- Bahnstrecke Celle–Wittingen
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Celle–Wittingen Kursbuchstrecke (DB): ehem. 156, 211f Streckennummer (DB): 9173 (Celle–Wittingen)
9174 (Beedenbostel–Mariaglück)Streckenlänge: 57,95 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Legendevon Celle 0,0 Celle-Nord 37,5 m 2,0 Celle Vorstadt 52,79 m nach Soltau 4,0 Altenhagen 11,6 Gockenholz 13,6 Lachendorf (Bf bis 1999) Lachendorf Nord (seit 1999) von Papierfabrik 16,0 (0,0) Beedenbostel (4,7) Höfer (5,6) Mariaglück (7,0) Habighorst Lutter 20,4 Luttern 23,4 Eldingen 25,2 Metzingen Lachte 27,6 Steinhorst 32,0 Groß Oesingen 34,8 Dedelstorf 36,8 Repke 39,9 Ölbahnhof Hankensbüttel 99,45 m 42,6 Hankensbüttel 45,2 Alt Isenhagen Elbe-Seitenkanal 47,1 Wittingen Hafen 47,8 Glüsingen Gifhorn–Uelzen von Gifhorn von Oebisfelde 52,1 Wittingen West 79 m Die Bahnstrecke Celle–Wittingen ist eine Bahnstrecke der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE). Da sie im westlichen Teil entlang der Lachte führt, wird sie auch Lachtetalbahn genannt.
Geschichte
Die nach längeren Bemühungen um eine Bahnstrecke Celle–Wittingen schließlich am 21. Juni 1902 gegründete Kleinbahn Celle-Wittingen AG trieb den Bau voran und begann am 16. August 1904 mit dem Betrieb auf dieser Strecke. Schon ab 1905 gab es einen gemeinsamen Betriebsführungsvertrag mit der Kleinbahn Celle–Bergen für das auch von ihr benutzte Stück Celle Nord–Celle Vorstadt. Am 17. Juni 1909 wurde eine neue Streckenführung in Wittingen über die Gleise der Bahnstrecke Gifhorn–Uelzen hinweg in den Bahnhof der Kleinbahn Wittingen–Oebisfelde in Betrieb genommen. Die Züge aus Oebisfelde erreichten ihn erst im September. Auch die Verlängerung der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen-Wittingen von Diesdorf wurde ab 1. August 1909 in diesen Bahnhof eingeführt. Am 20. Juli 1912 wurde die Stichbahn Beedenbostel–Habighorst in Betrieb genommen, um die geplanten Salzbergwerke Mariaglück bei Höfer und Fallersleben bei Habighorst verkehrlich zu erschließen. Zunächst blieb der gewünschte Verkehrszuwachs aus, erst nach Zusammenlegung beider Gruben nahm die Förderung zu, so dass der Kalitransport sich zum wichtigsten Standbein dieser Strecke entwickelte. Verschiedene Munitionsanstalten und ein Luftwaffenflugplatz bei Dedelstorf sorgten in den 1930er Jahren und im Zweiten Weltkrieg für zusätzlichen Verkehr.
1944 wurde die Kleinbahn Celle-Wittingen AG mit anderen Eisenbahngesellschaften zu den Osthannoverschen Eisenbahnen zusammengelegt. Die OHE führt seither den Betrieb.
Nach dem Krieg wurde der Verkehr relativ schnell wieder aufgenommen. Werktags verkehrten meist vier, sonntags drei Personenzüge auf der Gesamtstrecke. In den 1950er Jahren stieg die Zahl auf sieben, sonntags vier Züge an. Ab den 1950er Jahren wurde an verschiedenen Stellen Rohöl gefördert und verladen, zeitweise kam täglich ein Öl-Ganzzug zusammen.
Nach gründlicher Erneuerung der Strecke konnte 1959 die Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h heraufgesetzt werden. Ab 1959 wurden die Personenzüge in Celle in den Bahnhof der Bundesbahn eingeführt. Dies erleichterte das Umsteigen. In Wittingen war ein direkter Übergang zum DB-Bahnhof möglich, da die Bahnhöfe zusammen lagen. Neben dem Arbeiterverkehr zur Kaligrube Mariaglück war auch der Ausflugsverkehr von großer Bedeutung.
Das Streckenstück Mariaglück–Habighorst wurde nicht mehr benötigt und wurde in den 1960er Jahren abgebaut. Die Kali- und Steinsalzförderung in Mariaglück wurde 1970 beziehungsweise 1977 eingestellt. Die Stichstrecke wurde danach überwiegend zu Abstellzwecken benutzt.
Für den Bau des Elbe-Seitenkanals wurde 1973 die Strecke zwischen Alt Isenhagen und Glüsingen verlegt und über eine Brücke geführt.
Die meisten Personenzüge wurden zuletzt mit MaK-Großraumdieseltriebwagen gefahren. Die Reisezeit für die Strecke Celle–Wittingen betrug durchschnittlich 75 Minuten.
Am 25. Mai 1974 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Wittingen–Steinhorst, am 24. Juni 1976 auf dem Reststück Steinhorst–Celle eingestellt. Die Strecke wird seitdem gelegentlich im touristischen Verkehr genutzt. Betreiber dieser Züge war bis Mitte der 1990er Jahre die Braunschweigische Landes-Museums-Eisenbahn-Gesellschaft. Heute betreibt die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg (AVL) den Heide-Express, der neben anderen OHE-Strecken auch diese Strecke befährt.
Ende der 1990er Jahre endeten die Rohöltransporte. 1999 wurde die Strecke im Bereich Lachendorf nördlich verlegt, um Platz für die Erweiterung eines Industriebetriebes zu schaffen und ein neuer Bahnhof Lachendorf Nord eingerichtet. Am 8. November 2005 wurde der Abschnitt Beedenbostel–Habighorst endgültig stillgelegt. Der Wittinger Hafen wird bis heute (2008) bedient.
Literatur
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 10: Niedersachsen 2. Zwischen Weser und Elbe. EK-Verlag, Freiburg 2007, S. 259–279, ISBN 978-3-88255-669-8
- Klaus-Peter Sebastian: Die Geschichte der Kleinbahnen im Isenhagener Land; Der OHE-Bahnbetrieb im Landkreis Gifhorn. Landkreis Gifhorn, Gifhorn 2001, ISBN 3-929632-50-0
- Hans Wolfgang Rogl: Die Osthannoverschen Eisenbahnen. 3. Auflage, alba, Düsseldorf 1996, ISBN 3-87094-232-0
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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