- Lust am Leben – Mit 103 in Amerika
-
Filmdaten Originaltitel: Lust am Leben – Mit 103 in Amerika Produktionsland: Deutschland (WDR) Erscheinungsjahr: 2008 Originalsprache: Deutsch Stab Produktion: Michael Marton Inhaltsverzeichnis
Story
Der Film greift das Leben von Eva Ostwalt (* 1902 in Köln), einer Überlebenden des Holocaust, auf. In der Fernseh-Reportage wurde die 99-jährige Eva Ostwalt, die in einem Vorort von Washington selbstständig lebt, im Alltag über mehrere Jahre hinweg gefilmt. Dabei erzählt Ostwalt über die Vergangenheit und über die Erfahrungen ihres Lebens.
Über das Leben Ostwalt erfährt man, dass sie als älteste von drei Töchtern in eine jüdische Kaufmannsfamilie in Köln geboren wurde. Während des Zweiten Weltkriegs musste sie zweieinhalb Jahre lang Zwangsarbeit für Siemens in einem Nebenlager des KZ Ravensbrück leisten. Siemens entschädigte Ostwalt nach über 50 Jahren für das erlittene Unrecht.
Sie verlor ihre Mutter im Vernichtungslager Auschwitz und ihre Tochter bei dem Bombenangriff auf Dresden, überlebte aber selbst mit knapper Not das KZ Ravensbrück. Sie überlebte den Todesmarsch aus Ravensbrück. 1947 heiratete sie in zweiter Ehe ihren Freund aus Jugendzeiten, Heinz Ostwalt, und wanderte mit ihrem Mann in die USA aus. Bis heute spricht sie akzentfrei Deutsch.
Die 45-minütige Filmreportage von Michael Marton zeigt, dass die Shoah Eva Ostwalts Leben bis ins hohe Alter geprägt hat. Ihre Biografie „spiegelt die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wider“, so Marten.[1] Auch mehr als 60 Jahre nach den Erlebnissen in Deutschland scheut sie die Öffentlichkeit. Ihre Nachbarn in den USA sollen nichts von ihrer jüdischen Herkunft wissen.
Zudem ist der 60-90 minütige Film To Live – what else! geplant. Hierin wird die Geschichte von Eva Ostwalt erneut aufgegriffen. Dieser Film soll in englischer Sprache ausgestrahlt werden.
Literatur
- Ein Jahrhundert Lebenswille. In: Der Tagesspiegel vom 26. März 2008; gesichtet am 21. August 2008
- Katrin Schuster: Siemens wirft Fragen auf. In: Freitag 12, 20. März 2008.
Weblinks
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.