- Lungenfuchser
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Lungenfuchser ist eine alte Bezeichnung aus der Studentensprache des 18. Jahrhunderts, aber auch des beginnenden 19. Jahrhunderts für eine bei den damaligen Stoßmensuren übliche, oft tödliche Verletzung der Lunge.
Diese Möglichkeit der schweren Verletzung führte seit 1767 bei den Studentenverbindungen zuerst in Göttingen zur Einführung des Hiebfechtens. Die dazu benötigte neue Waffe, der "Göttinger Hieber", war der Vorläufer des noch heute verwendeten Korbschlägers.
Da das Stoßfechten aber bei den Studenten der Theologie wegen der relativ unsichtbaren Schmisse beliebt war, fand die Umstellung nur zögerlich statt. So ist noch für das Jahr 1860 in Würzburg die letzte Stoßmensur belegt. Der vorletzte tödliche Unfall bei einer Stoßmensur fand 1845 in Jena statt, den der Burschenschafter Adolph Erdmannsdörffer erlitt, bei welchem der Grabstein noch heute erhalten ist. Der letzte tödliche Unfall bei einer Stoßmensur ereignete sich 1847 in München.
Einen Einblick in die Gefährlichkeit und Unberechenbarkeit des studentischen Stoßfechtens im 18. Jahrhundert gibt die Beischrift zu einem Kupferstich von Johann Georg Puschner von 1725:
- DER RAUFFENDE STUDENT
- Der nett und glücklich focht, um niemand sich geschoren,
- vor dessen frecher Faust ein jeder sich entsetzt:
- dem kan ein schwache Hand die tolle Brust durchbohren
- Ein Zwerg hat Riesen offt in Sand und Grufft gesetzt
- DER RAUFFENDE STUDENT
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