Lutz Taufer

Lutz Taufer

Lutz Manfred Taufer (* 26. März 1944) ist ein ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF).

Leben

Taufer war seit 1970 Mitglied des SPK in Heidelberg, hatte sich seit 1971 der RAF angeschlossen und beteiligte sich am 25. April 1975 an der Aktion des Kommando Holger Meins, der Geiselnahme von Stockholm, bei welcher zwei Botschaftsmitglieder erschossen wurden (Andreas von Mirbach, Heinz Hillegaart) und zwei Terroristen starben (Ulrich Wessel und Siegfried Hausner). Die vier überlebenden Kommandomitglieder (Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe, Bernd Rössner und Lutz Taufer) wurden verhaftet und alle jeweils am 20. Juli 1977 zu zweimal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Taufer wurde u. a. wegen zweifachen gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit Geiselnahme verurteilt und saß seine Strafe in Celle und der JVA Schwalmstadt ab, wo er von der späteren Terroristin Eva Haule als Häftlingsbetreuerin betreut wurde, und wurde 1996 aus der Haft entlassen.

Seit ca. 1999 lebt er bei seiner Schwester in Brasilien.[1]

Taufer gehörte zu denen RAF-Mitgliedern, die 1992 ein Gewaltmoratorium verkündet hatten und damit halfen, das Ende der RAF herbeizuführen: Karl-Heinz Dellwo hatte nämlich im Namen weiterer sieben RAF-Gefangener (u. a. Lutz Taufer, Knut Folkerts und Karl-Heinz Dellwo) die Absicht erklärt, den bewaffneten Kampf nach ihrer Freilassung nicht fortzusetzen. Diese Erklärung zum Gewaltverzicht wurde von der Bundesanwaltschaft als positiv bewertet.

Trotzdem lehnte das Oberlandesgericht Düsseldorf am 11. Februar 1993 die Aussetzung der Strafen von Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe und Lutz Taufer zur Bewährung ab, da die Verurteilten sich geweigert hatten, sich vor ihrer mündlichen Anhörung einer psychiatrischen Untersuchung zu unterziehen.

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie bei rafinfo.de

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