- Malaiischer Archipel
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Der Malaiische Archipel (andere Bezeichnungen: Indischer, Ostindischer, Südostasiatischer oder selten auch Indonesischer Archipel, veraltet auch Insulinde oder Inselindien)[1] ist die zusammenfassende Bezeichnung für eine Vielzahl größerer und kleinerer Inseln, die den Raum zwischen dem südöstlichen Asien (Malaiische Halbinsel) und Australien ausfüllen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Zum Malaiischen Archipel gehören die Großen Sunda-Inseln, die Kleinen Sunda-Inseln, die Molukken und die Inseln der Philippinen. Neuguinea, das bereits auf dem Kontinentalsockel Australiens liegt, wird meist nicht mitgerechnet. Als – geologisch orientierte – Ostgrenze gilt die Bruchzone zur australischen Kontinentalmasse, etwa entlang der südöstlichen Bandasee, daher sind für einige Inseln dieses Bereiches in der Literatur widersprüchliche Angaben zu finden. Zusammen mit den Großregionen Australien, Neuseeland, Melanesien und Neuguinea wurden sie unter der – heute als ungünstig beurteilten – Bezeichnung Australasien zusammengefasst.
Der Archipel bildet mit Australien die Grenze zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean. Im Westen wird der Malaiische Archipel durch Sumatra und dessen Nebeninseln abgeschlossen, im Süden durch Java und die Kleinen Sunda-Inseln, im Osten durch die Molukken und im Nordosten durch die Philippinen.
Die Landfläche der gut 20.000 Inseln beträgt mehr als 2 Millionen km², die Bevölkerung etwa 300 Millionen Menschen. Die größte Insel ist Borneo (Kalimantan), die bevölkerungsreichste Java.
Geologisch sind die Inseln des Malaiischen Archipels sehr interessant, besteht hier doch eines der aktivsten Vulkangebiete der Erde. Die größte Höhe wird vom Kinabalu auf Nord-Borneo mit 4.101 m erreicht, die tiefste Meerestiefe im Webertief an der Grenze zur australischen Landmasse mit 7.440 m unter dem Meeresspiegel.
Staaten auf dem Archipel
Klima
Das Klima des Archipels ist aufgrund der Nähe zum Äquator tropisch-heiß, im Westen sehr regenreich und im Osten beim Übergang zu Australien etwas trockener.
Fauna und Flora
Die Tier- und Pflanzenwelt ist außerordentlich reichhaltig. Neben den Zierpflanzen, wie Orchideen und Rafflesia, gibt es auch zahlreiche Holzarten: ausgesprochene Harthölzer und auch Farbhölzer (Teak, Palisander, Makassar-Ebenholz). Nutzpflanzen sind neben Kokospalme, Sago und Kautschuk auch Indigo und Gewürzpflanzen.
Die Tierwelt mit Tigern, Bären und Affen ist im westlichen Teil ähnlich der des südostasiatischen Raumes. Östlich der Wallace-Linie treten verstärkt Tiere aus dem australischen Bereich auf: beispielsweise Beuteltiere, während Affen fast ganz verschwinden.
Große Teile des Archipels gehören zum Korallendreieck, dass eine der höchsten Biodiversitäten der Welt aufweist.
Geschichte
Als erste Europäer erforschten um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert portugiesische und später spanische Entdecker die Region. Rasch entwickelte sich ein blühender Seehandel mit Sandelholz, Indigo und Gewürzen, der ab dem 17. Jahrhundert von den eigens dafür gegründeten Handelsgesellschaften – vor allem der Britischen und der Niederländischen Ostindienkompanie – in monopoliserter Weise abgewickelt wurde. Große Teile des Archipels wurden niederländische Kolonie, der nördliche Teil Borneos britisch. Die Philippinen waren zunächst spanisch, gingen aber später an die USA. Osttimor blieb als letzter Rest der zuvor im Archipel weit verteilten Besitzungen bis in das 20. Jahrhundert unter portugiesischer Kontrolle.
Siehe auch
- Niederländisch-Indien
- Geschichte Osttimors
- Geschichte der Philippinen
- Pazifikkrieg
- Portugiesische Kolonialgeschichte
Einzelnachweise
- ↑ Peter Scholl-Latour: Der Tod im Reisfeld. Dreißig Jahre Krieg in Indochina, Stuttgart, 9. Aufl., 1980, S.249.
Kategorien:- Region in Asien
- Südostasien
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