- Mannheim-Feudenheim
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Wappen Karte Basisdaten Stadt: Mannheim Geografische Lage: 49° 29' N, 08° 32' O Koordinaten: 49° 29' N, 08° 32' O Fläche: 6,17 km² Einwohner: 15.225 (31. Oktober 2008)[1] Bevölkerungsdichte: 2.468 Einwohner je km² Adresse der
Stadtverwaltung:Hauptstr. 52
68259 MannheimWebsite: www.mannheim.de Feudenheim ist ein Stadtbezirk und ein Stadtteil von Mannheim im Rhein-Neckar-Dreieck.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Feudenheim liegt im Osten Mannheims am Neckar. Angrenzende Stadtbezirke sind Wallstadt, Vogelstang, Käfertal, Wohlgelegen und Neuostheim. Östlich befindet sich Ilvesheim, das zum Rhein-Neckar-Kreis gehört. Feudenheim liegt an der Bertha Benz Memorial Route.
Geschichte
- Siehe auch den Hauptartikel Geschichte Mannheims
Feudenheim wurde im Jahr 766 erstmals im Lorscher Codex als Vitenheim (Heim des Vito) erwähnt. Im 9. Jahrhundert gehörten die Kirche und zwei Höfe zum Kloster Weißenburg. Um 940 hatte sich der Einflussbereich zum Hochstift Worms verlagert. Vor 1200 gelangte Feudenheim an den Pfalzgrafen Konrad von Staufen. 1476 lässt sich erstmals die Neckarfähre nachweisen. 1615 verkürzte sich der Neckarbogen durch ein neues Flussbett durch die Au. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Feudenheim 1621 und 1639 zweimal zerstört. 1632 wurde das Gasthaus zum Ochsen gebaut. Es ist heute das älteste Gasthaus in Mannheim. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurden 1689 mehr als 70 Gebäude in Feudenheim zerstört. Ein Jahrhunderthochwasser verwüstete 1784 die tiefergelegenen Gebiete Feudenheims. Die Neckarmündung war zugefroren gewesen, so dass das Wasser nicht abfließen konnte. Bis 1795 wurde der Flusslauf korrigiert und in sein heutiges Bett gebracht.
Mit der Auflösung der Kurpfalz gelangte Feudenheim 1803 an Baden. 1813 wurde die Synagoge eröffnet, die jüdische Gemeinde wuchs bis 1852 auf 120 Mitglieder. 1863 wurde Feudenheim dem Bezirksamt Mannheim zugeordnet. In den folgenden Jahren wuchs die Orientierung zur nahegelegenen Stadt. Das industriefreie Feudenheim war ein beliebter Wohnort für wohlhabende Mannheimer aber auch viele Arbeiter. 1874 wurde die Chaussee nach Mannheim gebaut, zehn Jahre später die Dampfstraßenbahn eröffnet. 1889 wurde die evangelische Johanneskirche geweiht. 1905 verkaufte Feudenheim ein 40 ha großes Gelände südlich des Neckars an die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft zur Entwicklung eines Wohngebiets, daraus entwickelte sich Neuostheim. Ein Jahr später war der Wasserturm fertiggestellt. 1910 wurde Feudenheim zu Mannheim eingemeindet, das 1914 die Straßenbahn elektrifizierte. In den 1920ern wurden der Neckar kanalisiert und die Feudenheimer Schleuse errichtet. Während der Novemberpogrome 1938 wurde die Feudenheimer Synagoge am 10. November zerstört. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden die letzten 14 noch verbliebenen jüdischen Feudenheimer im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion am 22. Oktober 1940 in das Camp de Gurs verschleppt. 1941 wurde der Hochbunker errichtet, mit einem Fassungsvermögen für 7.000 Menschen war er einer der größten im Deutschen Reich. Den Krieg überstand Feudenheim relativ unbeschadet, so dass ein großer Teil der Wohnhäuser von der US-Army in Beschlag genommen wurde.
1966 feierte Feudenheim seine 1200-Jahr-Feier. 1972 wurde die Carlo-Schmid-Brücke über den Neckar gebaut, 1979 die Kulturhalle eröffnet. 1986 wurden die Maulbeerinsel und das Wörthel, die durch den Bau des Kanals entstanden waren und seitdem einen natürlichen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren boten, zum Naturschutzgebiet erhoben.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1439 145 1577 300 1618 400 1632 250 1650 140 1671 260 1687 342 1690 250 1707 360 1727 514 1732 730 Jahr Einwohner 1767 865 1780 1.104 1785 1.202 1802 1.310 1818 1.688 1840 1.980 1852 2.513 1871 2.943 1880 3.345 1890 3.926 1900 4.489 Jahr Einwohner 1910 6.854 1925 7.867 1933 10.454 1939 11.501 1946 13.464 1950 14.053 1966 17.628 1975 16.513 2005 15.508 Bürgermeister
- 1813–1840: Phil. Jacob Sohn
- 1840–1858: H. Ludwig Hill
- 1858–1875: Johann Bohrmann
- 1875–1881: Valtin Back
- 1881–1887: Johann Schaaff
- 1887–1905: Johann Bohrmann
- 1905–1910: Eduard Ruf
Politik
Feudenheim hat einen aus zwölf Mitgliedern bestehenden Bezirksbeirat. Er ist zu allen wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Fragen zu hören. Die Entscheidungen trifft aber letztlich der Gemeinderat der Stadt Mannheim.
Partei 2004 1999 1994 CDU 5 7 5 SPD 4 3 4 GRÜNE 2 1 2 Mannheimer Liste 1 1 1 Kultur und Sehenswürdigekeiten
Bauwerke
Das Gasthaus zum Ochsen ist das ältestes Gasthaus Mannheims. Es wurde 1632 von dem Centschöffen Gangolf Back erbaut und war damals die Feudenheimer Post.
Die katholische St.-Peter-und-Paul-Kirche hat entsprechend ihrer Entstehungsgeschichte einen gotischen Turm, ein barockes Langhaus und ein sachliches Querhaus. Die evangelische Johanneskirche wurde 1889 nach den Plänen von Hermann Behaghel im neugotischen Stil erbaut. Die ebenfalls evangelische Epiphaniaskirche stammt von 1965.
Der Wasserturm, Wahrzeichen Feudenheims, wurde 1906 errichtet. Ähnliche Türme aus der gleichen Zeit finden sich in den Nachbarorten Wallstadt und Straßenheim. Die Neckarschleuse im nüchtern-sachlichen Stil wurde in den 1920ern erbaut.
Veranstaltungen
Alljährlich findet im Herbst die Feidemer Kerwe statt. Hierbei wird die Hauptstraße von Feudenheim größtenteils gesperrt und lädt mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten zum Feiern ein.
Persönlichkeiten
- Karl Metz (1818–1877), Ingenieur und Unternehmer
Einzelnachweise
Literatur
- Wilhelm Schaaff: Heimatgeschichte Feudenheims. Mannheim 1958
- Bürgergemeinschaft (Hrsg.): 1200 Jahre Feudenheim 766–1966. Mannheim 1966
- Günther Löhr: Feudenheimer Gemeindegeschichte. Mannheim 1980
- Geschichtswerkstatt Feudenheim/Michael Caroli: Feudenheim: Illustrierte Geschichte eines Mannheimer Vorortes. Mannheim 1991, ISBN 3-923003-53-6
- Stephanie Hoffmann: Die späthallstatt - frühlatènezeitliche Siedlung von Mannheim-Feudenheim. Grin Verlag Mai 2008, ISBN 3638930866
Weblinks
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