stern wird mit dem klassischen Symbol der Revolutionen weltweit in Verbindung gebracht, vor allem der Französischen Revolution, denen sich die Inconfidentes aus Minas Gerais besonders verbunden fühlten. Die rote Farbe dominiert auch das Hauptsymbol der Staatsflagge, das rote Dreieck. Grubenwerkzeuge und Kaffeezweige deuten auf die traditionellen Hauptwirtschaftszweige des Bundesstaates hin: Bergbau und Landwirtschaft.
Literatur
- Heinrich Gutersohn: Das Kernland von Minas Gerais. Ein Beitrag zur Kulturgeographie Brasiliens; in: Mitteilungen der Geographisch-Ethnographischen Gesellschaft Zürich 42 (1943–1944), S. 52–112
Weblinks
- http://www.mg.gov.br – Governo do Estado de Minas Gerais (portugiesisch)
- http://www.portalbrasil.eti.br/estados_mg.htm (portugiesisch)
- Alte Postkarten von Brasilien – Poços de Caldas MG (portugiesisch/englisch)
- http://www.portalitabirito.com.br (portugiesisch)
Anmerkungen
- ↑ Jolyon Ralph, Ida Ralph: Englischsprachige Mineralliste zum Fundort Minas Gerais auf mindat.org. Im Fettdruck erscheinen die Typlokalitäten.
- ↑ Carla Rahn Philipps: Trade in the Iberian empires, 1450-1750 in Douglas A. Irwin (Hrg.) Trade in the pre-modern era, 1400-1700, S. 330-331
Acre | Alagoas | Amapá | Amazonas | Bahia | Ceará | (Distrito Federal do Brasil) | Espírito Santo | Goiás | Maranhão | Mato Grosso | Mato Grosso do Sul | Minas Gerais | Pará | Paraíba | Paraná | Pernambuco | Piauí | Rio de Janeiro | Rio Grande do Norte | Rio Grande do Sul | Rondônia | Roraima | Santa Catarina | São Paulo | Sergipe | Tocantins
Wikimedia Foundation.