- Läppchenkrankheit
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Die Geflügelcholera ist eine durch Pasteurella multocida hervorgerufene seuchenartige bakterielle Infektionskrankheit der Vögel. Prinzipiell sind alle Geflügelarten und viele Wildvögel empfindlich – am empfänglichsten sind Puten, am wenigsten empfänglich Tauben. Die Geflügelcholera gehört in Österreich zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen der Gruppe B.
Inhaltsverzeichnis
Erreger
Der Erreger der Geflügelcholera ist Pasteurella multocida. Es dominiert der Kapseltyp A mit den O-Antigenen 1, 3 und 4, bei Puten der Kapseltyp F mit den O-Antigenen 1, 3, 4, 5, 7 und 12.
Als Infektionsquelle spielen infizierte Tiere einschließlich Wildvögel und Nagetiere eine Rolle.
Klinisches Bild
Die Geflügelcholera kann in zwei Formen auftreten.
Die perakute/akute Form ist durch eine Septikämie gekennzeichnet, die bei perakutem Verlauf in plötzlichen Todesfällen, bei akutem Mattigkeit, sinkender Futteraufnahme, Blauverfärbungen, Atemnot und blutigem Nasenausfluss und Durchfall gekennzeichnet ist. Die Morbidität in Beständen beträgt bis zu 50 %.
Die chronische Form äußert sich in Schnupfen, Entzündungen der Kopfanhänge (Kamm, Kehllappen – „Läppchenkrankheit“), Gelenkentzündungen, Lähmungen, Torticollis, Gleichgewichtsstörungen und eventuell Durchfall.
Behandlung
Die Behandlung erkrankter Tiere ist meist erfolglos. Die Therapie zielt daher auf einer vorbeugenden Antibiose gefährdeter Kontakttiere (Metaphylaxe). Hierbei werden Sulfonamide oder Fluorchinolone eingesetzt. Auch Penicilline sind wirksam.
Literatur
- Rolle/Mayr (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre . Enke Verlag Stuttgart, 8. Aufl. 2007. ISBN 3-8304-1060-3
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