- Luttern
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Celle Samtgemeinde: Lachendorf Höhe: 71 m ü. NN Fläche: 56,71 km² Einwohner: 2224 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km² Postleitzahl: 29351 Vorwahl: 05148 Kfz-Kennzeichen: CE Gemeindeschlüssel: 03 3 51 008 Adresse der Verbandsverwaltung: Oppershäuser Str. 1
29331 LachendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Joachim Lübbe Eldingen ist eine Gemeinde am östlichen Rand des Landkreises Celle (Niedersachsen). Diese ist an Fläche die größte und an Einwohnerzahl die zweitgrößte Gemeinde der Samtgemeinde Lachendorf, zu der sie gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Eldingen liegt am Südrand der Lüneburger Heide und innerhalb der Grenzen des Naturparks Südheide.
Die Gemeinde wird von der Lutter durchflossen, die im Ortsteil Bargfeld das Schmalwasser und die Köttelbeck aufnimmt. Im Südosten grenzt das Gemeindegebiet an die Lachte.
Nachbargemeinden
- Steinhorst (Entfernung: 4,5 Kilometer)
- Scharnhorst (Entfernung: 5,0 Kilometer)
- Höfer (Entfernung: 5,6 Kilometer)
- Beedenbostel (Entfernung: 6,7 Kilometer)
- Habighorst (Entfernung: 7,0 Kilometer)
- Ahnsbeck (Entfernung: 7,7 Kilometer)
- Eschede (Entfernung: 7,9 Kilometer)
- Lachendorf (Entfernung: 9,3 Kilometer)
Gemeindegliederung
Eldingen besteht aus den Ortsteilen (in Klammern: Einwohnerzahlen 2005)
- Eldingen (995)
- Bargfeld (188)
- Grebshorn (164)
- Heese (54)
- Hohnhorst (258)
- Luttern (83)
- Metzingen (360)
- Wohlenrode (343)
- Ziegelei (68)
Geschichte
Die ursprüngliche Ersterwähnung aus dem Jahr 1245 ist durch die Entdeckung einer Urkunde (Original, Staatsarchiv Wolfenbüttel 24, Urkunde 62) des Klosters Katlenburg vom 28. Oktober 1231 überholt. Die Urkunde mit Siegel dokumentiert, dass Propst Ludolf, Priorin Jutta und der Konvent des Klosters Katlenburg beziehungsweise Riddagshausen der Kirche zu Eldingen (Elthinge) für eine Mark braunschweigischer Münze eine Hufe zu Schapen (Scepen) verkaufte. Der Vertrag kam zustande durch die Vermittlung des Bruders Alradus (Alrad) von Eldingen einem Konversen zu Riddagshausen. Weitere Einzelheiten sind dem Sachsenspiegel 52, Cellesche Zeitung vom 30. Dezember 2006 zu entnehmen.
1543 wird das Dorf evangelisch. Als Sitz der Herren von Elding, aber auch mit mehreren freien Vollhöfen (später „Meierhöfen“) und als Kirchdorf übersteht es den Dreißigjährigen Krieg mit zahlreichen Kontributionen und Plünderungen ohne Zerstörung. Das Lehnsgut geht Mitte des 17. Jahrhunderts an die Herren von der Wense über. Im Streit der Realgemeinde um Holzrechte kommt es 1668 zum „Schweinekrieg“ mit dem östlichen Nachbardorf Steinhorst (ein Toter). 1849 kommt die Bauernbefreiung in Eldingen an, das Gut verliert seine Sonderrechte auf bäuerliche Dienste. 1890 brennt der Ortskern völlig ab.
Die konservative, nach der preußischen Inbesitznahme des Königreiches Hannover von 1866 noch lange welfentreue Bevölkerung (Reichtagswahl 1928: 40,1 Prozent für die Deutsch-Hannoversche Partei) wählt schon 1930 überwiegend nationalsozialistisch (43,2 Prozent). Am 16. August 1904 kommt mit der Inbetriebnahme des Kleinbahnanschlussses Celle - Wittingen - Celle ein bescheidenes Wirtschaftswachstum. 1943 werden zahlreiche Hamburger Bombenopfer einquartiert. Im Zweiten Weltkrieg bleiben 46 Dörfler. 1945 verhindert Friedrich Knoop die vom Volkssturm befohlene Sprengung der schmalen Brücke über die Lutter. Der starke Flüchtlingszustrom 1945 stellt hohe Anforderungen an die Gemeinde. Sie verliert seit 1970 durch starken Gewerberückgang ihre bisherige Funktion als zentraler Ort an Lachendorf und Celle.
Sie wird durch das „Celle-Gesetz“ zum 1. Januar 1973 mit den Dörfern (jetzt Ortsteilen) Bargfeld, Grebshorn, Heese, Hohnhorst, Luttern, Metzingen und Wohlenrode zur politischen Gemeinde Eldingen vereinigt und zur Samtgemeinde Lachendorf geschlagen.
Das an Handwerksbetrieben, Geschäften und Gastwirtschaften 1973 immer noch recht differenzierte örtliche Gewerbe ist in allen Ortsteilen seither stark zurück gegangen, ebenso die Zahl der als Vollerwerbswirtschaft betriebenen Höfe. Jedoch ist der OT Bargfeld jetzt Sitz vierer Kleinverlage.
Religionen
Die meisten Einwohner sind evangelisch. Sie gehören zum Pfarramt Eldingen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover mit Kirchengebäuden in Eldingen und Hohnhorst, Gemeindehaus und Kirchhof in Eldingen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Eldingen setzt sich aus 13 gewählten Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
- Gemeinsame Liste Eldingen − 7 Sitze
- CDU − 3 Sitze
- FWG - 3 Sitze
(Stand: 4. Juni 2007)
Wappen
Blasonierung: „Gespalten und rechts halbgeteilt, oben in Grün eine silberne Pflugschar, unten in Blau ein halbes rechtes silbernes Mühlrad, links in Rot ein aufrechter Löwe über einem abgesenkten Wellenbalken, beide silbern.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Ortsteil Bargfeld befinden sich das Arno-Schmidt-Museum der dort domizilierenden Arno-Schmidt-Stiftung und die Dauerausstellung der Photoinstallation „Ende des Schweinekrieges zwischen Eldingen und Steinhorst“ der Fotografin Marion Gülzow (im Rahmen der Aktion „Magische Orte in der Südheide“) im Gasthof Bangemann.
Musik
In der Marienkirche werden zuweilen Konzerte gegeben.
Bauwerke
Die Marienkirche mit ihrem gesondert stehenden Glockenturm und einem Taufstein des 13. Jahrhunderts stammt aus dem frühen 14. Jh. und weist einen Altar aus der zweiten Hälfte des 15. Jh. auf.
Als Denkmal steht in Ortsmitte ein großer Findling mit der Inschrift „750 Jahre Eldingen 1995“. Durch die erste urkundliche Erwähnung vom 31. Oktober 1231 (s. Geschichte) sind "750 Jahre Eldingen" auf 1981 vorzudatieren.
Naturdenkmäler
Große Teile der Gemarkung fallen in das „Naturschutzprojekt Lutter“ des Landkreises Celle.
Sport
Eldingen weist einen Sportplatz und eine Turnhalle auf, in Eldingen wirken die Sportgemeinschaft Eldingen von 1957 und die Schützengesellschaft Eldingen von 1862. Außerdem weist Eldingen einen etwa 70 m² großen Privatskatepark auf.
Im Ortsteil Metzingen liegt der Flugplatz „Segelfluggelände – Berliner Heide“. Der Flugtechnische Verein Metzingen e. V. betreut ihn und bildet auch Jugendliche und Erwachsene im Segelflug aus.
Regelmäßige Veranstaltungen
Osterfeuer sind noch allgemein üblich.
Der 1891 gegründete Club Einigkeit Bargfeld veranstaltet alljährlich im Februar seinen mehrtägigen Faslam mit kostümiertem Festzug durch das Dorf und geselligen Veranstaltungen. Jährlich im Spätherbst veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Bargfeld ihren Bargfelder Fackel- und Laternenumzug mit Musik für Kinder und Eltern.
Seit über 25 Jahren richtet die Sportgemeinschaft Eldingen jeweils vom dritten bis zum vierten Juliwochenende ihre Sportwoche aus, die ihren Höhepunkt in der "Blau-Weißen Nacht" zum Abschluss der Woche findet.
Einen großen Besucherandrang und überregionale Bekanntheit hat in den letzten Jahren der "Bohnencup" gewonnen. Die Freizeitfußballmannschaft "Schluck die Bohne" Bargfeld veranstaltet dieses Hobbyturnier jedes Jahr Ende Juni auf dem Eldinger Sportplatz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eine Linie der Osthannoverschen Eisenbahn mit Bahnhof in Eldingen führt von Celle nach Wittingen, hat aber bis auf eine Museumsbahn den Personenverkehr eingestellt. Die B 244 von Celle durchquert die Ortsteile Luttern und Eldingen und führt östlich – wobei sie bald die B 4 kreuzt – weiter nach Wittingen.
Ansässige Unternehmen
Im Ortsteil Eldingen befinden sich eine Filiale der Sparkasse Celle und eine Postagentur.
Öffentliche Einrichtungen
Eine Verwaltungsstelle der Samtgemeindeverwaltung Lachendorf amtet in der Schulstraße 11.
Die Freiwilligen Feuerwehren Bargfeld, Eldingen, Hohnhorst und Metzingen sind in die Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises Celle eingebunden.
Bildung
Im Ortsteil Eldingen liegen die Grundschule (seit vor 1765 nachgewiesen, Einzugsbereich die Ortsteile Bargfeld, Eldingen, Grebshorn, Heese, Hohnhorst), die Gerd-Wilhelm-Rotermund-Gemeindebücherei und der Kindergarten. Die anderen Ortsteile werden von der Fahrbibliothek des Landkreises Celle 14-täglich angefahren.
Persönlichkeiten
Persönlichkeiten aus Eldingen samt seinen Ortsteilen
- Heinrich Severloh: * 1923 in Metzingen, † 2006 in Lachendorf - Bauernsohn, dann 1944 Wehrmachtssoldat und vielgenannter Maschinengewehrschütze auf Omaha Beach
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
Im damals als politische Gemeinde noch selbständigen Bargfeld lebten
- der Bildhauer Gotthelf Schlotter und
- der Schriftsteller Arno Schmidt.
In Metzigen (OT Ziegelei)
- lebte und wirkte zeitweilig der Berliner Maler Kurt Mühlenhaupt.
Literatur
- Gerhard Drangmeister: 100 Jahre rund um die Eldinger Schule 1820-1920. 135 S., Eldingen
- Adolf Meyer: Eldingen I, 460 S., Eldingen 2002
- Adolf Meyer: Eldingen II, 602 S., Eldingen 2003
- Adolf Meyer: Grebshorn, 401 S., Eldingen 1990
- Adolf Meyer: Heese und Luttern, 484 S., Eldingen 2000
- Adolf Meyer: Hohnhorst, 440 S., Eldingen 1995
- Adolf Meyer: Metzingen, 502 S., Eldingen 1982
- Adolf Meyer: Wohlenrode, 498 S., Eldingen 1993
- Adolf Meyer: Bargfeld, 556 S., Eldingen 1997
Städte und Gemeinden im Landkreis CelleAdelheidsdorf | Ahnsbeck | Beedenbostel | Bergen | Bröckel | Celle | Eicklingen | Eldingen | Eschede | Faßberg | Habighorst | Hambühren | Hermannsburg | Höfer | Hohne | Lachendorf | Langlingen | Lohheide (gemeindefreier Bezirk) | Nienhagen | Scharnhorst | Unterlüß | Wathlingen | Wienhausen | Wietze | Winsen (Aller)
Wikimedia Foundation.