- Make-or-Buy
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Eigenfertigung oder Fremdbezug oder Make-or-Buy (englisch make – machen, buy – kaufen) ist die Überlegung, ob einzelne Komponenten des Produktspektrums im eigenen Unternehmen hergestellt werden (Eigenfertigung) oder ob es günstiger ist, diese Komponenten von Lieferanten zu kaufen (Fremdbezug).
Im Zuge der schlanken Produktion (lean production) ist ein Trend zur Reduktion des Eigenfertigungsanteils und somit der Fertigungstiefe festzustellen. Die Ursache liegt in der Konzentration auf das Kerngeschäft, also auf Gebiete, auf denen das Unternehmen einen komparativen Kostenvorteil beispielsweise durch Spezialisierung hat. So ist es möglich, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens durch den Einkauf der Zulieferteile bei spezialisierten Lieferanten zu stärken. Wenig komplexe oder selten benötigte Güter sind ebenfalls für Fremdbezug geeignet.
Kriterien für eine systematische Make-or-buy-Entscheidung sind neben Herstellkosten und Transaktionskosten die Zuverlässigkeit der Belieferung und auch die mögliche (unerwünschte) Abhängigkeit von Lieferanten. Im Zuge der Reduzierung der Fertigungstiefe können ganze Werksteile oder ganze Werke geschlossen werden, z.B. die Gießerei eines Automobilunternehmens, wenn die Entscheidung zum Einkauf der Gussteile getroffen ist.
Literatur
- Brem, A., Make-or-Buy-Entscheidungen im strategischen Technologiemanagement – Kriterien, Modelle und Entscheidungsfindung, Saarbrücken 2007, ISBN 3-8364-1827-4
- Jäger, C.; Wolke, C., Make-or-Buy Decisions - A Transaction Cost Theoretical Approach to the Assessment of Outsourcing Activities, September 2008, ISBN 3-8370-6459-X
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