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Löwentatze Löwentatze (Bomarea ovallei)
Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Monokotyledonen Ordnung: Lilienartige (Liliales) Familie: Inkaliliengewächse (Alstroemeriaceae) Gattung: Bomarien (Bomarea) Art: Löwentatze Wissenschaftlicher Name Bomarea ovallei (Phil.) Ravenna Die Löwentatze (Bomarea ovallei) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Inkaliliengewächse (Alstroemeriaceae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Löwentatze ist eine immergrüne, ausdauernde, krautige, Ausläufer bildende Pflanze, die aus einer Wurzelknolle eine mehrere Meter lange, kahle, unverzweigte und kriechende Sprossachse bildet, die nur an ihrem äußersten Ende aufwärts weist. Die eiförmigen bis lanzettlich-eiförmigen Blätter sind am Blattgrund schlanker, schwach nerviert, zur Blattachse hin gewandt weisen sie Stomata auf. Sie sind 2 bis 11 Zentimeter lang und 1,5 bis 5 Zentimeter breit, um 180° gedreht und beidseitig kahl. Die Blätter am unteren Teil der Sprossachse sind zu Schuppenblättern reduziert.[1]
Der Blütenstand ist eine aufrechte Thyrse, das Hypopodium der Primärblüten ist zwischen 1 und 3 Millimeter lang, das Epipodium zwischen 0 und 1 Zentimeter. Die zueinander entgegengesetzt angeordneten Laubblätter der Primär- und Sekundärblüten sind 0,3 bis 1 bzw. 0,3 bis 0,7 Zentimeter lang und 0,2 bis 0,6 bzw. 0,1 bis 0,4 Zentimeter breit.[1]
Die aufrecht stehenden Blüten sind radiärsymmetrisch, 2 bis 2,5 Zentimeter lang, die Blütenhüllblätter sind unverwachsen. Die inneren wie äußeren Blütenhüllblätter ähneln einander weitgehend, die äußeren, beidseitig scharlachroten sind unterschieden in Spreite und Nagel, die inneren, am Ansatz schwarzen und gelben jedoch nur undeutlich. Die Blütenhüllblätter bleiben an der reifen Frucht noch erhalten. Der Ansatz der inneren Blütenhüllblätter ist rinnenförmig und weist funktionstüchtige Nektarien auf.[1]
Die sechs Staubblätter stehen unverwachsen in zwei Blattkreisen. Der Griffel ist entweder gebogen oder gerade und dreifach gegabelt. Der unterständige, kahle Fruchtknoten ist einfächrig. Die Frucht ist eine gewundene Kapsel, die 2 bis 3 Millimeter im Durchmesser messenden runden Samen sind von einer fleischigen, roten Sarkotesta umgeben, das Endosperm ist hart. Wie alle Bomarea-Arten weist die Löwentatze eine Chromosomenzahl von n=9 auf.[1]
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Löwentatze beschränkt sich auf das Carrizal Bajo-Tal, ein zum Meer hin geöffnetes Tal der Atacamawüste nördlich der Hafenstadt Huasco in Nord-Chile, wo sie in Höhenlagen zwischen 10 und 100 Metern auf Felsen wächst.[1]
Die jeweils nächsten Vorkommen von Arten der Gattung liegen in 300 (Bomarea dulcis, Bomarea involucrosa) beziehungsweise 400 Kilometer Entfernung (Bomarea salsilla). Unklar ist, wie die Artbildung erfolgte. Zum einen könnte die Art durch die Isolation des Tals in Folge der Austrocknung der ehemals feuchteren Atacama aus einer Vorgängerpopulation entstanden sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass eine Vorgängerart über größere Distanz eingeschleppt worden ist und sich aufgrund des kleinen Bestandes durch die verstärkte Akkumulation von Mutationen die rezente Löwentatze als eigene Art herausgebildet hat.[1]
Systematik und botanische Geschichte
Die Löwentatze wurde lange als einzige Art der Gattung Leontochir verstanden, dann jedoch 2000 durch Pierfelice Ravenna in die Gattung Bomarea eingegliedert.[1] Spätere Untersuchungen bestätigten dies.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Anton Hofreiter: Leontochir: A Synonym Of Bomarea (Alstroemeriaceae)? In: Harvard Papers in Botany, Vol. 11, No. 1, 2006, S. 53–60, ISSN 1043-4534.
- ↑ Lone Aagesen, A. Mariel Sanso: The Phylogeny of the Alstroemeriaceae, Based on Morphology, rps16 Intron, and rbcL Sequence Data In: Systematic Botany, 28(1), 2003, S. 47–69, ISSN 0363-6445.
Weblinks
Commons: Löwentatze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Leontochir ovallei
- Löwentatze – Website des Botanischen Gartens München
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