- Sozialdemokratische Partei Europas
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Sozialdemokratische Partei Europas Parteivorsitzender Poul Nyrup Rasmussen Generalsekretär Philip Cordery Gründung 10. November 1992 Gründungsort Den Haag Hauptsitz rue du Trône, 98
1050 Brussels
BelgiumFarbe(n) rot Website www.pes.org Die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) – englisch: Party of European Socialists (PES), französisch: Parti socialiste européen (PSE) – ist eine europäische politische Partei. Sie umfasst 32 sozialdemokratische und sozialistische Parteien sowie Arbeiterparteien aus der gesamten Europäischen Union und aus Norwegen sowie weitere assoziierte Parteien aus mehreren anderen europäischen Ländern. Im Europäischen Parlament gehören ihr in der Legislaturperiode 2009–14 161 der 736 Europaabgeordneten an. Die Fraktion der SPE, der noch weitere Parteien angehören, trägt den Namen Progressive Allianz der Sozialisten und Demokraten im Europäischen Parlament und umfasst insgesamt 184 Mitglieder (Stand: November 2009).[1]
Inhaltsverzeichnis
Mitgliedsparteien
Vollmitglieder
Assoziierte Parteien
Staat Partei Abkürzung Albanien Partia Socialiste e Shqipërisë PSS Bosnien und Herzegowina Socijaldemokratska partija Bosne i Hercegovine SDP Bulgarien Partija Balgarski Socialdemokrati PBS Kroatien Socijaldemokratska Partija Hrvatske SDP Island Samfylkingin Samfylking Mazedonien Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija SDSM Montenegro Demokratska Partija Socijalista Crne Gore DPS Montenegro Socijaldemokratska Partija Crne Gore SDP Schweiz Sozialdemokratische Partei der Schweiz SP Serbien Demokratska Stranka DS Türkei Cumhuriyet Halk Partisi CHP Türkei Barış ve Demokrasi Partisi BDP Parteien mit Beobachterstatus
Staat Partei Abkürzung Andorra Partit Socialdemòcrata PS Israel Awoda Israel Meretz-Jachad Türkische Republik Nordzypern Cumhuriyetçi Türk Partisi CTP San Marino Partito dei Socialisti e dei Democratici PSD Darüber hinaus gehören der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament Abgeordnete der italienischen Partito Democratico, der lettischen Saskaņas Centrs sowie der zyprischen Dimokratiko Komma an (Stand: Mai 2010).
Geschichte
Die Anfänge der internationalen Kooperation zwischen sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien gehen auf die Arbeiterbewegung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Die gemeinsame Mitgliedschaft in der Sozialistischen Internationale bildete für die sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien in West-Europa die Grundlage für ihre Zusammenarbeit im Rahmen der sich abzeichnenden europäischen Integration.
Im Januar 1957 führten sozialdemokratische Parteien der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) erstmals einen Kongress in Luxemburg durch und verständigten sich auf die Schaffung eines Verbindungsbüros (Liaison Bureau of the Socialist Parties of the European Community). Auf dem 8. Kongress Ende Juni 1971 in Brüssel wurde das Verbindungsbüro in Office of the Social Democratic Parties of the European Community umbenannt.
Auf der Sitzung des Verbindungsbüros am 5. April 1974 in Luxemburg wurde der in Deutschland bezeichnete Bund der Sozialdemokratischen Parteien der Europäischen Gemeinschaft als europäischer Parteienzusammenschluss gegründet. Die Parteien konnten sich allerdings nicht auf einen einheitlichen Namen einigen, was zu einer unterschiedlichen Definition des Parteizusammenschlusses führte: federatie in den Niederlanden, union in Frankreich, Bund in Deutschland, confederation in Großbritannien, confederazione in Italien und samenslutingen in Dänemark. Der Sitz des Parteibüros wurde kurze Zeit später von Luxemburg nach Brüssel verlegt. Der erste Präsident des Bundes wurde der Deutsche Wilhelm Dröscher (SPD), ihm zur Seite standen die zwei Stellvertreter Sicco Mansholt (ehemaliger Präsident der EG-Kommission) und Robert Pontillon (Internationaler Sekretär der französischen Sozialisten).
Nach den ersten unmittelbaren Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 1979 stellten die Mitgliedsparteien des Bundes die meisten Abgeordneten und konnten mit 113 gegenüber den 107 Parlamentariern der EVP die stärkste Fraktion bilden.
Die zweiten Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 1984 konnten die im Bund zusammenschlossenen Parteien deutlicher als gegenüber 1979 gewinnen und bildeten in der zweiten Legislaturperiode mit 130 Fraktionsmitgliedern gegenüber 110 der EVP erneut die stärkste Gruppierung im Parlament.
Aufgrund des Maastricht-Vertrages zur Gründung der Europäischen Union und des revidierten EG-Vertrag mit Artikel 138a der eine Norm zu europäischen Parteien beinhaltet, wurde auf dem Kongress in Den Haag am 9. und 10. November 1992 die Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) gegründet (in den Landessprachen einiger Mitgliedsparteien unter dem Namen Sozialistische Partei Europas). Ebenfalls 1992 schlossen sich die sozialistischen und sozialdemokratischen Jugendorganisationen als Europäische Jungsozialisten (ECOSY) zusammen.
Die europäische Parteienvereinigung besteht aus 32 Parteien aus allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie der norwegischen Arbeiderpartiet. In Kroatien, Mazedonien, der Schweiz und der Türkei ist die SPE mit assoziierten Parteien vertreten.
Seit April 2004 ist der ehemalige dänische Ministerpräsident und Europaabgeordnete Poul Nyrup Rasmussen Vorsitzender der SPE.
Im Europäische Parlament Fraktion bildet die SPE eine eigene Fraktion, der jedoch auch einige nationale Parteien angehören, die nicht Mitglied der SPE sind. Die Progressive Allianz der Sozialisten und Demokraten (S&D) ist seit der Europawahl 2009 mit 184 Sitzen die zweitstärkste Fraktion des Parlaments und die einzige, die Mitglieder aus allen 27 EU-Staaten hat. Fraktionsvorsitzender ist der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz.
Parteivorsitzende
Bund der Sozialdemokratischen Parteien der EG
- Wilhelm Dröscher (SPD) (Deutschland) – April 1974 bis Januar 1979
- Robert Pontillon (PS) (Frankreich) – Januar 1979 bis März 1980
- Joop den Uyl (PvdA) (Niederlande) – März 1980 bis Mai 1987
- Vitor Constâncio (PS) (Portugal) – Mai 1987 bis Januar 1989
- Guy Spitaels (PS) (Belgien) – Januar 1989 bis Mai 1992
- Willy Claes (SP) (Belgien) – Mai 1992 bis November 1992
Sozialdemokratische Partei Europas (SPE)
- Willy Claes (SP) (Belgien) – November 1992 bis Oktober 1994
- Rudolf Scharping (SPD) (Deutschland) – März 1995 bis Mai 2001
- Robin Cook (LP) (Großbritannien) – Mai 2001 bis April 2004
- Poul Nyrup Rasmussen (SD) (Dänemark) – seit April 2004
Generalsekretäre
Bund der Sozialdemokratischen Parteien der EG
- Manfred Michel (SPD) (Deutschland) – April 1974 bis Juli 1977
- Dick Toornstra (PvdA) (Niederlande) – Juli 1977 bis November 1982
- Mauro Giallombardo (PSI) (Italien) – November 1982 bis Oktober 1989
- Axel Hanisch (SPD) (Deutschland) – Oktober 1989 bis November 1992
Sozialdemokratische Partei Europas (SPE)
- Jean-François Vallin (PS) (Frankreich) – November 1992 bis September 1999
- Antony Beumer (PvdA) (Niederlande) – September 1999 bis Juni 2004
- Philip Cordery (PS) (Frankreich) – seit Juni 2004
Mitgliedschaften
Die SPE ist Mitglied in der Europäischen Bewegung International.
Einzelnachweise
- ↑ Pressemitteilung der neuen Fraktion vom 24. Juni 2009.
- ↑ In Folge der Koalition der SMER mit der rechtsextremen SNS wurde die Mitgliedschaft im Oktober 2006 vorübergehend ausgesetzt. 2009 wurde sie wieder als Vollmitglied aufgenommen, vgl. EurActiv, 9. Dezember 2009: Slowakische Regierungspartei tritt europäischen Sozialdemokraten bei.
Weblinks
- Party of European Socialists
- Statuten der SPE (Deutsch)
- SPD-Europaabgeordnete
- SPÖ-Europaabgeordnete
- Andreas von Gehlen: Europäische Parteiendemokratie? Publikation mit ausführlicher Untersuchung der Geschichte, Organisationsform und Programmatik der SPE
- Björn Hacker/Gero Maaß: Ein Grundsatzprogramm für die SPE: Baustellen, Gemeinsamkeiten und Eckpunkte aus deutscher Perspektive, Friedrich-Ebert-Stiftung, 2010, PDF 115 KB.
Mitgliedsparteien der Sozialdemokratischen Partei EuropasBelgien: Parti socialiste · Socialistische Partij Anders | Bulgarien: Bălgarska Socialističeska Partija | Dänemark: Socialdemokraterne | Deutschland: Sozialdemokratische Partei Deutschlands | Estland: Sotsiaaldemokraatlik Erakond | Finnland: Suomen Sosialidemokraattinen Puolue | Frankreich: Parti socialiste | Griechenland: Panellínio Sosialistikó Kínima | Irland: Labour | Italien: Democratici di Sinistra · Socialisti Democratici Italiani | Lettland: Latvijas Sociāldemokrātiskā Strādnieku Partija | Litauen: Lietuvos socialdemokratų partija | Luxemburg: Lëtzebuerger Sozialistesch Arbechterpartei | Malta: Partit Laburista | Niederlande: Partij van de Arbeid | Norwegen: Arbeiderpartiet | Österreich: Sozialdemokratische Partei Österreichs | Polen: Sojusz Lewicy Demokratycznej · Unia Pracy | Portugal: Partido Socialista | Rumänien: Partidul Social Democrat | Schweden: Socialdemokraterna | Slowenien: Socialni demokrati | Spanien: Partido Socialista Obrero Español | Tschechien: Česká strana sociálně demokratická | Ungarn: Magyar Szocialista Párt · Magyarországi Szociáldemokrata Párt | Vereinigtes Königreich: Labour · Social Democratic and Labour Party | Zypern: Kínima Sosialdimokratón
Assoziierte Parteien
Bulgarien: Partija Bălgarski Socialdemokrati | Kroatien: Socijaldemokratska Partija Hrvatske | Mazedonien: Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija | Schweiz: Sozialdemokratische Partei | Türkei: Barış ve Demokrasi Partisi · Cumhuriyet Halk PartisiParteien mit Beobachterstatus
Andorra: Partit Socialdemòcrata | Bosnien und Herzegowina: Socijaldemokratska partija Bosne i Hercegovine | Island: Samfylkingin | Israel: Avoda· Meretz-Jachad | San Marino: Partito dei Socialisti e dei Democratici | Serbien: Demokratska Stranka
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