- Mandarin (Titel)
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Die Mandarine (vermutl. von sanskr. mantrin: Ratgeber) waren Ehrenamtsträger im kaiserlichen China, von der Tang-Dynastie an bis zur letzten, der Qing-Dynastie.
„Mandarin“ (chinesisch 官 guǎn) konnte man durch das Bestehen von Prüfungen werden, die allen Männern ohne Klassenunterschiede und ohne Altersbegrenzung offenstanden. Das chinesische Prüfungssystem kannte drei Abstufungen: die unterste, lokale Prüfungsebene, bei der man den Titel eines Shengyuan (生員 / 生员 shēngyuán) oder Xiucai (秀才 xiùcái) erwerben konnte, die Prüfungen auf Provinzebene, die man mit dem Titel eines Juren (舉人 / 举人 jǔrén) abschließen konnte, und die höchste Prüfung, die man mit dem "Doktortitel", dem sog. „Jinshi“ (進士 / 进士 jìnshì) bestehen konnte. Sie alle sind "Mandarine", auch wenn sie kein Amt innehatten. Prüfungsgegenstand waren ausschließlich die kanonischen konfuzianischen Schriften.
Etymologie
Einer Hypothese nach ist das Wort Mandarin abgeleitet vom portugiesischen Wort mandarim (von mandar = befehlen). Das portugiesische Wort wiederum geht auf das malaiische Wort menteri [1] [2] und das Sanskrit-Wort mantrin- zurück, welches „Ratgeber“, „Minister“ bedeutet. In dieser Bedeutung wurde es von den portugiesischen Seefahrern in Ostasien für die chinesischen Beamten gebraucht und wurde dann auf zahlreiche chinesische Dinge übertragen, unter anderem die Sprache. Im deutschen Sprachraum taucht das Wort erstmals um 1630 auf.
Eine zweite Hypothese besagt, dass das Wort Mandarin eine englische Verballhornung des Begriffes Mǎndàrén (滿大人 / 满大人 ‚großer Mandschure‘) ist, mit dem die mandschurischen kaiserlichen Beamten angeredet wurden. Da die Engländer dachten, dass es sich bei der von den Mandschuren gesprochenen chinesischen Sprache als Sprache der Herrscherschicht um die Hochsprache handelte, übertrugen sie den Begriff der Anrede der Beamten auch auf die Sprache.
Quellen
- ↑ Mandarin. In: The American Heritage Dictionary of the English Language. 4. Auflage. Houghton Mifflin, Boston 2000. ISBN 0-395-82517-2 (Ausgewertet am 12. Januar 2006)
- ↑ menteri. In: Dr Bhanot's Malay-English Cyber-Dictionary. (nur online, Ausgewertet am 12. Januar 2006)
Weblinks
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