- Lutter (Schunter)
-
Lutter Die Lutter unterhalb der Abt-Fabricius-Quelle
Daten Gewässerkennzahl DE: 482836 Lage östliches Niedersachsen, Deutschland Flusssystem Weser Abfluss über Schunter → Oker → Aller → Weser → Nordsee Quelle Lutterspring in Königslutter
52° 14′ 11,6″ N, 10° 48′ 27,4″ O52.23656510.807619165Quellhöhe 165 m ü. NN Mündung In die Schunter 52.27623610.84637695Koordinaten: 52° 16′ 34″ N, 10° 50′ 47″ O
52° 16′ 34″ N, 10° 50′ 47″ O52.27623610.84637695Mündungshöhe 95 m ü. NN Höhenunterschied 70 m Länge 7,5 km Einzugsgebiet 18 km² Rechte Nebenflüsse Rottorferbach Linke Nebenflüsse Klinkenbergbach Kleinstädte Königslutter Waldgaststätte „Lutterspring“ oberhalb der Quelle
Mündung in die breitere Schunter
Die Lutter ist ein Bach, der am Rande des Elms bei Königslutter entspringt und nach 7,5 km von links in die Schunter mündet. Das harte, stark Calcium- und Hydrogencarbonat-haltige Quellwasser stammt aus einer Karstquelle, die mit einer durchschnittlichen Schüttung von 230 l in der Sekunde (20.000 m³ pro Tag) zu den stärksten Quellen Norddeutschlands zählt. Die Lutter war namensgebend für den Ort Königslutter.
Inhaltsverzeichnis
Name
Die Bezeichnung Lutter ist niederdeutsch und verwandt mit „Lauter“, das im Mittelhochdeutschen für lauter, hell, rein, sauber steht. Das dürfte hier bei Benennung des Gewässers wegen seines reinen Quellwassers eine Rolle gespielt haben. Lutter ist ein häufiger Fluss- oder Bachname, kommt aber auch in Ortsnamen vor, wie Lutterbeck, Lutter am Barenberge. Das gleichbedeutende „lauter“ gibt es heute noch als Ausdruck, z. B. ein „lauterer Charakter“. Das heutige Königslutter wurde 1135 erstmals urkundlich als Lûtere erwähnt. Die Benennung als Lutter erfolgte gemäß dem durchfließenden Bach. Ende des 14. Jahrhunderts erhielt es den Zusatz „Königs-“ wegen des im Kaiserdom Königslutter bestatteten Königs und späteren Kaisers Lothar von Süpplingenburg.
Quelle Lutterspring
Die Lutterquelle ist mit einer Schüttung von durchschnittlich 800 m³ pro Stunde eine der stärksten Quellen im norddeutschen Raum.[1] Das ist darauf zurückzuführen, dass es sich bei ihr um eine Karstquelle handelt.
Die Quelle befindet sich südlich von Königslutter an der Landstraße Elm-aufwärts. Unterhalb der Sturzquelle quillt das Wasser aus 6 weiteren Quelltöpfen[1] in einem flachen Gelände hervor und bildet kleinere Teiche. Benannt wurde die Quelle als Abt-Fabricius-Quelle, ist aber besser als Lutterspring bekannt, wonach auch die oberhalb der Quelle liegende Waldgaststätte benannt wurde. Lutterspring mit dem Quellenhaus und der oberhalb liegenden Gaststätte ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein touristisches Ausflugsziel.
Bachverlauf
Der Quellbereich mit den Quelltöpfen ist ein parkähnliches Gelände. Von ihm verläuft die Lutter in zwei Bacharmen in nordöstlicher Richtung ins etwa 1 km entfernte Königslutter. Parallel verläuft ein Wanderweg (Unter den Eichen). Der Bach passiert den Ort und verläuft noch einige Kilometer nach Nordosten und Norden und mündet nach etwa 8 km zwischen Beienrode und Groß Steinum in die Schunter.
Das harte, mineralstoffreiche Wasser der Lutter wurde in früheren Jahrhunderten von 73 Brauhäusern in Königslutter zum Brauen des obergärigen Duckstein-Biers verwendet. Die Wasserkraft der Lutter nutzten bis zu 10 Wassermühlen, von denen es 1403 allein in Königslutter sieben gab. Sie dienten als Getreide-, Öl-, Walk-, Papier- und Pulvermühlen.
Wasserqualität
Der Oberlauf der Lutter oberhalb von Königslutter weist kaum Belastungen auf und ist der Güteklasse I-II zuzuordnen, obwohl im gesamten Gewässer nur drei Arten von Eintagsfliegenlarven (Baetis rhodani, Baetis vernus und Cloeon dipterum) und eine Gattung Steinfliegen (Nemoura) vertreten sind. Allerdings sind 63% der in der Lutter beheimateten Arten für Fließgewässer typisch. Im weiteren Verlauf des Gewässers nimmt die Belastung zu, sodass der restliche Lauf in die Güteklasse II eingestuft wird.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz: Gewässergütebericht Oker 2002. Abgerufen am 25. Juli 2009 (PDF). , Seite 74
Wikimedia Foundation.