António Costa

António Costa
António Costa, 2009

António Luís Santos da Costa (* 17. Juli 1961 in Lissabon, Portugal), meist nur António Costa, ist ein portugiesischer Politiker der Sozialistischen Partei und seit 2007 Bürgermeister der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Zuvor leitete er bereits verschiedene Ministerien in verschiedenen Vorgängerregierungen, zuletzt im Kabinett des Sozialisten José Sócrates.

Leben

Cosa war bereits seit seiner Jugend Mitglied in der Sozialistischen Partei (PS). Er studierte Jura an der juristischen Fakultät der Universität Lissabon, sein Praktikum führte er im Büro Jorge Sampaios aus. Danach erwarb er eine Postgraduierung in europäischem Recht an der Katholischen Universität Lissabon. 1982 bis 1984 leitete er die Jurastudentenvereinigung der Lissabonner Universität (Associação Académica da Faculdade de Direito de Lisboa, AAFDL), 1986/87 leitete er die Redaktion der Zeitung der AAFDL.

Nach seinem Studium war er hauptsächlich als Anwalt tätig, nebenbei engagierte sich Costa auch in der Sozialistischen Partei. Zwischen 1982 und 1993 war er Mitglied der Lissabonner Stadtversammlung und zwischen 1991 und 1995 Mitglied des portugiesischen Parlaments (Assembleia da República). Durch sein stärkeres politischen Engagement nahm er auch weitere Aufgaben war. Zwischen 1993 und 1995 hatte António Costa das Amt des Stadtrats in Loures inne, zwischen 1995 und 1997 war er unter der Regierung des Sozialisten Guterres Staatssekretär im Ministerium für Parlamentsangelegenheiten. Ab November 1997 übernahm er dasselbe Ministerium und war gleichzeitig Verantwortlicher für die Expo 98 in Lissabon. Auch im zweiten Kabinett Guterres übernahm António Costa ein Ressort, zwischen 1999 und 2002 leitete er das Justizministerium.

Nach dem Ausscheiden der Sozialisten aus der Regierung übernahm António Costa zwischen 2002 und 2004 die Aufgaben des Fraktionsvorsitzenden der Sozialistischen Partei im portugiesischen Parlament. Im Juni 2004 wechselte er als Mitglied des Europäischen Parlaments für die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) ins Europaparlament, dessen einer von 14 Vizepräsidenten er außerdem war.

Nach dem erneuten Sieg der Sozialisten in den Parlamentswahlen 2005 berief ihn der neu gewählte Premier José Sócrates als einer der drei Staatsminister sowie für das Ressort für innere Aufgaben in sein Kabinett, dafür schied er aus dem Europaparlament aus. Hauptinhalte seines Programms waren unter anderem die Bekämpfung des Terrorismus, der im Sommer üblichen Waldbrände eine Verbesserung der Situation der Immigranten und der Straßensicherheit.[1]

Da im Mai 2007 der damalige Lissabonner Bürgermeister Carmona Rodrigues aufgrund einer Korruptionsaffäre zurücktreten musste, waren vorgezogene Kommunalwahlen nötig. Die Sozialistische Partei schlug den politikerfahrenen António Costa vor, der daraufhin als Innenminister zurücktrat, um den Wahlkampf einzuleiten. Sein Nachfolge als Innenminister nahm Rui Pereira an. In der Wahl am 15. Juli 2007 wählten die Lissabonner António Costa mit einer einfachen Mehrheit von 29,54 Prozent, die Wahlbeteiligung lag bei dem Negativrekord von 37,39 Prozent. Er gewann erstmals seit 31 Jahren eine Mehrheit für die Sozialistische Partei in allen 53 Gemeinden Lissabons.[2] Die Wahl im größten portugiesischen Wahlkreis gilt traditionell als Wegweiser für die politische Zukunft der aktuellen Regierung.

António Costa ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Einzelnachweise

  1. Aktuelles Programm des Innenministeriums
  2. António Costa vence eleições com 29,5 por cento dos votos, [António Costa gewinnt die Wahlen mit 29,5 Prozent], Público, 15. Juli 2007

Weblinks

 Commons: António Costa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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