Löwe von Juda

Löwe von Juda

Der Löwe Judas findet seinen Ursprung in der Genesis der Hebräischen Bibel (Altes Testament), in welchem der israelitische Stamm des Juda einen Löwen als sein Symbol führt.

Inhaltsverzeichnis

Löwe Judas und Judentum

Der Löwe Judas auf dem Emblem von Jerusalem

Im Judentum ist der biblische Juda (im hebräischen: Yehuda) Namensgeber des Stammes Juda - der traditionell mit einem Löwen symbolisiert wird. In Genesis 49,9 spricht der Stammvater Jakob von seinem Sohn Juda als einem Gur Aryeh (hebräisch für: „jungen Löwen“) als er ihn segnet. Bei der jüdischen Namensgebung wird der hebräische Name und seine Stellvertreter traditionell zu einem Pärchen vereint, wie in diesem Falle.

Durch die Verbindung des Löwen zum Stamm des Juda, der als der mächtigsten Stamm unter den alt-israelitischen Stämmen, dem legendären Nachfahren des Königreichs des Juda, Judäa und den modernen Juden gilt, werden unter Juden Variationen und Übersetzungen des Wortes „Löwe“ oft synonym für Juda (Yehuda) gebraucht. Ein Beispiel dafür ist der Name des Rabbi Yehuda Loew ben Bezalel. Loew ist das jiddische Wort für „Löwe“. Der beliebte und moderne hebräische Name Ari (auch Arieh oder Aryeh) heißt übersetzt „Löwe“.

Löwe Judas im Christentum

In christlicher Tradition wird der Löwe genannt, um Jesus darzustellen. Viele christliche Organisationen und Predigtämter benutzen den Löwen Judas als ihr Emblem oder selbst in ihrem Namen.

Die Textstelle taucht im Neuen Testament auf, in der Offenbarung des Johannes (5,5): „Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.“

Georg Philipp Telemann schuf dazu eine Kantate zum Michaelisfest, die lange Johann Sebastian Bach zugeschrieben wurde (Siehe, es hat überwunden, BWV 219, TVWV 1:1328).

In Heinrich von Herzogenbergs Die Passion (op.93) ist dies die tröstende Antwort auf den Tod Jesu: 31. Chor: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlechte Juda. Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig zu nehmen Ehre, Preis und Lob. Amen.

Das Benutzen eines Löwen in Clive Staples Lewis Die Chroniken von Narnia als eine messianische Figur wird als mögliche Verbindung zu diesem Teil der Offenbarung gesehen.


Der Löwe von Juda bei den Rastafari

Bei den Rastafari gilt der frühere äthiopischen Kaiser Haile Selassie als „Löwe von Juda“ . Sie glauben an die äthiopische Legende, nach der er der direkte Nachkomme Meneliks, des Sohnes König Salomos aus dem israelitischen Stamm Juda und der Königin von Saba ist. Sie sahen in dem Kaiser eine messianische Gestalt, die als „Löwe von Juda“ in der Offenbarung des Johannes erwähnt wird. Die Ausdrücke Auserwählter Gottes und Siegreicher Löwe von Juda sind jedoch nicht (wie oft angenommen) die Krönungstitel Selassies, sondern Teil eines Glaubensbekenntnisses, mit dem die äthiopischen Kaiser traditionell ihre Briefe einleiteten. [1][2]

Einzelnachweise

  1. http://www.die-tagespost.de/2008/index.php?option=com_content&task=view&id=100043782&Itemid=28 Artikel von Asfa-Wossen Asserate, einem Nachfahren Haile Selassies, in der Tagespost
  2. http://www.rastafari.de/wiki/index.php/Lion_of_Judah Artikel zum Thema im „RastaWiki“

Siehe auch


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