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Nsanje ist eine rasant wachsende Stadt am Nordende der Ndinde-Marsch des Shire-Flusses in Malawi. Nsanje hat 22.500 Einwohner (Schätzung 2006) und ist Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts mit 1.942 km² und einer Bevölkerung von 194,924. Es ist regionales wirtschaftliches Zentrum, da hier die Linie Beira-Blantyre der Malawi Rail durchführt. Nsanje hat eine 1.000 m-Flugpiste.
Es ist ein wirklich armes Gebiet im Süden Malawis, da hier trotz der weiten Wasserflächen der Marsch, deren Bestand an Krokodilen wesentlich zu hoch ist, die semi-aride Zone nach Süden hin beginnt. Bewässerungswirtschaft wäre möglich, ist zurzeit aber technisch noch zu anspruchsvoll. Nsanje selbst besteht aus wenigen Häusern. Nsanje zählt mit den Distrikten Ntchisi und Chitipa zu jenen mit den meisten Lehmhäusern, also ohne gebrannte Ziegel und Blechdach. Der Ort liegt an einer Engstelle zwischen höheren Bergen und Marsch, deren Dörfer sich von hier aus versorgen. Hier führen nicht nur Schotterstraße und Eisenbahn entlang, auch viele Täler münden hier. Die nächsten Teerstraßen verlaufen 100 km östlich in Mosambik und 40 km westlich hinter den Bergen entlang des Sambesi.
Der Süden Malawis gilt als seit Jahrzehnten vernachlässigt. Das liegt nicht nur an der im Bürgerkrieg in Mosambik gesprengten Sambesibrücke und damit an der unterbrochenen Verkehrsverbindung nach Beira, sondern auch an der politisch schwierigen Grenzlage. Bis an den Sambesi in Mosambik ist der Malawi-Kwacha allgemeines Zahlungsmittel. Aus einem Umkreis von 50 km kommen die Menschen in das Krankenhaus von Nsanje, was die Versorgung zu einem Fass ohne Boden macht. Malawi hat das Geld nicht. Die Mosambikaner nutzen auch die Kirchen und Moscheen in Nsanje, den Markt und die Dienstleistungen. Aus diesen Gründen will Malawi auch nicht in die Infrastruktur investieren. Es wäre für zahllose Mosambikaner sofort ein Grund umzuziehen. Auch so hat sich die Einwohnerzahl in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt.
Bei Nsanje wurden Keramiken der Longwe-Kultur gefunden, die im Kontext mit dem frühen Munhumutapa-Reich interpretiert werden, dessen Kernland keine 100 km im Mazoe-Tal liegt, das über die schiffbaren Flüsse Shire, Sambesi und Mazoe leicht erreichbar ist.
Nordregion: Chitipa | Karonga | Likoma | Mzuzu | Mzimba | Nkhata Bay | Rumphi
Zentralregion: Dedza | Dowa | Kasungu | Lilongwe | Mchinji | Nkhotakota | Ntcheu | Ntchisi | Salima
Südregion: Balaka | Blantyre | Chikwawa | Chiradzulu | Machinga | Mangochi | Mulanje | Mwanza | Nsanje | Phalombe | Thyolo | Zomba
-16.91666666666735.266666666667Koordinaten: 16° 55′ S, 35° 16′ O
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