- Magellanstrasse
-
Die Magellanstraße (lat.: Fretum Magellanicum) ist eine Meerenge mit zahllosen Inseln und Seitenkanälen zwischen dem südamerikanischen Festland und der Insel Feuerland. Seit 1881 gehört die Magellanstraße zum chilenischen Hoheitsgebiet.
Die Magellanstraße ist 373 Seemeilen (ca. 670 km) lang und an der engsten Stelle 2,5 Seemeilen (ca. 4,5 km) breit. Sie verbindet den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean. Ihre größte Bedeutung hatte sie in der Zeit vor dem Bau des Panama-Kanals, aber auch heute noch wird sie von vielen Schiffen befahren und gilt als gefährliches Gewässer. Der Unterschied im Wasserstand der durch den südamerikanischen Kontinent getrennten Ozeane sowie die in Patagonien herrschenden starken Winde verursachen starke Strömungen, gefährliche Fallwinde und Wellen.
Der portugiesische Generalkapitän Fernando Magellan fand 1520 diese Durchfahrt auf seiner Weltumsegelung mit einer Flotte. Am 21. Oktober, dem Tag der 11.000 Jungfrauen, sichtete Magellan in der Nähe des 52. Breitengrades ein Kap und nannte es „Kap der Jungfrauen“ - Cabo Virgenes. Ein furchtbarer, mehr als 36 Stunden dauernder Sturm trieb am 1. November, dem Allerheiligen-Tag, zwei seiner Schiffe in eine Bucht, die sich im weiteren Verlauf als Durchfahrt vom Atlantischen zum Pazifischen Ozean erwies. Magellan gab diesem Kanal zunächst den Namen Estreito de Todos los Santos (Kanal von Allerheiligen).
Ein Landungstrupp wurde zur Nordküste geschickt, in jene raue und kalte Gegend, die Magellan zuvor Patagonien genannt hatte. Doch außer einer alten Grabstätte mit zweihundert menschlichen Skeletten konnten die Matrosen nichts entdecken. Im Süden der Meerenge hingegen, berichtet Antonio Pigafetta, der Chronist Magellans, „erblickten wir des Nachts viele Feuer“. Der Generalkapitän nannte das Land entsprechend „Tierra del Fuego“, Land des Feuers. Die vielfältige Tierwelt enthält unter anderem Albatrosse, Robben, Pinguine und Seelöwen in zahlreichen Seitenarmen der Meerespassage.
Die Verbindung zwischen dem Atlantischen- und dem Pazifischen Ozean öffnete im 16. Jahrhundert einen Westweg zu den wirtschaftlich bedeutenden Gewürzinseln (Molukken). Auch die schnelle Besiedlung der südamerikanischen Westküste wurde erst durch die Entdeckung der Wasserstraße ermöglicht. Auch nachdem Francis Drake auf seiner Weltumsegelung Kap Hoorn entdeckte und Willem Cornelisz Schouten 1616 die Drakestraße zum ersten Mal befuhr, blieb die Magellanstraße die bevorzugte Verbindung in den Pazifischen Ozean. An ihren Ufern konnten sich die Seefahrer bequem mit Proviant und Trinkwasser versorgen und waren nicht den unberechenbaren Naturgewalten vor Kap Hoorn ausgesetzt.
Gavin Menzies stellt in seinem Buch 1421 - Als China die Welt entdeckte die These auf, dass die Chinesen bereits im Winter 1421/22 die Magellanstraße durchsegelt haben und versucht dies anhand der Piri-Reis-Karte zu belegen.
Weblinks
-53.480833333333-70.783333333333Koordinaten: 53° 28′ 51″ S, 70° 47′ 0″ W
Wikimedia Foundation.