- Lysius
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Der Theologe Heinrich Lysius (* 24. Oktober 1670 in Flensburg; † 16. Oktober 1731 in Königsberg (Preußen)) war in Königsberg/Ostpreußen der Schulleiter des Collegium Fridericianum, Pastor, Professor der evangelischen Theologie und Rektor der Universität Königsberg (Albertina). Er vertrat kämpferisch und mit Wohlwollen des preußischen Königs Friedrich I. den Pietismus, den er von der Universität Halle mitgebracht hatte.
Nach Studien der Theologie an verschiedenen Universitäten, zuletzt in Halle (Saale), wo er August Hermann Francke und Philipp Jakob Spener kennengelernt hatte und promoviert wurde, ging er 1702 als Schulrektor an das Collegium Fridericianum in Königsberg, wo er eine vom König geförderte Privatschule im pietistischen Geist formen sollte. Er baute sie nach dem Vorbild des Hallensischen Waisenhauses aus, hielt Katechese und führte öffentliche Prüfungen zum Qualitätsbeweis ein. Zugleich wurde er vom König zum außerordentlichen Professor der Theologie ernannt, 1709 zum ordentlichen Professor. In den Vorlesungen und Predigten trat er gegen die lutherische Orthodoxie und Mehrheit auf. Mehrfach wurde er Rektor der Universität. In der Schule setzte er die tägliche Gewissenserforschung durch, die dem Schüler Immanuel Kant missfiel. Dem König Friedrich Wilhelm I. gefiel er so gut, dass er ihn zum Stadtpastor, Hofprediger und Schulinspektor ernannte.
Literatur
- Heiner Klemme, Christian Schiffert (1741): Die Schule Immanuel Kants, Meiner, Hamburg 1994 ISBN 3787311858
- online)
Heinrich Lysius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 741 f.
Personendaten NAME Lysius, Heinrich KURZBESCHREIBUNG lutherischer Theologe GEBURTSDATUM 24. Oktober 1670 GEBURTSORT Flensburg STERBEDATUM 16. Oktober 1731 STERBEORT Königsberg (Preußen)
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