- MAN 2F1
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Der 2F1 ist ein Schleppermodell der Ackerdiesel-Sparte der Firma MAN.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Der 2F1 war ein Gemeinschaftsprodukt der Firmen MAN, Güldner und Fahr. Abgesehen von den Blechanbauteilen Kotflügel und Motorhaube waren die Modelle im Wesentlichen baugleich. Bei Güldner wurde er unter der Typenbezeichnung AK9 und bei Fahr unter D88 vertrieben
Der kleinste Schlepper des Produktprogrammes wich im Vergleich zu den anderen Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre vertriebenen MAN Modelle in Größe und Konzept ab; MAN setzte in der Hauptsache auf große Modelle mit Allradantrieb und wassergekühlten Motoren. Zur Abrundung des Produktprogrammes nahm man den 2F1 ins Programm auf, der zu Beginn nur über 13 PS, später über 14 PS verfügte und nur Hinterachsantrieb hatte.
Konzept
Der 2F1 ist ein Tragschlepper, der zwischen Vorder- und Hinterachse mit Anbaugeräten versehen werden kann. Als Zusatzausrüstung waren Mähwerk und Hydraulik verfügbar. Das Getriebe ist eine Konstruktion der Firma ZF. Es verfügt über ein Vorgelege zur Untersetzung der drei Vorwärts- und einem Rückwärtsgang, sodass insgesamt 6 + 2 Fahrstufen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist eine manuelle Differentialsperre und zuschaltbare Antriebe für Mähwerk und Zapfwelle integriert. Die Bremse wirkt über die Antriebswellen auf den Antriebsstrang und die hinteren Räder. Die Vorderachse ist als Pendelachse ausgeführt, der Schlepper verfügt über keinerlei Federung abgesehen von den Luftreifen.
Motor
Der Motor des 2F1 ist ein Zweizylinder von Güldner mit 883 cm³ Hubraum. Die Einspritzung erfolgt über eine mechanische Pumpe der Firma Bosch, der Einspritzdruck beträgt ca. 170 Bar. Eine Besonderheit ist das M-Verfahren, mit dem der Motor arbeitet. Dieses sogenannte Mittelkugelbrennverfahren wurde bei MAN an dem Güldnermotor nachgerüstet. Die Maschine wird durch ein am Schwungrad befestigten Lüfterrad zwangsgekühlt. Im Gegensatz zu den meisten Dieselmotoren verfügt dieser Motor über keine Vorglühanlage im klassischen Sinn. Die Kompression ist ausreichend hoch, um auch bei Temperaturen bis unter 10°C durch Durchdrehen des Motors selbst zu starten. Für den Winter ist im Ansaugrohr zwischen Luftfilter und Ansaugbrücke eine Glühwendel zur Vorwärmung der Verbrennungsluft eingebracht, die über einen Schalter im Armaturenbrett aktiviert werden kann.
Elektrik
Die elektrische Ausrüstung umfasste serienmäßig einen Anlasser, eine Gleichstromlichtmaschine, Hupe sowie eine Beleuchtung mit Abblend- und Fahrlicht. Das verbaute Fernthermometer, welcher als Sonderausstattung erhältlich war, dient zur Überwachung der Motortemperatur und ist mit der Hupe verbunden. Er aktiviert diese bei Überschreiten der kritischen Temperatur des Motorblocks. Des Weiteren konnte ein Betriebsstundenzähler als Sonderoption bestellt werden.
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