- Lutter (Königslutter)
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Lutter Quellenhaus der "Abt-Fabricius-Quelle" von 1708
Daten Lage Deutschland, östliches Niedersachsen Gewässerkennzahl 482836 Länge 8 km Quelle Lutterspring in Königslutter Quellhöhe ca. 167 m ü. Normalnull Mündung In die Schunter Mündungshöhe 95 m ü. Normalnull Höhenunterschied ca. 70 m Abfluss über Weser Einzugsgebiet 18 km² Rechte Nebenflüsse Rottorferbach Linke Nebenflüsse Klinkenbergbach Kleinstädte Königslutter Waldgaststätte „Lutterspring“ oberhalb der Quelle Mündung in die breitere Schunter Die Lutter ist ein Bach, der am Rande des Elms bei Königslutter entspringt und nach etwa 8 km von links in die Schunter mündet. Das harte, stark Calcium- und Hydrogencarbonat-haltige Quellwasser stammt aus einer Karstquelle, die mit einer durchschnittlichen Schüttung von 230 l in der Sekunde (20.000 m³ pro Tag) zu den stärksten Quellen Norddeutschlands zählt. Die Lutter war namensgebend für den Ort Königslutter.
Inhaltsverzeichnis
Name
Die Bezeichnung Lutter ist niederdeutsch und verwandt mit „Lauter“, das im Mittelhochdeutschen für lauter, hell, rein, sauber steht. Das dürfte hier bei Benennung des Gewässers wegen seines reinen Quellwassers eine Rolle gespielt haben. Lutter ist ein häufiger Fluss- oder Bachname, kommt aber auch in Ortsnamen vor, wie Lutterbeck, Lutter am Barenberge. Das gleichbedeutende „lauter“ gibt es heute noch als Ausdruck, z. B. ein „lauterer Charakter“. Das heutige Königslutter wurde 1135 erstmals urkundlich als Lûtere erwähnt. Die Benennung als Lutter erfolgte gemäß dem durchfließenden Bach. Ende des 14. Jahrhundert erhielt es den Zusatz „Königs-“ wegen des im Kaiserdom Königslutter bestatteten Königs und späteren Kaisers Lothar von Süpplingenburg.
Quelle Lutterspring
Die Lutter-Quelle ist neben der Rhumequelle eine der stärksten Quellen im norddeutschen Raum. Das ist darauf zurückzuführen, dass es sich bei beiden um Karstquellen handelt. Das Niederschlagswasser des Elms tritt nach dem Passieren des wasserdurchlässigen Elm-Kalkgesteins hier am Elm-Rand in Form der Lutter in großer Menge wieder aus. Das Quellwasser dient heute noch der Trinkwassergewinnung.
Die Quelle befindet sich südlich von Königslutter an der Landstraße Elm-aufwärts. Es handelt sich um eine Überfall- oder Sturzquelle, bei der das Wasser in steilem Gelände aus Gesteinsspalten austritt. Unterhalb der Sturzquelle quillt das Wasser aus 6 weiteren Quelltöpfen in einem flachen Gelände hervor und bildet kleinere Teiche. Ein Quelltümpel heißt im Volksmund Kutscherloch. Einer Sage nach soll im Mittelalter ein reicher Mann mit seiner Kutsche vom Weg abgekommen und darin ertrunken sein.
Benannt wurde die Quelle als Abt-Fabricius-Quelle, ist aber besser als Lutterspring bekannt, wonach auch die oberhalb der Quelle liegende Waldgaststätte benannt wurde. Der Quellenname geht zurück auf den Abt des Kaiserdoms Königslutter Johann Fabricius (1644–1729). Er ließ 1708 das Quellenhaus aus Elmkalkstein im Barock-Stil errichten, das heute als Kulturdenkmal geschützt ist. Ein Relief an dem Bauwerk zeigt einen griechischen Flussgott, den Namen des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel und einen lateinischen Spruch: „Ex fonte bibens fontem corona“ (Kröne die Quelle, indem du aus der Quelle trinkst). 1911 erfolgte der Bau einer Wasserleitung von der Quelle bis nach Königslutter. Lutterspring mit dem Quellenhaus und der oberhalb liegenden Gaststätte ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein touristisches Ausflugsziel.
Bachverlauf
Der Quellbereich mit den Quelltöpfen ist ein parkähnliches Gelände. Von ihm verläuft die Lutter in zwei Bacharmen in nordöstlicher Richtung ins etwa 1 km entfernte Königslutter. Parallel verläuft ein idyllischer Wanderweg (Unter den Eichen). Der Bach passiert den Ort und verläuft noch einige Kilometer nach Nordosten und Norden und mündet nach etwa 8 km zwischen Beienrode und Groß Steinum in die Schunter.
Das harte, mineralstoffreiche Wasser der Lutter wurde in früheren Jahrhunderten von 73 Brauhäusern in Königslutter zum Brauen des obergärigen Duckstein-Biers verwendet. Die Wasserkraft der Lutter nutzten bis zu 10 Wassermühlen, von denen es 1403 allein in Königslutter sieben gab. Sie dienten als Getreide-, Öl-, Walk-, Papier- und Pulvermühlen.
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